Archiv
Ines und Achim Kniese (links) sowie Markus Wyrwich - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Markus Wyrwich ist Geschäftsführer

Hotelier Achim Kniese und die Insel: "Hersfeld wird unser Ankerpunkt bleiben"

29.04.23 - Die Gerüchteküche brodelt immer mal wieder um den bekannten Hotelier Achim Kniese. Er habe seine Häuser verkauft, wolle Bad Hersfeld verlassen und sei auf eine Insel gezogen. Im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch bezieht der anerkannte Hersfelder Unternehmer klar Stellung.

Mit dem Romantikhotel und Restaurant Zum Stern am Linggplatz besitzt das Ehepaar Ines und Achim Kniese das erste Haus am Platze inklusive der Sterneküche L’étable und Sterns Kochwerkstatt. Dazu das Hotel am Kurpark, das Thermalis sowie das B&F Hotel am Neumarkt.

Wir treffen Achim Kniese mit seiner Frau Ines sowie Markus Wyrwich im Stern mitten in Bad Hersfeld. Er hat uns zu einem Gespräch in das frisch renovierte Gourmetrestaurant eingeladen. Bei einer Tasse Kaffee sagt Kniese: "Wir haben keinerlei Ambitionen, Bad Hersfeld zu verlassen." Und doch gibt es einige Veränderungen. "Wir haben uns schon länger intensiver mit unserer Zukunft beschäftigt. Meine Frau ist 58, ich 63 Jahre. Wir sind alleinige Gesellschafter und haben uns schon im Jahr 2019 die Frage gestellt, wie es weitergehen soll", sagt der Hotelier.

"Betrieb hat wieder volle Fahrt aufgenommen"

Hotelier Achim Kniese und Geschäftsführer Markus Wywich im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS-Reporter ...

Dann kam Corona und hat alles auf den Kopf gestellt. Im vergangenen Jahr wurde vieles neu strukturiert. Von einem zwischenzeitlichen Geschäftsführer trennte sich Kniese. Das Gourmetrestaurant wurde renoviert und nun schauen sie optimistisch nach vorne. Die Buchungszahlen seien sehr gut, der Betrieb hat wieder volle Fahrt aufgenommen. Corona habe die Gruppe ohne Substanzverlust überstanden.

Privat wie beruflich hat sich dennoch Einiges getan. Zumindest zeitweise zieht es das Ehepaar Kniese in ihre alte Heimat. "Meine Frau stammt aus Bremen und ich aus Hamburg", sagt Kniese. Der Bezug zur Nordsee ist also von Kindesbeinen an gegeben. Und so verwundert es keineswegs, dass sich das Hotelier-Paar auf der Insel Norderney ein Boutiquehotel mit 17 Zimmern gekauft hat. "Ich bezeichne dies gerne als unsere Wochenendbeschäftigung", sagt Kniese. "Wir können hier in Bad Hersfeld um 15 Uhr aus dem Büro gehen und sind in vier Stunden an der Fähre", sagt er. Norderney sei eine Trendinsel mit einem gemischten Publikum. Sie fühlen sich dort wohl.

Ein echter Hersfelder Jung übernimmt die Geschäftsführung

Und das Tagesgeschäft in der Festspielstadt? Mit dem 41-jährigen Markus Wyrwich hat ein echter Hersfelder Jung die Verantwortung seit dem 1. Februar dieses Jahres übernommen. Seine berufliche Karriere ist beispielhaft: "Ich habe unter Walter Kniese (nicht verwandt mit Achim Kniese) im Hotel in den Ferien gearbeitet. Ich habe also von Klein auf einen Bezug zum Haus und meinen Traumberuf erlernt", sagt Wyrwich. Mit 18 Jahren zog es ihn aber erstmal aus der Kleinstadt weg in die weite Welt der Gastronomie und Hotellerie. Das Luxushotel Barreis im Schwarzwald, das Hotel Vier Jahreszeiten in München oder Dubai - er sammelte in den besten Hotels der Welt seine beruflichen Erfahrungen.

"Wir haben einen starken Zuwachs an Bewerbern"

Vor allem der unterschiedliche Umgang mit den Mitarbeitern und die Führungsstile interessierten ihn bei seinen verschiedenen Stationen. Der Kontakt zu Achim Kniese sei aber nie abgebrochen. Seinen 40. Geburtstag feierte er im vergangenen Jahr im Stern. Von da an wurden die Gespräche intensiver, und nun trägt er als Geschäftsführer die Verantwortung für die renommierten Häuser in seiner Heimatstadt. Er setzt auf ein Miteinander in der Belegschaft. "Wir haben einen starken Zuwachs an Bewerbern", sagt Wyrwich. Die Freude über die vielfältigen Aufgaben ist ihm förmlich anzumerken.

Attraktive Arbeitszeitmodelle seien wichtig und in Kombination mit dem "Rund um die Uhr"-Service sicher nicht einfach. "Wir haben keine Personalprobleme. Einige Heimkehrer sind sogar zu uns zurückgekommen", sagt Kniese und blickt auch deshalb optimistisch in die Zukunft.

Im O|N-Gespräch ist zudem zu spüren, wie sehr der "Hergeloffene" an Bad Hersfeld hängt. Er ist im Stadtmarketingverein als Zweiter Vorsitzender aktiv und verfolgt die Entwicklung der Stadt engagiert und hautnah. Der Strukturwandel sei nicht aufzuhalten, die Zukunft müsse deshalb aktiv gestaltet werden. Dazu brauche es einen Vermittler zwischen Vermietern und möglichen Mietern. Und: "Mit der Frau Hofmann (Bürgermeisterin, die Redaktion) weht ein ganz anderer Wind durch die Stadt", sagt der Hotelier.

Mit Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Stadtentwicklung haben Ines und Achim Kniese ihre persönliche und die geschäftliche Zukunft neu gestaltet. Auch wenn sie nun öfters zwischen Osthessen und der Nordseeinsel hin- und herpendeln: "Hersfeld wird unser Ankerpunkt bleiben", sagt Kniese abschließend. (Hans-Hubertus Braune) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön