Archiv
Blutspende ist wichtig - Archivbild: O|N/Carina Jirsch

REGION Wegweisende Gesetzesänderung

Transfusionsgesetz: Sexuelle Orientierung spielt bei Blutspende keine Rolle

22.03.23 - Die Bundesregierung hat eine wegweisende Gesetzesänderung beschlossen. Die Neuerung betrifft das sogenannte Transfusionsgesetz. Demnach war es homosexuellen Männern bislang nicht erlaubt, Blut zu spenden, außer sie gaben an, dass sie mehr als vier Monate keinen Geschlechtsverkehr mit einem neuen oder mehr als einem Partner hatten.

Die Blutspende war homosexuellen Männer bis 2017 sogar gänzlich verboten. Die Regelung stammt noch aus den Achtzigern. Damals wurde das HI-Virus, dass die Krankheit AIDS auslöst, entdeckt. Aufgefallen war das Virus zunächst in der Queeren Szene und mehrheitlich bei homosexuellen Männern.

Fehlende Tests und das noch sehr überschaubare Verständnis der neuen Krankheit machten diese Regelung damals sicherlich notwendig. Heutzutage ist die Regelung jedoch veraltet und eine Abschaffung des Spende Verbotes ist der logische Schritt.

Am 17.03.2023 hat nun der Bundestag das Transfusionsgesetz entsprechend geändert. "Die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität dürfen bei der Blutspende in Zukunft keine Rolle mehr spielen" so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

O|N-Arzt Adrian Böhm Archivbild: O|N

Damit wird eine für homosexuelle Menschen diskriminierende Regelung, die aus der Zeit gefallen ist, abgeschafft. Es besteht weiterhin die Möglichkeit einen Spender oder eine Spenderin für vier Monate von der Spende zurückzustellen. Diese Entscheidung muss der Impfarzt unabhängig von der sexuellen Orientierung treffen und soll in diesen Entscheidungsprozess risikoreiches Sexualverhalten mit einfließen lassen.

Laut Bundesärztekammer wird entsprechend den Vorgaben der jeweiligen Stufenplanverfahren in Deutschland jede einzelne Blutspende auf HIV, HBV und HCV untersucht. Das System wird durch den Anamnesebogen und das Gespräch mit dem Arzt ergänzt. Von 1999 bis 2007 kam es jeweils zu einer einzigen Übertragung von HIV undHepatitis. Diese Zahlen spiegeln den hohen Sicherheitsstandard bei Blutspenden in Deutschland wider.

Bei einer Blutspende wird dem Körper in der Regel ca. 500 ml Blut entnommen. Aus dem Blut können verschiedene Medikamente und Transfusionen hergestellt werden. Nicht nur Unfallopfer sondern auch Patienten mit chronischen Erkrankungen und Krebspatienten sind auf die lebensrettende Spende angewiesen. Immer wieder weisen Organisationen wie der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes auf den Mangel an Blutprodukten in Deutschland hin. Daher zählt jede Spende.

Nach einer kurzen Kontrolle der Daten wird ein Anamnesebogen ausgefüllt, der Gehalt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und die Körpertemperatur gemessen. Eine Ärztin oder ein Arzt des Blutspendedienstes geht den Fragebogen nochmals mit den Spendern durch und klärt offene Fragen. Danach steht die Spende an. Insgesamt kann man mit einem Zeitaufwand von 15-20 Minuten rechnen. (Adrian Böhm)

Weitere Informationen zur Blutspende in der Region finden Sie hier: https://www.drk-blutspende.de . +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön