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REWE in der Dalbergstraße setzt auf Hightech für "Parkdisziplin"
11.04.23 - Der REWE-Markt in der Dalbergstraße liegt in Innenstadtnähe, weswegen der Parkplatz seit Eröffnung im Sommer 2012 auch von Shoppern und Pendlern missbraucht wurde. Betreiber Kai Uwe Grasmück hat erst abschleppen und später kontrollieren lassen - jetzt setzt er auf Hightech: Beim Befahren des Parkplatzes wird das Kennzeichnen aufgenommen, bei Überschreiten der Höchstparkdauer kommt das Knöllchen automatisch.
Im Vorfeld der Landesgartenschau, die Besucherströme aus dem ganzen Bundesgebiet auf Parkflächen verteilen muss, schwant Grasmück Übles: "Die Fuldaer sind Parkraumüberwachung inzwischen gewohnt - auch andere Supermärkte sind längst nicht mehr so tolerant, wenn es um Dauerparker geht. Aber wer an den Aueweiher in den WasserGarten will und aus Frankfurt kommt, der parkt eventuell doch hier. Ich habe mir schon überlegt, für den Zeitraum der Landesgartenschau ein großes zusätzliches Plakat aufzuhängen."
Eine Cola kaufen, drei Stunden bummeln: Grasmück kennt seine Pappenheimer. "Wer beim Bäcker im Café sitzt, kann gerne zu uns kommen nachher, wir lassen das Knöllchen stornieren. Aber es gilt eine Höchstparkdauer von 60 Minuten - wir haben 100 Parkplätze und müssen die mit anderen Geschäften teilen. Es wurde einfach zu sehr Schindluder getrieben in den letzten Jahren."
Parkraumbewirtschaftung statt Wildparken
Nachdem im Sommer 2012 noch auf Vertrauensbasis gearbeitet wurde, musste Grasmück die Notbremse ziehen. 18 Monate lang wurde abgeschleppt, der REWE-Parkplatz wurde schnell in ganz Fulda bekannt durch die radikale Maßnahme. Um wieder eher für gute Lebensmittel bekannt zu sein, kontaktierte der Kaufmann das bundesweit tätige Unternehmen "fair parken", zur "Parkraumbewirtschaftung": Seit 2014 laufen Mitarbeiter des Unternehmens auf dem Parkplatz Streife, kontrollieren Parkscheiben und schreiben die Knöllchen bei Überschreitung der Höchstparkdauer."Das hat uns jede Menge Stress und Ärger genommen. Ich will ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, wie viele Knöllchen geschrieben werden - wir verkaufen Lebensmittel." Ende letzten Jahres führte "fair parken" dann eine automatische Kennzeichenerfassung ein - seitdem landet das Kfz-Kennzeichen automatisch in einer Datenbank, für 60 Minuten. Danach wird über die Halterabfrage der Fahrzeuginhaber ermittelt und das Knöllchen automatisch verschickt. 24,95 Euro kostet das, pro Tag. "In der Anfangszeit hatten wir wirklich Dauerparker, außerdem wurde der Parkplatz nachts von Jugendlichen für Kapriolen missbraucht - das ist seit der Videoüberwachung komplett weggefallen und es ist ruhiger geworden, auch für die Anwohner." (mau) +++