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Maßnahmen fallen - Bürgertest-Zentren verschwinden (fast) von der Bildfläche
01.03.23 - Sie sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, jetzt sind sie (fast) Geschichte: Viele Bürger-Testzentren schließen deutschlandweit ab 1. März ihre Pforten. Der Hintergrund: Bund und Länder haben die Testpflicht für Beschäftigte sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zum entsprechenden Stichtag abgeschafft. Im Umkehrschluss nimmt damit die Rolle der Teststellen im Alltag ab, auch die staatliche Förderung entfällt.
Das DRK hat in der Vergangenheit mehrere Test-Standorte in und um Fulda betrieben - in Kooperation mit der Laboratoriumsmedizin am Klinikum Fulda. Unter anderem das im Erdgeschoss eingerichtete Impf- und Testzentrum im "Kerbersch Koarl", das im März 2022 seinen Arbeit aufnahm. Christian Erwin, Leiter Geschäftsbereich Soziale Arbeit beim DRK Fulda, erklärt auf O|N-Nachfrage: "Auch wir stellen den Teststellenbetrieb nun ein. Seit Januar haben wir bereits einen enormen Nachfrage-Rückgang vermerken können. Jedoch wird es im ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude nach wie vor ein kleines Angebot in Bezug auf das Impfen geben."
"SARS-CoV-2 ist nicht verschwunden"
Auch die Teststelle am Klinikum Fulda in der Pacelliallee stand den Bürgerinnen und Bürgern aus der Region bis dato stets zur Verfügung. Zur Schließung Anfang März heißt es aus der Klinikums-Pressestelle: "Auch wenn die Corona-Pandemie offiziell vorbei sein mag, das SARS-CoV-2 ist nicht verschwunden. In ganz Hessen – so auch im Klinikum Fulda - ist ein Anstieg an COVID-Patienten und -Patientinnen festzustellen. Erfreulicherweise sind schwere Verläufe nur noch selten zu verzeichnen." Dennoch gelte es zu beachten: "In Einzelfällen kann es - trotz durchgemachter Infektion und Impfung - zu schweren Verläufen kommen. Vor allem ältere Menschen oder Risikopatienten sind davon betroffen."
Eigenverantwortliches Handeln weiter gefordert
Mit Blick in die Zukunft erklärt das Klinikum: "Die Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung setzt auf eigenverantwortliches Handeln, d.h. jede Person ist angehalten, sich so zu verhalten, dass sie sich und andere keinen unangemessenen Infektionsgefahren aussetzt." Um sich und andere Menschen nicht zu gefährden, sei es daher ratsam, sich insbesondere bei Auftreten von Symptomen testen zu lassen. "Ebenso z.B. vor Familienfeiern oder Zusammenkünften mit älteren, risikobehafteten Personen ist ein vorheriger Test ratsam."
Verschiedene Optionen
Christian Wetterich von der Rosen-Apotheke. Das Corona-Zentrum in der Rangstraße ...Archivfoto: O|N/Henrik Schmitt
Nicht alle Teststellenbetreiber ziehen derzeit eine Schließung in Betracht. Christian Wetterich führt gemeinsam mit seinem Bruder Andreas die Rosen-Apotheke in der Frankfurter Straße. Das dazugehörige Corona-Zentrum in der Rangstraße bleibt aber erstmal bestehen. "Die kostenlosen Tests fallen jedoch weg. Selbstzahler können hier einen PCR- oder Schnelltest machen lassen." Ralph-Michael Hönscher, Facharzt für Allgemeinmedizin in Petersberg, empfiehlt bei Krankheitssymptomen zunächst folgendes Vorgehen: "Vor dem Arztbesuch rate ich dazu, einen Schnelltest zu machen, um sich und auch andere - besonders unsere immungeschwächten Patienten - zu schützen. Nach dem Testergebnis kann der Kontakt zur Praxis nochmal aufgenommen werden."
Übrigens: Die aktuelle Corona-Schutzverordnung gilt noch bis zum 7. April. Vorab konnte die Bundesregierung "aufgrund der sich abschwächenden Pandemiewelle" Regelungen fallen lassen. Nicht nur die Maskenpflicht im ÖPNV endete im Februar, zum 1. März winken noch mehr Lockerungen: "So werden Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen von Test- und Maskenpflicht befreit. Lediglich für Besucherinnen und Besucher in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen gilt weiterhin die Maskenpflicht." (mkr) +++