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In Deutschland wurde der Notruf „112“ auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung eingeführt. - Symbolbild: O|N

REGION OIN-Arzt Adrian Böhm

"Wer 112 sagt muss auch 116 117 sagen"

01.03.23 - Am Samstag, 11. Februar, war der Tag des Notrufs 112. An diesem Tag im Februar wird jährlich Werbung in Deutschland für die Nummer, die im Ernstfall Leben retten soll, gemacht. Die Nummer, die man im Notfall europaweit wählen kann, ist mittlerweile nahezu jedem bekannt.

Der Euronotruf gilt in Europa und einigen anderen Ländern seit 1991 und ist in der Regel kostenfrei und sogar ohne Simkarte zu erreichen.

In Deutschland wurde der Notruf "112" auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung eingeführt. Der 8-jährige Björn Steiger kam 1969 nach einem Verkehrsunfall ums Leben. Die Rettungskette funktionierte zu dieser Zeit noch nicht. Ersthelfer versuchten lange vergeblich einen Rettungswagen zu alarmieren. Es wurden mehrere Notruf abgesetzt, jedoch brauchten die Retter über eine Stunde um zu dem verunfallten Kind zu gelangen.

Aufgrund dieser Erlebnisse gründeten seine Eltern eine Stiftung, die sich zum Ziel setzte, Notrufe und die Rettungsketten zu verbessern. Neben Notrufsäulen und finanzieller Förderung des Rettungsdienstes und der Luftrettung sorgte die Stiftung für eine einheitliche und kostenlose Notrufnummer. Die 112.
 
In den meisten Bundesländern landet der Anrufer bei einer integrierten Leitstelle, die sowohl die Feuerwehr als auch den Rettungsdienst bedient. Von den Disponenten wird mittels strukturierter Notrufabfrage in Erfahrung gebracht, welche Rettungsmittel wo notwendig sind und deren Einsatz wird koordiniert.

Bei lebensbedrohlichen Notfällen die 112 wählen

Bagatellanrufe und Menschen, die nicht wissen, wen sie sonst anrufen sollen machen den Mitarbeitern der Leitstellen zu schaffen. Bei lebensbedrohlichen Notfällen wie dem Herzinfarkt oder dem Schlaganfall gilt es die 112 zu wählen.

Hat man ein gesundheitliches Problem wie eine Erkältung oder Zahnschmerzen wäre man außerhalb der üblichen Sprechzeiten der Arztpraxen bei der 116 117 besser aufgehoben. In Deutschland wird seit Jahren versucht den Nutzer an das System anzupassen. 

Die Menschen verstehen oft den Unterschied zwischen 116 117 und der 112 nicht oder kennen die 116 117 schlichtweg nicht. Man versucht krampfhaft, Nutzer an ein System anzupassen, dass sie nicht verstehen. Die logische Konsequenz scheint einfach: Eine Notrufnummer für alle gesundheitlichen Probleme und bessere Ausstattung für die Leitstellen. Dann kann geschultes Personal mittels standardisierter Abfrage kompetent entscheiden, ob der Notarzt, ein Rettungswagen oder der ärztliche Bereitschaftsdienst notwendig ist. (Adrian Böhm) +++


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