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Andreas Zimmermann - Foto: Eintracht Trier

TRIER Nächster Gegner der SG Barockstadt

Zimmermann: Deutschland-Reise, Wiedersehen mit "Gröschi" und ein Kulttrainer

24.03.23 - Seit 9. März ist er im Amt - und hat die Nachfolge des glücklosen Josef Cinar beim Fußball-Regionalligisten Eintracht Trier angetreten. Gemeint ist Andreas Zimmermann, aktueller Coach des SGB-Gegners am Samstag. Wer mit Zimmermann spricht, entdeckt in Sekundenschnelle die "Berliner Schnauze" des Trainers, der als Aktiver seine Laufbahn in der deutschen Hauptstadt begann. Er trägt sein Herz auf der Zunge. OSTHESSEN|NEWS verrät er im Interview Züge seiner neuen Aufgabe, sein Engagement bei zig Vereinen, die Bekanntschaft mit Kult-Trainer Hans Meyer und das Besondere der "Alten Försterei" von Union Berlin. 

Andreas Zimmermann ist 53 Jahre alt und begann beim SV Norden-Nordwest in Berlin mit dem Fußballspielen. Vom Traditionsverein Spandauer BC wechselte er zur "großen" Hertha - und von dort zu Union in die Wuhlheide an die Alte Försterei. Von dort zog es ihn zu LR Ahlen, das heute Rot-Weiß Ahlen heißt. Mit Ahlen stieg er im Jahre 2000 in die Zweite Bundesliga auf. Es ist sicher kein Zufall, dass er bei weiteren, mit Tradition behafteten Vereinen unterwegs war, unter anderen Rot-Weiß Essen und dem SC Paderborn. Aber auch am Niederrhein beim 1. FC Kleve, wo er seine Trainer-Laufbahn begann. Seine Reise durch Deutschland ist kunterbunt: Ahlen, Ingolstadt, Jena, Oberhausen, zurück in Berlin bei Altglienicke, wieder Ahlen - bis er bei Eintracht Trier landete.


O|N: Herr Zimmermann, was hat Sie bewogen, nach Trier zu wechseln?

Jubelt Eintracht Trier auch am Samstag? Archivfoto: Hans Krämer

Andreas Zimmermann: Ich kenne Eintracht Trier schon als Spieler und habe im Moselstadion schon einige Schlachten geschlagen. Der Verein ist an mich herangetreten - und ich habe mit allen Verantwortlichen sofort gespürt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. 

Erinnern Sie sich an Ihren Aufstieg mit Ahlen in die 2. Liga?

Zimmermann: Natürlich. Wir haben 2:1 gegen Union Berlin gewonnen, unser Trainer war damals Jupp Tenhagen.

In bisher zwei Spielen haben Sie mit Eintracht Trier noch nicht einen Punkt holen können (0:2 gegen Mainz II, 1:3 gegen den Bahlinger SC). Was spricht dafür, dass es am Samstag gegen die SG Barockstadt klappt?

Zimmermann: Vor dem Mainz-Spiel hatten wir nur zwei Trainingseinheiten. Da hat man die Spieler noch nicht so gekriegt. In der Woche danach haben wir total gut trainiert. Die Jungs sind total willig und haben Gas gegeben. Vor dem 0:1 gegen Bahlingen zuletzt hatten wir drei richtig gute Chancen - dafür gehen die mit ihrem ersten Eckball in Führung. Das 3:0 war ein Elfmeter, die Fernsehbilder haben etwas anderes gezeigt. Das war bitter ...

Und warum klappt es jetzt am Samstag?

Zimmermann: Indem wir so spielen wie in den ersten und letzten 20 Minuten gegen Bahlingen. Da müssen wir hin. Mit dem Bahlinger Hasan Pepic habe ich übrigens einen ehemaligen Spieler wiedergesehen. Er war mein Spieler in Altglienicke. 

