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Zeigt, was er möchte: SGB-Coach Sedat Gören - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Nachdreher zur SG Barockstadt

Gören: Das Spielglück wieder erarbeiten - leidenschaftlicher Auftritt

19.03.23 - Treffender als Rainer Martiker hätte man es nicht sagen können. "Wir machen unsere Dinger nicht rein", stellte der Pressesprecher der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz enttäuscht und mit einem Achselzucken fest. Nach dem 0:1 vom Freitagabend gegen den FC Homburg wartet der Regionalliga-Aufsteiger aus Fulda seit drei Pflichtspielen - das Hessenpokal-Duell gegen Offenbach sowie die beiden Punktspiele gegen die TSG Balingen und den FCH - auf ein Tor auf eigenem Platz. Grund zur Ungeduld aber gibt es nicht. Die ist absolut nicht angebracht.

Denn in so manchem Moment erinnerte der leidenschaftliche FCB-Auftritt gegen den Tabellenvierten Homburg an das eine oder andere - erfolgreich gestaltete - Heimspiel aus der Hinrunde: Der Gastgeber war gut strukturiert, demonstrierte stabiles Defensivverhalten und schloss prima das Zentrum. Am Innenverteidiger-Paar Marius Grösch und Aaron Frey kam so gut wie nichts vorbei. Hilfreich auch, dass Kevin Hillmann wieder links verteidigte - und Eric Ganime am Vorabend seines 26. Geburtstages ins Zentrum zurückkehren konnte.

"Der Ball wollte nicht rein. Das ist unser Problem im Moment"

Im Abschluss-Pech: Moritz Reinhard

Die Torchancen, die sich die SGB erarbeitete - erspielte wäre das vielleicht falsche Eitikett - hätten zu einem Sieg gegen Homburg reichen müssen - in der Hinrunde hätten sie auch gereicht. Als Knackpunkt machte auch Sedat Gören die Ereignisse binnen nicht mal zwei Minuten aus: hier rettete der FCH Reinhards Abschluss auf der Linie - im Gegenzug traf Homburgs Kapitän Ristl per Kopf zum Sieg. Der SGB-Trainer stellte völlig zu Recht die Qualität der scharf getretenen Flanke heraus, die zum entscheidenden Treffer führte. 

Mag diese Entstehungsgeschichte symbolisch gewesen sein, reduzieren sollte man sie nicht auf den Ausgang. Schließlich ist Fußball ein Spiel - Knackpunkte inbegriffen. Nochmals hatte Gören recht, als er hinzufügte: "Hintenraus hatten wir nochmal zwei, drei Chancen. Doch der Ball wollte nicht rein. Das ist unser Problem im Moment." Er könne der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. "Wir müssen uns das Spiel-Glück wieder erarbeiten."

Defensive Abläufe stimmen, offensive noch nicht

Die defensiven Abläufe stimmen. Die offensiven nicht so ganz. Ja, die Chancen waren da, werden viele sagen. Dennoch gibt es im Offensivspiel einiges zu verbessern. Im letzten Drittel hapert's. Das monierte der SGB-Coach schon beim letzten Mal. "Da fehlen uns vor allem Pass-Sicherheit und Zielstrebigkeit. Das wissen wir. Auch daran müssen wir arbeiten", sagt Gören. Wer ihn, seine Leidenschaft und Akribie kennt, der weiß, wie ihn das wurmt. Es wäre zudem wichtig, wenn das Team stärker nachrückt - ohne seine Ordnung und defensive Kompaktheit zu verlieren. Wenn es offensive Räume besser besetzt - und das Spielfeld kleiner, enger und kompakter hält. Um es dann wieder breiter zu machen.

Homburgs Trainer Timo Wenzel

Doch verlassen wir taktische Ausflüge. "Wir haben gewusst, dass es ein Kampfspiel wird. Aber wir haben es gut gemacht. Und du kannst nicht alles verteidigen", brachte Homburgs Trainer Timo Wenzel das Wesentliche aus seiner Sicht auf den Punkt. Er sah sein Team schon in der ersten Halbzeit "gut drin im Spiel" - einige Angriffe spielte es aber nicht gut zu Ende. "Zum richtigen Zeitpunkt" habe sein Team das Siegtor zum 1:0 gemacht - klar, im Falle eines Sieges ist diese Behauptung immer richtig. 

Wenzels Stolz auf die kämpferische Leistung

"Es war klar, dass Fulda nach dem Rückstand alles nach vorne wirft", fügte er hinzu. Wenzel war "sehr zufrieden mit der kämpferischen Leistung" seiner Mannschaft - und, Hand aufs Herz, wenn auch mit einer gehörigen Portion Glück behaftet: so unverdient war der Sieg des Gästeteams nicht. Stets waren sie in den Situationen, bisweilen hingen sie wie eine Klette an ihren Gegenspielern. Unnachgiebige Kämpfer eben. "Die Revanche fürs Hinspiel ist uns geglückt", schloss Homburgs Coach.

Die Tatsache, dass Homburgs Mannschaftsbus im Stau steckte, erst gegen 18.15 Uhr in der Johannisau eintraf und das Spiel mit 16-minütiger Verspätung begann, war höchstens ein Nebeneffekt. Und aus Sicht der SG Barockstadt ist vielleicht die nächste Aufgabe in Trier am kommenden Samstag der Moment, in dem ihr das Glück zufällt. Schließlich ist Fußball ein Spiel. Auch wenn dem viel Arbeit vorausgeht. (wk) +++


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