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NIDDA Uraufführung von Rudolf Dietrichs Tierdoku

Vier Jahre Filmarbeit entladen sich an einem Tag

11.03.23 - Während die internationale Filmwelt derzeit auf die Oscarverleihung wartet, erlebte die Region eine Filmpremiere in Nidda. Rudolf Dietrichs neuer Dokumentarfilm "Wildtiere auf der Suche nach neuen Lebensräumen" wurde auf Einladung der Sparkasse Oberhessen vor geladenen Gästen im Lumos-Kino uraufgeführt. Große Leuchtreklametafeln, ein Premium-Kino, ein HR-Kamerateam, Scheinwerfer, Interviews, honorige Gäste, Sektempfang – das besondere Ambiente passte, denn es ist ja auch (wieder) ein besonderer Film geworden.

Wenige Tage vor der Uraufführung merkte man dem "Macher" die steigende Anspannung und Vorfreude an: "Vier Jahre Filmarbeit entlädt sich an einem Tag. Obwohl ich schon viele Uraufführungen mit ihrem besonderen Flair erleben durfte, ist und bleibt es dennoch ein besonderes Ereignis. Der aktuelle ist mein bisher bester Kino-Dokumentarfilm!" Eigentlich sollte nach der Trilogie "Der Vulkan lebt" Schluss sein. Aber er hat es zum Glück doch nochmal getan: Rudolf Dietrich hat vier Jahre lang wieder unzählige Stunden mit seiner Profi-Videokamera im Tarnzelt auf der Lauer gelegen (O|N berichtete).

Frank Dehnke, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, führte die zahlreichen Premierengäste als Gastgeber mit launigen Worten in den Abend ein. Als gebürtiger Bochumer weiß er den Wert einer zu schützenden Natur sicher besonders gut einzuordnen. In einem Abriss ließ Dehnke das filmdokumentarische Schaffen Dietrichs Revue passieren: "Waren es bei der ersten Filmpremiere noch 50 Zuschauer, stieg das Interesse bis zur Trilogie "Der Vulkan lebt" auf 13.000 Zuschauer an. Dann haben wir irgendwann aufgehört zu zählen", so Dehnke schmunzelnd. Als Motiv für das mit der Bundesverdienstmedaille gewürdigte Engagement Dietrichs habe ihm dieser gesagt, er wolle so "die Natur dem Menschen nahebringen".

Hunderte Aufnahmestunden

Der neue Film "Wildtiere auf der Suche nach neuen Lebensräumen" entstand in hunderten von Aufnahmestunden in Lauterbach, Schotten, Ulrichstein und Nidda. Dietrich zeigt einerseits wie immer die Schönheit der Natur, er hat sich hier aber speziell der Frage gewidmet, warum sich einige extrem scheue Wildtiere so plötzlich in den Lebensraum des Menschen vorwagen. Seine Aufnahmen von Wasseramsel, Schwarzstorch und Graureiher zum Beispiel am Lauf der Lauter mitten in der Vogelsberger Kreisstadt scheinen dies zu belegen. Dietrich führt den Zuschauer mithilfe seiner Kamera zum Greifen nah ans Geschehen heran und wartet sogar mit beeindruckenden Unterwasseraufnahmen auf. In weiteren "Hauptrollen" sind Eisvogel, Nashornkäfer und Biber zu sehen. Den Hirschkäfer zeigt er in Rivalenkämpfen und deutet auch die eine oder andere Parallele zu menschlichem Verhalten an – Augenzwinkern inklusive.

Das nachdenklich gewordene Publikum bedankte sich nach 75 besonderen Minuten mit warmherzigem Applaus bei Dietrich, der in einer Ansprache auf das vierjährige "Making-Of" zurückblickte. Angesichts der bedeutungsvollen Frage, ob und warum die Wildtiere die Veränderungen ihres Lebensraumes in derart rasantem Tempo zeigten, habe er entgegen der vorherigen Absicht doch noch diesen weiteren Film in Angriff genommen. Wer aber nun spekulieren sollte, ob der fast 86jährige in einigen Jahren zu einer nochmaligen Filmpremiere einladen werde, dem rief er bei allem Stolz über "seinen bisher besten und wertvollsten Film" zu: "Jetzt ist endgültig Schluss!"

Freuen durfte er sich abschließend nicht nur über den Applaus und die Blumen für die Gattin, die so oft auf ihren Mann verzichten musste (Dietrich: "Vielleicht war sie ganz froh, dass ich fort war!"), sondern auch über einen Spendenscheck der Sparkasse Oberhessen zugunsten des Tierschutzvereins Lauterbach – eine Herzensangelegenheit von Dietrich.

Kompliment vom Experten

Angetan vom Film und dem Schaffen von Rudolf Dietrich zeigte sich im Nachgang einer der Ehrengäste, der Alsfelder Biologe Dr. Wolfgang Dennhöfer, seines Zeichens unter anderem einer der BUND-Sprecher im Vogelsbergkreis, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Ich fand den Film sehr berührend. Was Herr Dietrich da zum wiederholten Male gemacht hat, ist einfach auch bewundernswert. Mit geht das Herz auf, wenn sich Menschen mit einer derartigen Leidenschaft für die Natur einsetzen und deren einzigartige Magie so gekonnt an andere weitergeben."

Termine

  • Nidda, LUMOS-Kino: Sa., 11.3., 16 Uhr und So., 12.3., 11.00 Uhr (Matinee), Di., 14.3., 19.30 h. Karten im Vorverkauf im LUMOS-Kino oder im Internet unter www.lumos-kino-nidda.de; Restkarten an der Abendkasse.
  • Lauterbach, Aula der Sparkasse Oberhessen: Fr., 17.3., 20 Uhr, Sa., 18.3., 20 Uhr. Karten nur an der Abendkasse. (goa) +++


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