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Der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Dienstagvormittag bei seinem Vortrag im Bildungsunternehmen Dr. Jordan. - Fotos: Henrik Schmitt

FULDA Vortrag bei Bildungsunternehmen Dr. Jordan

Bouffiers engagiertes Plädoyer für die Demokratie und für Freiheit

08.03.23 - Es gibt keine Zufälle: Da schaltet man nach dem Vortrag des früheren hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier das Autoradio ein und es erklingt Milvas "Freiheit in meiner Sprache (Heißt Liberta!"). Der Freiheitsbegriff war zuvor des Öfteren von Bouffier zitiert worden, der am Dienstagvormittag im Fuldaer Bildungsunternehmen Dr. Jordan zu Gast war.

Begrüßung durch Profesor Dr. Lothar Jordan (links) und Professor Dr. Wolfgang Dippel ...

Die Schüler und Studierenden verfolgten die Ausführungen sehr intensiv. ...

Ralph Burkhardt, der Vorstandsvorsitzende von R+S.

"Für die Demokratie muss man kämpfen": Unter dieses Motto hatte der 71-jährige CDU-Politiker seine Ausführungen gestellt, mit denen er Erfahrungen und Visionen seines politischen und parlamentarischen Lebens an die Schüler und Studierenden weitergab. Diese hatten sich im Vorfeld ausgiebig mit der Thematik befasst und Fragen erarbeitet, um nach dem Vortrag mit Bouffier zu diskutieren. Unter den Gästen sah man unter anderem Peter Vater, den scheidenden Direktor des Bildungsunternehmens und ständigen Vertreter von Unternehmer Professor Dr. Lothar Jordan, sowie Ralph Burkhardt, Vorstandschef von R+S. 

"Herzlich willkommen in Fulda": Volker Bouffier und Professor Dr. Wolfgang Dippel. ...

Professor Dr. Lothar Jordan bei seinen einführenden Worten.

Unter den Zuhörern war auch Peter Vater, lange Jahre in der Schulleitung des Bildungsunternehmens. ...

Professor Dr. Lothar Jordan, Inhaber und Direktor des Bildungsunternehmens, nannte Bouffier einen "Vollblutpolitiker", der stets bestens informiert gewesen sei. Sein Besuch in Fulda sei sehr wertvoll; gerade in diesen Tagen, die mit dem Begriff "Zeitenwende" charakterisiert würden. Laut Jordan ein sehr guter Ausdruck, "denn dieses eine Wort beschreibt die komplette Veränderung, mit der wir uns auseinandersetzen müssen". Die aktuellen Krisen bedeuteten vielfältige Bedrohungen, und gerade auch junge Leute müssten sich mit der Frage beschäftigen, wie sie mit der Situation zurechtkämen. Eine gute Basis sei, ausreichend informiert und gut ausgebildet zu sein.

Professor Dr. Wolfgang Dippel, neues Mitglied der Schulleitung und einst Fuldaer Bürgermeister beziehungsweise Staatssekretär im Kabinett Bouffier, skizzierte die Staatsform der "liberalen Demokratie", die in Krisenzeiten zerbrechlich sein könne. "Wie können wir für mehr Stabilität sorgen", so Dippels Kernfrage, der zugleich davor warnte, sich auf vereinfachte bequeme Meinungen zu verlassen: "Kritisches Hinterfragen muss unser Auftrag sein", so der CDU-Politiker, der den Zuhörern ausführlich Persönlichkeit und Wirken seines Parteifreundes Bouffier näherbrachte. 

Der frühere Ministerpräsident und langjährige hessische Innenminister, der an den Folgen einer Augen-OP leidet, bezeichnete Demokratie als "zartes Pflänzchen, das man sehr sorgfältig behandeln muss". Es brauche engagierte Demokraten, doch dies sei leider nicht selbstverständlich. "Demokratie bedeutet ,Herrschaft durch das Volk', die Alternative ist eine Diktatur". Wenn es um eine Entscheidung gehe, die diskutiert werde, so stehe in einer Demokratie am Ende ein Mehrheitsbeschluss - "aber alle sollten dann auch diese Entscheidung akzeptieren".

Wie anfangs erwähnt, ist für Bouffier "Freiheit der Schlüssel für Demokratie"; Diktaturen gründeten sich nur auf Angst. An Bedrohungen für die Demokratie nannte der ehemalige Ministerpräsident unter anderem Links- und Rechtsextremismus, Antisemitismus, Reichsbürgertum und Islamismus. Eine schleichende Gefahr seien auch die überbordenden Inhalte auf Social Media, die stets kritisch hinterfragt werden sollten. Demokratie sei dann bedroht, wenn sich - angefangen im Kleinen - eine Herrschaft von Rücksichtslosen breit mache und von denen, die am lautesten schreien. (Bertram Lenz) +++


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