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Hannah Stubinitzky gründet eine Selbsthilfegruppe zum Thema Endometriose. - Fotos: Maria Franco

FULDA / HÜNFELD "Chamäleon der Gynäkologie"

Hilfe und Austausch bei Endometriose - Hannah Stubinitzky spricht Klartext

Gründungstreffen: 30. März, danach: 13. April, 27. April, 11. Mai, 25. Mai. Ort: Evangelisches Gemeindehaus, Kirchberg 6, 36151 Burghaun-Langenschwarz Kontakt und Anmeldung: 01590 4606931 (Michael Möller) oder [email protected]

29.03.23 - Selbst ist die Frau: Hannah Stubinitzky ergreift die Initiative. Die 31-Jährige möchte die Selbsthilfegruppe Kiebitzgrund auf den Weg bringen, die sich mit Endometriose befasst. Im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch erklärt sie: "Es sind so viele junge Frauen von der Erkrankung betroffen. Ich möchte einen Raum zum Austausch und zur Begegnung schaffen - und das ganz bewusst in ländlicher Gegend."

Hier sollen die Treffen stattfinden: In Langenschwarz bei Hünfeld. Foto: Hannah Stubinitzky

Stubinitzky ist Lehrerin und arbeitet in Rotenburg an der Fulda (Kreis Hersfeld-Rotenburg). Ursprünglich kommt sie aus dem Burghauner Ortsteil Langenschwarz (Kreis Fulda). Genau da sollen auch die Treffen im Evangelischen Gemeindehaus, jeden letzten Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr, stattfinden. "Der Ort passt ganz gut, da es sich dabei um die ehemaligen 'Schwesternstation' handelt. Nun hält damit wieder ein medizinisches Thema Einzug." Damit entsteht ein Angebot für die osthessische Region. Die nächsten Anlaufstellen sind beispielsweise in Kassel oder Hanau vorzufinden.

Schmerzgrenze überstiegen

Jahre vergehen oftmals bis zur Diagnose.

Der Weg bis zur Diagnose ist lang - und nimmt häufig Jahre in Anspruch. "Ich hatte schon immer starke Blutungen während meiner Periode. Die Schmerzen strahlten in verschiedene Körperregionen, wie Rücken und Beine, aus. Als Frau denkt man oft, da muss man durch. Einmal war es leider so schlimm, dass wir den Rettungsdienst rufen mussten", so Stubinitzky. In der Klinik, die zusätzlich über ein Endometriosezentrum verfügt, sei dann der Verdacht auf die Unterleibs-Erkrankung geäußert worden. "Wenn irgendwann keine Schmerztabletten mehr helfen, herrscht einfach Ratlosigkeit. Es war somit schonmal ein erleichterndes Gefühl, endlich einen Namen zu haben", stellt die Betroffene fest. In ihrem Fall somit: "Glück im Unglück." 

Vielseitige Symptome erschweren Diagnose

Die Selbsthilfegruppe dient zum Austausch.

Die 31-Jährige berichtet über ihre persönliche Geschichte.

Die Endometriose Vereinigung Deutschland gibt zu der chronischen Erkrankung an: "Es wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter bzw. an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell. Es kann auch im gesamten Körper zu Endometrioseherden kommen." Die Symptome fallen unterschiedlich aus. Der springende Punkt laut Stubinitzky: "Es ist schwer zu diagnostizieren, die Krankheit bleibt oft unentdeckt." Es wird nicht umsonst als Chamäleon der Gynäkologie bezeichnet. "Die Schmerzen fallen extrem aus, vor und während der Menstruation. Es treten Probleme beim Geschlechtsverkehr auf, ebenso beim Stuhlgang oder Urinieren. Ungewollte Kinderlosigkeit kann ebenfalls darauf zurückzuführen sein." 

Erfahrungen teilen und gemeinsam nach vorne schauen

Michael Möller von der Selbsthilfegruppe Osthessen hat ihr bei den Planungen geholfen. ...

Mit der Selbsthilfegruppe in Burghaun-Langenschwarz möchte die 31-Jährige ihre Erfahrungen teilen. "Endometriose schränkt oftmals den Alltag ein und beeinträchtigt die Lebensqualität. Es kann weiterhelfen, Kontakt mit Betroffenen aufzunehmen, und sich gegenseitig zu unterstützen. Allerdings ersetzen unsere Treffen keinen Arztbesuch." Beim Zusammenkommen ist auch Platz für Ideen und Empfehlungen. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern, sei es beim Yoga oder mit Entspannungstechniken." Für Stubinitzky steht fest: "Niemand sollte sich scheuen, mit mir Kontakt aufzunehmen." 

Michael Möller, vom Selbsthilfebüro Osthessen, hat ihr bei den Vorbereitungen vorab zur Seite gestanden. "Das Thema muss definitiv in der Öffentlichkeit sichtbarer gemacht werden, ist es für viele noch unbekannt. An sich ist es nichts Neues, oftmals erhalten Betroffene aber eine falsche oder gar keine Diagnose. Hier gilt es, aufzuklären." Schließlich gibt es in Deutschland circa zwei Millionen Erkrankte, eine beachtliche Zahl. (mkr) +++


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