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Steffen Wildmann leitet seit dem 1. März das Rotenburger Forstamt. - Fotos: Privat

ROTENBURG/F. Neuer Leiter des Rotenburger Forstamtes

Steffen Wildmann: "Den Wald von morgen fit für die Klimakrise machen"

11.03.23 - "Es war schon immer mein Traum ein Forstamt zu leiten", sagt Steffen Wildmann (41), der neue Leiter des Forstamtes Rotenburg, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Seit dem 1. März hat der gebürtige Münsterländer diese Funktion inne. Noch wohnt er mit Ehefrau, fünfjährigem Sohn und den zwei Wachtelhunden Enno und Tilda in Scheden bei Hann. Münden. "Wir sind aber bestrebt in die schöne Region nach Nordhessen zu ziehen", so Wildmann.

Nach dem Abitur studierte Wildmann Forstwissenschaften in Göttingen und absolvierte anschließend das Forstreferendariat in Niedersachsen im Forstamt Oerrel in der Südheide. Danach koordinierte er ein bundesweites Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Bilanzierung nutzungsfreier Waldflächen in Deutschland und ökonomische Bewertung des Verzichts auf Holznutzung bei der Nordwestdeutschen-Forstlichen-Versuchsanstalt in Göttingen. Anschließend wechselte Wildmann in die Landesbetriebsleitung HessenForst nach Kassel. 2016 wurde er Produktionsleiter im Forstamt Melsungen, das ich er den Jahren 2018 und 2019 für insgesamt zehn Monate kommissarisch leitete. "An die sieben Jahre in Melsungen werde ich mich immer gerne erinnern. Eine tolle Zeit", sagt Wildmann.

Und dennoch wünschte er sich einen Wechsel. "Das Forstamt Rotenburg ist naturräumlich und standörtlich mit dem Forstamt Melsungen vergleichbar. Als die Möglichkeit bestand mich auf das Forstamt Rotenburg zu bewerben war die Entscheidung schnell gefasst. Daher ist die Freude nun besonders groß, dass ich das Rotenburger Amt leiten darf", so Wildmann. Das Forstamt Rotenburg erstreckt sich auf rund 20.000 Hektar, flächenmäßig von Alheim bis nach Heringen. Beschäftigt sind dort rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Insgesamt zwölf Revierförstereien betreuen den uns anvertrauten Staats- sowie Kommunal- und Privatwald", so Wildmann.

Vielfältige Ansprüche an den Wald

"Besitzartenübergreifend betrachtet, ist die Pflege und Bewirtschaftung der uns anvertrauten Wälder unsere Hauptaufgabe. Dabei haben wir die verschiedensten und vielfältigen Ansprüche an unseren Wald für alle Waldbesitzarten kontinuierlich im Blick und bringen sie auf einen möglichst guten gemeinsamen Nenner", so Wildmann. "Die Kalamitäten der vergangenen Jahre - wie Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall - haben dem Wald stark zugesetzt und ließen teils ganze Waldbestände absterben und große Freiflächen entstehen.  Das zentrale Thema in den kommenden Jahren wird definitiv die Wiederbewaldung mit klimarobusten Baumarten sowie die Pflege und Entwicklung der Jungbestände sein", sagt der neue Forstamtsleiter.

"Unser gemeinsames Ziel im Forstamt Rotenburg ist es, ein möglichst großes Spektrum an unterschiedlichen Laub- und Nadelbaumarten zu sichern, um das Risiko in Zeiten des Klimawandels zu streuen. Dabei setzten wir wo immer möglich und sinnvoll auf die natürliche Verjüngung der Wälder und ergänzen mit Pflanzungen von Mischbaumarten, um den Wald von morgen fit für die Klimakrise zu machen. Eine große Herausforderung aber auch Verantwortung für uns alle. Die Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen muss dafür sinnvoll ineinandergreifen und es freut mich, dass ich mich dafür im Forstamt Rotenburg einsetzen darf. Das Thema Wasserrückhaltung bzw. Wasserspeicherung im Wald ist im Forstamt ebenfalls von hoher Relevanz. Ziel muss es sein, dass kein Tropfen Wasser unseren Wald verlassen darf", so Wildmann.

"Mit dem Thema Wolf muss von allen Seiten sachlich umgegangen werden. Die Zuständigkeit für den Wolf in Hessen obliegt ausschließlich der Naturschutzverwaltung. Federführend ist hier das Wolfszentrum Hessen beim HLNUG (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie)", sagt Wildmann zu der Thematik, die vor allem in der Region immer wieder sehr gegensätzliche Meinungen hervorruft.

"Tag des Waldes"

Der 21. März ist traditionell der "Tag des Waldes", den die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) bereits in den 1970er Jahren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ins Leben gerufen hat. "Wir nutzen den Tag des Waldes, um auf die besondere Bedeutung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und das Ökosystem Wald aufmerksam zu machen", erläutert Wildmann. "Der Tag des Waldes gibt uns die besondere Möglichkeiten mit waldinteressierten Bürgerinnen und Bürgern bzw. Gruppen und Institutionen in den Dialog zu treten, gemeinsame Projekten für den Wald umzusetzen und den Menschen den ganzheitlichen Blick auf den Wald näherzubringen. Mich freut es ganz besonders, dass wir am 21. März eine Pflanzaktion im Revier Alheim mit einer vierten Grundschulklasseaus Lispenhausen durchführen."

"Kommen Sie zu uns in den Wald und erleben und genießen Sie dieses vielfältige Ökosystem direkt vor der eigenen Haustür. Holz ist ein wichtiger und faszinierender Rohstoff, den wir weiter nachhaltig produzieren wollen", ist Wildmann überzeugt. (cdg) +++

Wildmann ist sehr naturverbunden.


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