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Cosima Ingenschay und Kristian Loroch zeigen sich im Gespräch mit O|N enttäuscht und verärgert. - Foto: Moritz Bindewald

FULDA Verhandlungen nach zwei Stunden geplatzt

Eskalation in der Auftaktrunde: Tarifpartner EVG und DB im Clinch

01.03.23 - Schon zum Mittag ist klar: Der Verhandlungsauftakt im Esperanto zwischen der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist krachend gescheitert, die Tarifverhandlungen wurden ergebnislos abgebrochen. Die Deutsche Bahn zeigt sich irritiert, nennt das Vorgehen seitens der EVG "völlig unverständlich". Die Gewerkschaft ist frustriert, ärgert sich über das aus ihrer Sicht destruktive Vorgehen der Bahn - fordert Besserung und einen akzeptablen Vorschlag. 

Nach zwei Stunden war er bereits vorbei, der Verhandlungsauftakt zwischen DB und EVG. ...Symbolbild: O|N / Hendrik Urbin

Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS stellt sich die EVG der Kritik der Deutschen Bahn. "Wir haben den Eindruck, dass die Reisenden von der DB als Spielball missbraucht werden", sagt Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG. Auf Seiten der Bahn wisse man genau, dass Streiks für Unmut gegenüber den Gewerkschaften sorge. "Und dabei haben wir noch nicht mal von Streik gesprochen", zeigt er sich empört. Das sehe man nämlich als letztes Mittel.

"Vom Gegenüber am Verhandlungstisch kommt einfach nichts"

Den Vorwurf, man sei nicht an Gesprächen interessiert gewesen, weist er von sich. "Wir hatten vorab bereits sehr deutlich gemacht, was unsere Forderungen sind und uns ein erstes Angebot seitens der Bahn erwartet, sagt Loroch. "Es hätte uns ja gereicht, wenn man uns zumindest signalisiert hätte, dass unsere Forderungen wahrgenommen wurden und einen Gegenentwurf präsentiert hätte. Stattdessen kommt vom Arbeitgeber am Verhandlungstisch einfach nichts", macht auch Cosima Ingenschay, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende der EVG, ihrem Ärger Luft.

Martin Seiler Von Michael Lucan - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=84767288

Bahn verärgert über "unnötige Eskalation"

Die Deutsche Bahn steht momentan für ein Gespräch mit unserer Redaktion nicht zur Verfügung, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. Stattdessen lässt sich der DB-Personalvorstand Martin Seiler mit den Worten "wir wollen ernsthaft verhandeln und Lösungen am Verhandlungstisch" schriftlich zitieren. Den Abbruch der Verhandlungen bezeichnet er als absolut unnötige Eskalation seitens der EVG.

Ein nächster Verhandlungstermin am 14. und 15. März steht nun auf der Kippe. Zwar hat er in den Augen der Deutschen Bahn Bestand, doch besteht die EVG auf ein Gegenangebot seitens der Bahn. Man will konkret verhandeln und Ergebnisse finden. (Moritz Bindewald) +++


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