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Kundgebung und Demo durch die Stadt: "Wir können auch anders"
27.03.23 - Um 8 Uhr begann am Montagmorgen die Streik-Demonstration der EVG auf dem Fuldaer Bahnhofsvorplatz. "Wir können auch anders", sagt Tom Zill, Streikführer in Fulda, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Laut ersten Schätzungen der Polizei sind rund 250 Streikende zusammengekommen.
Zill ist Gewerkschaftssekretär in Ausbildung der EVG. "So gehts nicht", sagt er. "Das Angebot der Arbeitgeber ist unzureichend für uns. Einige Mitarbeiter werden immer noch mit Mindestlohn abgespeist. Wir wollen mindestens die 650 Euro oder die zwölf Prozent", sagt Zill. Die Mitarbeitenden müssten auch für ihre Familien sorgen können. Laut ihm würden die Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden "keineswegs wertschätzen".
Auch die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel, die für die Deutsche Bahn arbeitet, streikt mit. "Ich habe mit dieser Unterstützung hier in Fulda gerechnet", so Kömpel. "Nach ein paar Jahren ohne Inflationsausgleich möchten wir endlich wieder die Inflation ausgeglichen haben. Wir fordern zwölf Prozent mehr, weil wir jahrelang auf den Inflationsausgleich verzichtet haben", sagte Kömpel im Gespräch mit O|N.
Michael Kugler, Prüfer für bremssteuernde Bauteile bei der Bahn, sagt: "Wir streiken, weil wir unsere Forderungen durchsetzen möchte. Inflationsbedingt haben wir in den vergangenen Jahren sogar ein Lohn-Minus erhalten. Für die Vorstandsmitglieder war immer genug Geld da", so Kugler. Mieten, Nebenkosten und Lebenshaltungskosten müssten bezahlt werden können. Der Sinn eines Warnstreiks sei: "Wir wollen wachrütteln und viele Leute darauf aufmerksam machen, dass sich etwas ändern muss."
Die Streik-Demo zieht sich derzeit durch die Fuldaer Innenstadt. Dadurch kommt es zu temporären Verkehrsbehinderungen. Wir berichten aktuell weiter. (cdg) +++