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Beraterin und Leiterin der Beratungsstelle Fuldaer Hilfe Petra Hohmann, Oberstaatsanwältin Frau Dr. Christine Seban, Anne Fleischmann aus dem Vorstand, Justizminister Roman Poseck, Berater Carsten Fischer und Monika Köster aus der Verwaltung. - Foto: HMdJ

WIESBADEN/FULDA Hessen unterstützt Opferhilfevereine

Justizminister Roman Poseck übergibt Zuwendung in Höhe von 167.000 Euro

21.04.23 - Das Thema häusliche Gewalt ist in Deutschland von trauriger Aktualität. In vielen Fällen sogar mit letalen Folgen. Ein Großteil aller Tötungsdelikte sei auf Probleme in der Beziehung zurückzuführen, so Oberstaatsanwältin Frau Dr. Christine Seban. Für das hessische Justizministerium ein guter Grund, dem Opferschutz mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Am Freitagmittag erhielt daher mit dem Verein "Fuldaer Hilfe - Opfer- und Zeugenschutz" eine osthessische Initiative durch den hessischen Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck eine Zuwendung in Höhe von 167.000 Euro.  

Für den Minister stellt diese einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Opferhilfe dar. "Die hessische Landesregierung wird dem Opferschutz auch weiter höchste Priorität einräumen und eine entsprechende finanzielle Unterstützung gewährleisten", erklärte er bei der Bescheidübergabe in den Räumen der Beratungsstelle. 

Hessen verfügt über ein bundesweit vorbildliches und mittlerweile flächendeckend ausgebautes Netz von justiznahen Vereinen, die Opfer, Zeuginnen und Zeugen von Straftaten sowie mittelbar Betroffene kostenlos durch hierfür speziell geschulte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter professionell beraten. Seit dem 1. März 2018 gibt es den Verein Opfer- und Zeugenhilfe Fulda e.V., kurz FULDAER H!LFE. Mit dieser Vereinsgründung erfolgte der hessenweite Lückenschluss staatlich unterstützter Netzwerkarbeit zur Information, Beratung und Begleitung von Opfern und Zeugen von Straftaten sowie deren Angehörige und Vertrauenspersonen. 

Poseck: "Wichtig vor Ort zu kommen und für die wertvolle Arbeit ein Zeichen zu setzen"

Justizminister Roman Poseck Fotos: Mathias Schmidt

Oberstaatsanwältin Frau Dr. Christine Seban

Berater Carsten Fischer und Beraterin und Leiterin der Beratungsstelle Fuldaer Hilfe ...

"Wer Opfer von Gewalt und Straftaten wird, ist nicht allein. Betroffene und ihre Angehörigen müssen von der Gesellschaft und vom Staat bestmöglich unterstützt werden, um körperliche und seelische Verletzungen bewältigen zu können. Der hessischen Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, in dieser Situation zu unterstützen und die Rechte der Opfer weiter zu stärken", so Poseck. Das Land Hessen sei im Bereich der Opferhilfe bereits sehr gut aufgestellt. "Wir verfügen über ein vorbildliches Netz an Opferberatungsstellen, die flächendeckend in Hessen engagiert und professionell betrieben werden. Diese Opferhilfeeinrichtungen beraten und unterstützen Opfer sowie Zeuginnen und Zeugen von Straftaten sowie deren Angehörige und Vertrauenspersonen." Die Unterstützung erfolge dabei unabhängig davon, um welches Delikt es sich handele und ob die Betroffenen Anzeige erstattet haben. 

"Müssen das Thema mehr in die Diskussion einbringen"

Beraterin und Leiterin der Beratungsstelle Fuldaer Hilfe Petra Hohmann ...