Wie schätzen Sie die Aufgabe ein gegen die SG Barockstadt?

"Gröschi" feiert ein Wiedersehen mit Andreas Zimmermann Archivfoto: Picture alliance/Fotostand Wagner

Zimmermann: Für uns ist jede Aufgabe total schwer - auch die am Samstag. Aber: Wir gehen mit viel Engagement ran und versuchen, den Bock umzustoßen. Fulda ist geschlossen stark und hat auch gute Einzelspieler. Die Tagesform und der Wille entscheiden. Übrigens sehe ich auch jetzt einen ehemaligen Spieler wieder: Marius Grösch hat bei mir in Jena gespielt. Er war damals 18 oder 19. Er hat sofort gespielt bei mir, der "Gröschi". Er hat Stamm gesspielt. Ich freue mich über jeden Spieler, den ich wiedersehe.

Ihr Team ist Vorletzter, hat schon 49 Treffer kassiert. Wo müssen Sie den Hebel Ihrer Arbeit ansetzen?

Zimmermann: Es gibt viele Sachen, sonst würden wir nicht da stehen. In der Kürze der Zeit war und ist es schwierig, wir haben viele Einzelgespräche geführt. Dass die Jungs mit Mut und Selbstvertrauen auftreten. Und mannschaftlicher Geschlossenheit. Da müssen wir anpacken. Und gegen den Ball. Phasenweise läuft das schon richtig gut.

Sie haben gesagt, die Trierer Fans seien "richtig geil". Können sie auch am Samstag der zwölfte Mann sein?

Zimmermann: Das ist bedingungslose Unterstützung, was die Fans leisten. Ich habe ja schon viel erlebt - aber das noch nicht wie hier in den zwölf Tagen. Das ist überragend. Deswegen wollen wir als Mannschaft auch mehr zurückgeben. Sie werden uns auch am Samstag helfen. 

Eintracht Trier ist vier Punkte hinter Worms zurück, fünf hinter Kassel und jetzt acht hinter Aalen. Wie realistisch ist die Chance auf den Klassenerhalt?

Aufstiegs-Jubel bei der Eintracht im vergangenen Sommer Archivfoto: picture alliance/eibner-pressefoto

Zimmermann: Sie ist realistisch. Fünf Punkte kann man aufholen. Es sind noch elf Spiele - und somit 33 Punkte zu vergeben. Und wir spielen noch gegen alle, die mit uns unten drin stehen.

Sie haben viele Vereine und Stationen hinter sich. Können Sie sagen, wo es am schönsten war? Oder was Ihnen am ehesten in Erinnerung bleibt?

Zimmermann: Das ist schon schwierig zu sagen. Es gab überall gute Phasen. Ich hab' mich auch überall wohlgefühlt. Ich versuche auch, immer 100 Prozent zu geben. Ich mache das aus Leidenschaft. Was daraus dann wird, ist eine andere Sache. Mit ist wichtig, dass alle Verantwortlichen gut auseinandergehen. Ich werde auch in Trier alles geben. 

Sie haben doch bestimmt etwas auf Lager ...

Zimmermann: Ja, ich hatte überragende Trainer. Hans Meyer und Eckhard Krautzun etwa. Hans Meyer hat mich damals von Hertha BSC zu Union Berlin geholt - wegen ihm bin ich von der Zweiten in die Dritte Liga gegangen. Mich hat er einfach überzeugt. Ein überragender Typ und ein guter Trainer. Von ihm habe ich viel mitgenommen.

Sie haben an der Kultstätte Alte Försterei gekickt. Wie war's? Wie haben Sie das empfunden?

Zimmermann: Bei Union zu spielen, ist schon was Besonderes. Ich habe mit Marco Rehmer, Sergej Barbarez oder Ervin Skela zusammengespielt. Leider ist danach im Verein und im Management vieles schiefgelaufen. Bis Union heute ja wieder super dasteht. (wk) +++


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