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Dem Rhön Super Cup droht das Aus - Foto: Verein

REGION Wegen Nachwuchsmangel

Traditionsreichem Rhön Super Cup droht nach 30 Jahren das Aus

01.03.23 - Der Rhön Super Cup gehört zum festen Bestandteil des osthessischen Sportkalenders - doch jetzt steht die traditionsreiche Laufserie nach 30 Jahren vor dem Aus. Der Grund: Nachwuchsmangel im Vorstand. Dem ausrichtenden Verein droht deshalb nun die Auflösung. 

"Finden sie mal jemanden, der heutzutage noch Verantwortung in einem Vorstandsamt übernehmen möchte", sagt der scheidende Vorsitzende Walter Heinemann mit leicht verbittertem Unterton im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Die Enttäuschung darüber ist ihm deutlich anzumerken. Seit zwölf Jahren ist Heinemann erster Vorsitzender des Rhön Super Cup e.V., 1986 war er das erste Mal als Läufer bei der Laufserie dabei. "Die Veranstaltung liegt mir sehr am Herzen", betont er. 

Kaum jemand will noch ein Ehrenamt übernehmen 

Vor einem Jahr hat er seinen Rücktritt aus dem Vorstand angekündigt, seitdem ist er auf der Suche nach jüngeren Engagierten, die das Zepter übernehmen. Bislang erfolglos. Damit ist er aber nicht alleine. Für Vereine wird es nicht erst seit Corona immer schwerer, Nachwuchs für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Eine Untersuchung des hessischen Innenministeriums kam zu dem Ergebnis, dass Vereine immer mehr Zeit brauchen, um Menschen für die ehrenamtliche Vorstandsarbeit zu finden. Ebenfalls beunruhigende Erkenntnisse liefert eine Umfrage der Humboldt-Universität Berlin und des Deutschen Olympischen Sportbunds: Demnach haben Sportvereine zwischen 2014 und 2019 rund eine Million Engagierte verloren. 

Die Gründe dafür sind vielfältig, woran es genau liegt, weiß auch Heinemann nicht. Personalprobleme gibt es beim Rhön Super Cup aber nicht nur auf Vorstandsebene, auch auf den Strecken hat die Resonanz in den letzten Jahren stark nachgelassen. Nahmen einst bis zu 500 Läufer pro Lauf am Rhön Super Cup teil, waren es in der ersten Ausgabe nach Corona im vergangenen Jahr nur noch 150 bis 200. "Es läuft noch der harte Kern mit, die, die schon immer mitlaufen. Was uns aber fehlt, sind die 20- bis 45-Jährigen", sagt Heinemann. Die würden inzwischen dank Tracking- und Trainingsapps lieber für sich selbst laufen, glaubt der Schenklengsfelder. "Das ist eine Entwicklung aus den vergangenen drei Jahren." 

Hoffnung stirbt zuletzt 

In diesem Jahr wird es daher erstmals keine Laufserie geben, stattdessen haben sich vier Vereine des elf Vereine umfassenden Rhön Super Cup e.V., dazu entschlossen, einen Lauf in Eigenregie auszurichten. Das endgültige Aus für den Rhön Super Cup ist das aber noch nicht. Der scheidende Vorstand ist aktuell noch kommissarisch im Amt, Ende März wird dann auf einer weiteren Mitgliederversammlung entschieden, wie es mit dem Verein weitergeht. Stand jetzt läuft alles auf ein Vereinsauflösungsverfahren hinaus. "Das kann bis zu einem Jahr dauern. Sollte sich in dieser Zeit ein neuer Vorstand finden, kann das Verfahren aber auch jederzeit rückgängig gemacht werden", erklärt Heinemann. Etwas Zeit, den Verein zu retten, bliebe also noch. Und auch wenn derzeit wenig danach aussieht, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. (fh) +++


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