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Der Angeklagte (M) sitzt zusammen mit seinen Anwälten Gerson Trüg und Jörg Habetha (l) im Verhandlungssaal des Landgerichtes. - Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Frank Hormann

SCHWERIN Mammut-Prozess gestartet!

German Pellets-Gründer aus Flieden nach Millionen-Pleite vorm Landgericht

03.03.23 - Ein einstiger Weltmarktführer steht seit Donnerstag vor dem Landgericht in Schwerin. Peter. L. (66) hat German Pellets im Jahr 2005 in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) gegründet, 2016 haben mit der Insolvenz des Unternehmens rund 17.000 deutsche Privatanleger ihr Geld verloren: insgesamt etwa 270 Millionen Euro. Jetzt steht der Ex-Geschäftsführer und frühere Verlagsmanager, der aus Flieden im südlichen Kreis Fulda stammt, vor Gericht. Es ist ein Mammut-Prozess, die Anklageschrift umfasst rund 400 Seiten. 

Auch die Liste der Vorwürfe ist lang: Insolvenzverschleppung, Betrug, Bankrott und Steuerhinterziehung. Staatsanwältin Manuela Merkel erklärte im NDR: "Schwerpunkt der Anklage ist der Vorwurf des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges."

Das ehemalige German Pellets Werk in Wismar - Foto aus 2016. Foto: picture alliance / ZB | Jens Büttner

Bereits im Frühjahr 2015 soll German Pellets pleite gewesen sein, aber erst fast ein Jahr später den Insolvenzantrag gestellt haben. In der Zeit dazwischen habe L. weiter Holzpellets verkauft, die er jedoch gar nicht hatte und gegenüber Banken habe er viel zu hohe Lagerbestände als Sicherheiten für Kredite angegeben. Die gab es aber auch nicht. Neben dem Ex-Chef sitzen auch seine Tochter und ein ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung auf der Anklagebank.

Der Insolvenzverwalter von German Pellets, Nicolas Rebel, bezifferte die Gesamtsumme der von allen Gläubigern angemeldeten Forderungen gegenüber der Fuldaer Zeitung mit über zwei Milliarden Euro.

Im Strafverfahren vor Gericht äußerten sich weder der Hauptangeklagte Peter L., noch die beiden anderen Mitangeklagten. Die Verteidigung wies die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht als unzutreffend zurück. Für den Prozess sind zunächst 29 Verhandlungstermine bis zum 9. August 2023 angesetzt. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, drohen dem 66 Jahre alten Hauptangeklagten bis zu zehn Jahre Haft, mindestens aber ein Jahr. Einer der größten Wirtschafts-Krimis in Deutschland ist also noch lange nicht zu Ende. (Christian P. Stadtfeld) +++


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