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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stefan Buß: Am Kohlefeuer

19.04.23 - Eine besondere Atmosphäre gibt es jedes Jahr in unserem Zeltlager, wenn die Lagergemeinschaft am Lagerfeuer sitzt und gemeinsam Lieder singt und Geschichten hört. Das Feuer wärmt und führt zur Gemeinschaft zusammen. Auch im Evangelium spielt ein Lagerfeuer eine Rolle. Bischof Gerber aus Fulda greift dies in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit 2023 auf.

Der Stadtpfarrer bei O|N. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Im Johannesevangelium begegnet dem Leser der Hl. Schrift zweimal ein Kohlenfeuer. Es ist Petrus, der zweimal an einem solchen Kohlenfeuer mit einer ungeahnten Spannung konfrontiert wird. Zuerst in der Nacht der Gefangennahme Jesu: Petrus folgt Jesus. Schließlich findet er sich an einem Kohlenfeuer wieder (Jo. 18,18). Unvermittelt wird Petrus gefragt, ob auch er zu Jesus gehört. Er aber leugnet alles. Die Spannung, die in der Frage für Petrus liegt, löst er mit einem Nein auf (Jo. 18, 25-27). Er fürchtet um sein eigenes Leben. Petrus leugnet Jesus in diesem entscheidenden Augenblick. Er scheitert an seinem eigenen Anspruch. Das Seil zwischen Petrus und Jesus scheint ein für alle Male gerissen. Aber es bleibt nicht bei diesem Nein am Kohlenfeuer. Dem Johannesevangelium zufolge hat Petrus sich mit anderen Jüngern nach Ostern an den heimatlichen See Genesareth zurückgezogen. Vielleicht wollte er auch vergessen oder verdrängen, welche Rolle er in jener Nacht der Entscheidung gespielt hat.

Doch wartet auf Petrus ein spannungsreicher Morgen. Die Nacht – es ist die Zeit, in der er dem Gewohnten wieder nachgeht, dem Fischen (Jo. 21, 1-14). Aber die Netze bleiben leer. Wider aller Vernunft bringt am Morgen ein neuerliches Auswerfen der Netze den ersehnten Erfolg. Doch erst am Ufer, am Kohlenfeuer (Jo. 21,9), versteht er tiefer, was für ihn an seinem persönlichen Ostermorgen geschehen ist: Er begegnet dem Auferstandenen, der verlassen von Petrus und den meisten Jüngern am Kreuz ausgespannt zwischen Himmel und Erde hing. Doch Leiden, Tod und Auferstehung Jesu haben ein für alle Mal den Lauf der Geschichte verändert. Und so erlebt Petrus Jesus als den, der an ungewohntem Ort leise und liebevoll wieder den Faden spannt und so das zerrissene Band zusammenknüpft. (vgl. Gedanken Bischof Gerber Fastenhirtenbrief 26.2.2023). In dieser Spannung steht unser aller Leben, doch der gläubige Christ kann diese Zerrissenheit überwinden durch die Kraft Jesu Christi, die er in seiner Auferstehung den Menschen schenkt. (Stefan Buß) +++


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