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Pfarrer Stefan Bürger - Fotos: privat

FULDA Karfreitag "aus Ruinen"

Pfarrer Bürger lenkt den Blick auf eine Kreuzigungsdarstellung in Odessa

07.04.23 - An Karfreitag richtet sich der Blick der Christen auf das Kreuz. Aber wie viel Ostern sei an Karfreitag schon angemessen, fragt sich Pfarrer Stefan Bürger (54) im traditionell gut besuchten Karfreitagsgottesdienst in der Kreuzkirche in Fulda Neuenberg.

Die Kreuzesdarstellung der Kirche St. Paul in Odessa nimmt er heute besonders in Augenschein.

Kreuz als Symbol für Schmerz, aber auch Neuanfang

Am Anfang der 1930-ziger Jahre hatte Stalin in der Ukraine viel Leid angerichtet. Tausende starben im Krieg und an Hunger. In dieser Zeit wurde auch die Kirche St. Paul in Odessa abgebrannt. Vor 20 Jahren hat die evangelische Kirche diese Kirche aufgebaut und mit einem Kunstwerk versehen. Pfarrer Stefan Bürger hat den Christen in der Kreuzkirche die Altargestaltung aus der ukrainischen Hafenstadt als Postkarte mitgebracht. "Beeindruckend ist besonders, dass das Altarkreuz aus der alten zerstörten Kirche stammt. Es ist Symbol für Tod, Schmerz und Erinnerung. Aber auch ein Zeichen für Wiederaufbau, Neuanfang und sogar Ostern", fragt sich der 54-Jährige unter der Überschrift "Karfreitag aus Ruinen".

Fahne für Frieden und Toleranz an der Kreuzkirche

In seiner Predigt setzt er die Schriftlesung aus dem Johannesevangelium mit der künstlerischen Darstellung aus Odessa in Beziehung. Als der Soldat Jesus mit der Lanze in die Seite stieß (Johannes 19,34) fließen Blut und Wasser. Der Künstler Tobias Kammerer nimmt dies in den Farben blau für die Taufe und rot für das Blut des Abendmahls auf. Durch die zwei Sakramente Taufe und Abendmahl würden Christen mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus verbunden.

Jesus leide und weine mit den Gefallenen und Trauernden und schreie mit ihnen: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen (Psalm 22). Die Kreuzigungsdarstellung weise aber auch über sich hinaus, mit weißer und goldener Farbe als Zeichen für die Auferstehung und die Ewigkeit. Das Blut des Todes lasse rote Blütenblätter des Lebens erkennen, Blütenblätter wie sie Trauernde in die Gräber lieber Verstorbener werfen. "Jesus ist gekreuzigt, aber dann auferstanden aus Trümmern und Ruinen", lenkt Bürger schon ein wenig den Blick von Karfreitag zu Ostern, vom Tod zum Leben.

Kollekte für Traumatherapie in Odessa – Livestream auf YouTube

Der Kirchenvorstand hatte passend zum Thema kurzfristig entschieden, die Kollekte des Gottesdienstes für ein diakonisches Projekt des Fördervereins der Kirche in Odessa zu bestimmen. Dort würde man u.a. in die Ausbildung von Traumatherapeuten investieren, die Kinder und Erwachsene in ihrem Schweren begleiten.

In der Karwoche hatte die Kreuzkirche eine Fahne an ihrem Kirchturm gehisst. Sie stehe für Frieden und Toleranz. Wie wichtig dies weiter in diesen Tagen des Krieges ist, konnten alle Gottesdienstbesucher heute erfahren. Im Anschluss an den Gottesdienst in der Kreuzkirche fuhr Bürger noch zum zweiten Gottesdienst um 11.30 Uhr nach Hosenfeld, wo er mit den evangelischen Christen in der katholischen Pfarrkirche feierte, wie einmal im Quartal.

Der Gottesdienst wurde auch auf YouTube live gestreamt und kann auf dem YouTube-Kanal der Kreuzkirche weiter angeschaut werden: https://youtu.be/u71W1rnJb0A. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.kreuzkirche-fulda.de . (pm) +++


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