Hünfeld beweist Qualität auf Kunstrasen und zapft seine spielerische Reife an

07.04.23 - Die Kicker des Hünfelder SV sind - zumindest auf Kunstrasen - eine Klasse für sich.  Nach dem beeindruckenden 4:0 (2:0)-Heimsieg im Spitzenspiel der Verbandsliga Nord gegen die SG Bronnzell eroberten sie die Tabellenführung zurück. Nach 55 Minuten war das Duell in der Rhönkampfbahn entschieden: Karlo Vidovic per Elfer, Max Vogler sehenswert, Jemal Kassa und Leon Zöll per Traumtor erzielten die Tore für den HSV. Dabei spielte das Gästeteam in der ersten Halbzeit noch gut mit.

Die erste Chance im Derby hatte der Gast: Nach dem Abschluss des Ex-Hünfelder Christoph Sternstein zeigte sich HSV-Keeper Benedikt Kaiser per Fußabwehr aufmerksam. Hünfelds Antwort in den spannenden Anfangsminuten ließ nicht lange auf sich warten, Karlo Vidovic aber verzog aus der Halbposition. 

Ein Elfer-Geschenk zur Führung - Vogler aber trifft sehenswert

Hünfelds Nils Witte

Duell zwischen Hünfelds Leon Zöll (links) und Christoph Sternstein, Bronnzell ...

Wenig später die Führung für den Gastgeber: Bronnzells Enes Dugan sollte Jemal Kassa im Strafraum unfair gestoppt haben. Äußerst fragwürdig - für den HSV egal: Vidovic nutzte den Elfer zum 1:0 für sein Team. Der Vergleich blieb spannend, Bronnzell mischte tüchtig mit. Zunächst zeigte HSV-Keeper Kaiser nach Dugans Kopfball seine Kraken-Arme, kurz darauf bewies Max Vogler gegen seinen Kumpel Christoph Sternstein gutes Stellungsspiel. 

Hünfeld aber ließ sich nicht zweimal bitten und stellte seine spielerische Qualität unter Beweis. Erst rettete Dugan gegen Mario Krieger, dann verpasste der Gastgeber die Chance zum 2:0 - bis Vogler in Erscheinung trat. Von rechts zog er nach innen, mit links ab - und sein Mut wurde belohnt, da die Kugel im langen Eck zum 2:0 einschlug. Aaron Gadermann konnte per Kopf erhöhen - sechs Minuten vor der Pause hatte der Gast Pech, als Schiri Eberhardt nicht auf Elfer für die SG entscheidet.

Bronnzell spielt gut mit - Hünfelds Qualität auf Kunstrasen - Zölls Traumtor

Kilian Sandner

Fazit zur Pause: Bronnzell spielte gut mit - Hünfeld war auf dem Kunstrasen aber besser. Sein Spiel mit Ball hatte mehr Struktur, im Verhalten in Ballbesitz steckte mehr Qualität. Dennoch hatte der Gast durchaus Chancen. 

Drei Minuten waren gespielt im zweiten Abschnitt - und schon die Entscheidung? Eine Vorentscheidung gewiss. Und das 3:0 ging so: Maxi Fröhlich rettete den Ball an der Seitenauslinie per Hacke und hielt ihns omit im Spiel, Leon Zöll bediente Vidovic - und der spielte Kassa in den Raum. Und der HSV legte nach: Zöll bewies viel Mut und triaf per Volleyschuss in Minute 55 zum 4:0. Ein Klasse-Tor. Da war es durch. Frühzeitig. 

Duell zwischen Karlo Vidovic und Franz Ruppel

Keine Frage: Der Hünfelder SV stellte das reifere Team. Eines, das von Spielanlage, Mechanismen und Abläufen weit voraus war an diesem Abend. Es brachte mehr Tempo ins Spiel und wirkte aggressiver - vor allem in der Balleroberung. Aber daran muss sich Aufsteiger Bronnzell ja nicht unbedingt messen. Zwei Fakten zum Schluss: Die Heimserie des HSV in dieser Saison hält - und ist bei zwölf Siegen und einem Remis beeindruckend. Und gegen Bronnzell gewann Hünfeld auch den sechsten Vergleich. (wk)

Hünfelder SV: Kaiser - Vogler (64. Schilling) Dücker, Witte, Zöll - Gadermann (64. Brähler), Simon - Kassa (85. Binsack), Krieger (64. Rohde) Fröhlich (80. Mujezinovic) - Vidovic

Bronnzell: Ritzel - Sandner, Ruppel, Pecks, Dugan (76. Jäger)- Sternstein, Hohmann, Weiss, Pfeiffer /73. Schneider) - Weber, Milenkovski (46. Horenkamp)

Schiedsrichter: Nico Eberhard

Tore: 1:0 Karlo Vidovic (12., Foulelfmeter), 2:0 Max Vogler (29.), 3:0 Jemal Kassa (49.), 4:0 Leon Zöll (55.)
Zuschauer: 450 +++