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Impressionen vom Hoch-oben-Gottesdienst am Frauenberg. - Fotos: Ralph Leupolt

FULDA Auf dem Frauenberg

Hoch-oben-Gottesdienst: "B Hoch 3 – Begrüßen-Begegnen-Beziehung"

15.03.23 - "B Hoch 3 – Begrüßen-Begegnen-Beziehung" - so lautete das Motto des "Hoch-oben-Gottesdienstes" am Dienstagabend in der Klosterkirche auf dem Frauenberg. Pater Thomas Robelt ofm, Seelsorger bei Antonius, zelebrierte heute gemeinsam mit vielen Bewohner und Freunden des Netzwerkes die Messe. Musikalisch wurde der Abend von der Musikgruppe Haimbach gestaltet, ebenso wie von der Fuldaer Drum and Pipe Band Targe of Gordon.

Traditionell schottische Bagpipe Melodien ertönten in der Klosterkirche, als der Gottesdienst durch den Einzug von Targe of Gordon gemeinsam mit Pater Thomas eröffnet wurde. 40 farbenfrohe Luftballons zierten die Bänke der Kirche und zauberten eine Atmosphäre, die das bunte Leben bei Antonius spüren ließ.

Aus manchen kleinen Anfängen wird etwas Großes


Dass Kontakte und Verbindungen im Fokus von Antonius stehen, wurde während des ganzen Abends immer wieder deutlich. Ob durch die Eröffnung des Abends mit der Geschichte des "kleinen Prinzen" (wie der Fuchs zum Freund des kleinen Prinzen wird) oder die Lieder des Musikgruppe Haimbach "You never walk alone" und "Du sei bei uns."

Und auch in der Predigt von Pater Thomas ging es um das Thema "Beziehungen." So berichtete der Seelsorger wie es ihm dabei geht bei Antonius, mit Menschen in Beziehung zu treten und spricht dabei über den "Prozess", den viele Freunde des Netzwerkes über die Jahre erleben, nämlich dass aus einer ersten Begegnung, aus einem kleinen Anfang, mehr und mehr eine Beziehung wird. Man ist immer mittendrin und mit der Zeit "wächst da was."

"Mit Begrüßen fing es an…(…) jeden Tag habe ich an unterschiedlichen Orten verschiedenste Menschen begrüßt. (…) Wenn du im Laden gekannt wirst, dann gehst du nochmal lieber was einkaufen. Von vielen dieser Menschen kenne ich inzwischen ihre Namen, denn wir sind uns inzwischen oft schon begegnet. Mit der Zeit erfährst du darüber hinaus, dass Hendrik und die Maus zusammengehören, oder Birgit und die Schaukel. Von der einen oder dem anderen weißt du, was ihr Freude macht oder was du bei ihm besser nicht erwähnen solltest. Du hast Familienangehörige kennengelernt oder gemeinsame Trauer durchgestanden."

Viele sind, wenn es um Inklusion geht, am Anfang unsicher und wissen zum Beispiel nicht, welche Worte sie wählen sollen. "Da mache ich mir inzwischen gar keine Gedanken mehr, denn man muss einfach authentisch und man selbst sein." So wächst nach und nach eine Beziehung zu den Menschen, die bei antonius leben und arbeiten.

Oft stehen wir bei dem Aufbau von Beziehungen "mittendrin." "Es ist schon etwas geschehen und es geht weiter, es wird weiterhin etwas geschehen." Das gilt auch insgesamt für das, was Antonius will, was auch die Franziskaner wollen: Eine inklusive Welt, ein Miteinander von allen, ohne dass jemand dabei "Behinderungserfahrungen" machen muss, also die Erfahrung, dass er von den anderen bei/an seinem Leben behindert wird. Da ist schon viel erreicht, aber da gibt es weiter sowohl in den Strukturen von unserer Gesellschaft als auch in den Köpfen und Herzen der einzelnen Menschen ganz viel zu tun, betont Pater Thomas.

Dabei geht es auch darum, wie wir das "Mittendrin" sehen. Sind wir an Situationen gewöhnt und desillusioniert etwas verändern zu können oder sind wir hoffnungsvoll und mit Spannung geladen, dass noch Wesentliches kommt, dass noch Wichtiges auf uns wartet, das neue Kräfte und Ideen mobilisiert. Mut machen kann einem dabei Jesus, wenn er wie heute wieder versichert, dass bei ihm und bei Gott aus kleinen Anfängen Großartiges wird.

"So fängt’s an. Wer begrüßt wird, fühlt sich nämlich wahrgenommen, angesehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Aus manchen kleinen Anfängen wird dann mehr, nämlich Begegnungen, auf die ich mich im Laufe der Zeit freue und die mich und die Welt schöner machen. Eine echte Beziehung ist dann schon sowas wie ein Baum, der Wurzeln hat, den so schnell nichts umschmeißt, der weiter wächst, Blüten und Früchte treibt. Dass sowas wächst, kann ich nicht machen, das kann nur Gott, aber ich kann so leben, dass Gott machen kann, und das fängt zum Beispiel mit sowas Alltäglichem wie Begrüßen an – ich bin gespannt, was noch alles an himmlischer Beziehung hoch-3 zwischen uns wächst, ich sehe uns da voll ausbaufähig 'so voll mittendrin'", schließt Pater Thomas seine Predigt ab.

"Man gibt etwas - empfängt aber auch so viel zurück"

Viele Weggefährten der Einrichtung, die eine jahrelange "Antonius-Beziehung" haben, waren gekommen - ob als Ehrenamtliche, Unternehmen oder Vereine. Die Abschlussworte richtete Cordula Bollbuck, Geschäftsführerin des Modehauses Erna Schneider, stellvertretend für alle Freunde von Antonius an die Gottesdienstbesucher und bedankte sich bei Antonius und den Franziskanern für die Vorbereitung des Gottesdienstes, aber auch für die generelle Freundschaft zu vielen Partner in Fulda. "Durch die Beziehung zu Antonius gibt man etwas als Freund, nimmt aber durch die vielen wertvollen Beziehungen auch etwas für sich selbst mit." Als Wunsch für die Zukunft äußerte Bollbuck, dass die Gesellschaft mutig sein müsse, eine inklusive Haltung zu entwickeln, sich für das Thema zu öffnen und sich zum Beispiel zu fragen, wo man jemanden ausgrenzt, ohne dass man das eigentlich will. "Inklusion scheitert nicht an Räumen, Ressourcen oder sonstigen Rahmenbedingungen, sondern scheitert in den Köpfen." 

Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Besucher bei einem Imbiss auf der Terrasse des Flora Klostercafes den Abend bei guten Gesprächen und Begegnungen ausklingen lassen. (pm)+++


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