"Das Land Hessen hat die Opferberatungsstellen in den vergangenen Jahren mit steigenden Zuwendungsmitteln bedacht. So standen im Jahr 2018 Zuwendungen in Höhe von 760.200 Euro zur Verfügung, im Jahr 2019 insgesamt 910.200 Euro und seit dem Haushaltsjahr 2020 werden den Opferhilfevereinen jährlich 1.410.200 Euro bereitgestellt", sagte Poseck weiter. Damit erhöhe sich die Zuwendungsquote auf circa 75 Prozent, was die Vorstände der Beratungsstellen deutlich entlaste. Zudem sei die Erhöhung der finanziellen Mittel so weit angestiegen, dass die Opferhilfe und der Opferschutz nun einen hohen Stellenwert in der hessischen Justiz einnehmen. Die Fuldaer Hilfe erhält daher für die Durchführung der Opfer- und Zeugenberatung auch für dieses Jahr eine finanzielle Unterstützung des Landes in Höhe von 167.000 Euro. 

Das Angebot der Fuldaer Hilfe richtet sich an Opfer von Straftaten sowie Zeuginnen und Zeugen, Angehörige und Vertrauenspersonen der Betroffenen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, begleiten und beraten Menschen bei der Bewältigung der durch eine Straftat erlittenen Folgen. Eine Beratung kann im Einzelnen ein Gespräch über Probleme und Ängste durch das Erleben einer Straftat sein, eine persönliche Begleitung zu Gericht oder die Unterstützung bei der Antragsstellung, beispielsweise zur Opferentschädigung.

Die Fuldaer Hilfe gibt auch Angehörigen und Vertrauenspersonen hilfreiche Empfehlungen im Umgang mit Betroffenen. Wer einen ihm nahestehenden Menschen durch eine Gewalttat verloren hat, benötigt mitunter eine intensive, kontinuierliche Unterstützung. Eine Begleitung in der Trauerarbeit kann in der Fuldaer Hilfe auch langfristig erfolgen. Im Landgericht Fulda gibt es auch ein Zeugenzimmer, welches Zeuginnen und Zeugen nutzen können, um sich mental auf die Gerichtsverhandlung vorzubereiten. 

Opfer bestmöglich schützen und betreuen

Anne Fleischmann aus dem Vorstand

Im vergangenen Jahr wurden 157 Fälle (2021: 145 Fällen) mit insgesamt 157 Personen (2021: 145 Personen) bearbeitet, die im Rahmen von 553 Beratungskontakten (2021: 512 Kontakte) beraten und unterstützt werden konnten. Zusätzlich zu den flächendeckenden Institutionen der Opferhilfe gibt es in Hessen seit dem Jahr 2020 einen Opferbeauftragten, diesen Posten bekleidet aktuell für Prof. Daniela Birkenfeld.

Sie ist die zentrale Ansprechpartnerin für alle Anliegen der Betroffenen von Terroranschlägen und schweren Gewalttaten; unter Letzterem sind Amokfahrten, Schulamokläufe oder ähnliche Geschehnisse zu verstehen, bei denen eine Vielzahl von Menschen geschädigt werden und die Polizei eine Landeslage ausruft. Als Repräsentantin der Hessischen Landesregierung ist sie zudem Ansprechpartnerin für alle Belange und Anfragen zu Themen des Opferschutzes und arbeitet eng mit den Einrichtungen der Opferhilfe zusammen. 

"Dank gilt all den engagierten Mitarbeitern und ihrer Arbeit"

Der hessische Justizminister hob bei der Übergabe am Freitag abschließend erneut die wichtige Arbeit der Anlaufstelle hervor. Die Fuldaer Hilfe sei für alle Betroffenen eine gute Anlaufstelle, um Beratung oder Unterstützung bei den erlebten Vorfällen zu erhalten. Dabei dürfen und sollen alle Mitarbeiter bei ihren Aufgaben und der Betreuung der Opfer parteiisch sein und sich somit ganz auf die Seite der Opfer stellen. Die Fuldaer Hilfe gründet sich auf ein starkes, ehrenamtliches Engagement. Opferberatung und Zeugenbegleitung sind in einem humanen Rechtsstaat unverzichtbar. Sie sind auch ein Gebot der Mitmenschlichkeit. "Ich danke allen Beteiligten, die sich so leidenschaftlich für die Interessen der Opfer sowie der Zeuginnen und Zeugen einsetzen", so seine abschließenden Worte. (ms/pm) +++


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