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Die A-Junioren der JSG West Ring (in Rot) brachten die Eintracht in Verlegenheit - Fotos: privat

FULDA Eintracht Frankfurt war zu Gast

JSG West Ring bringt den Bundesligisten gehörig ins Schwitzen

28.04.23 - Es war mächtig was los am Mittwochabend auf dem Sportplatz in Oberrode. 300 Zuschauer kommen nicht an jedem Tag. Sie wollten ein Fußballfest erleben - und das bekamen sie: Die A-Junioren der JSG West Ring brachten den Nachwuchs des Bundesligisten Eintracht Frankfurt im Achtelfinale des Hessenpokals gehörig ins Schwitzen. Mit 1:3 unterlag der Verbandsligist gegen den Champions League-Teilnehmer - und nach Bartosz Witkowskis Anschlusstreffer zum 1:2 war der Außenseiter drauf und dran, den Ausgleich zu schaffen.


Der Spielverlauf:
"In den ersten 20 Minuten waren wir noch zu ängstlich", sagte West Rings Trainer Tim Marquardt. Folge: Der Eintracht-Nachwuchs ging durch Anas Alaouis Schuss aus 18 Metern ins untere rechte Eck in Führung. Das war schon nach zehn Minuten. Der Gastgeber-Coach wechselte zweimal nach 20 Minuten - und sein Team wurde offensiver, machte Druck, provozierte gegnerische Fehler und kam Frankfurts Tor näher und näher. In den letzten Sekunden vor der Pause dann das: Marko Mladenovic erhöhte per Freistoß auf 2:0 für die Eintracht. "Das war natürlich bitter", ließ Marquardt alle an seinen Gefühlen teilhaben. 

West Rings Keeper Phil Stark begräbt den Ball unter sich

Im zweiten Abschnitt machte es West Rings Nachwuchs noch besser. Die Stimmung war ohnehin gut - bis sie nach gut 70 Minuten überschwappte. Bartosz Witkowski erlief einen Fehlpass der Gäste und schob zum Anschlusstreffer ein. Die Zuschauer standen Kopf. Oberrode stand Kopf. Oberrode war aus dem Häuschen. 

Dann eine kuriose Szene, die auch Fußballer nicht jeden Tag erleben. Die Eintracht hatte Torabstoß - und schob den Spielball weg. Der Gastgeber bot eine andere Kugel an und brachte die ins Spiel - auch die sagte dem Gast nicht zu. Offenbar war er auf einen eigenen Ball aus. Und das Seltsame: der Schiedsrichter reagierte nicht. Zwei bis drei Minuten dauerte das Schauspiel, das den Außenseiter durchaus aus dem Konzept brachte und bei ihm Verwirrung stiftete. Die Zuschauer wunderten sich. "Wir waren drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen", ärgerte sich nicht nur West Rings junger Trainer. 

Kurz darauf - Minute 78 lief - machte die Eintracht den Deckel drauf. Elias Adam Breir erzielte das 3:1. Pech für den Außenseiter, dass in der Schlussminute Julius Weißenberg nach einer Ecke von James Sawatzky per Kopf nochmal den Pfosten traf.


Das Fazit des Trainers: Tim Marquardt war der Stolz anzumerken. Stolz auf den Auftritt seines Teams, stolz auf die Kulisse, stolz auf die Rahmenbedingungen. "Das war eine richtig, richtig gute Leistung", stammelte er, "gegen einen Bundesliga-Verein, der in der Champions League zweimal Tottenham geschlagen hat" (damals war der Steinauer Damir Agovic noch Trainer der Eintracht). "Es hat viel Spaß gemacht, wie sich unsere Jungs reingekniet und was sie reingehauen haben. Wir haben viele offensive Eins-gegen-eins-Situationen gewonnen." 

Fußballerisch, fügte er hinzu, sei das sehr schön anzusehen gewesen. "In den ersten zehn, 20 Minuten haben sie uns an die Wand gespielt. Dann kam bei der Eintracht wohl eine gewisse Lockerheit rein", meinte er süffisant. Die aber sollte die Leistung seines Teams in keinem Falle schmälern. 


Der Erlebniswert: Man spiele nicht jeden Tag gegen die U19 eines Bundesligisten, stellte Marquardt das Besondere heraus. "Letztes Jahr gegen die U17 der Eintracht war es ein schönes Fußballfest, und das Ergebnis eher zweitrangig. Jetzt war das anders. Es ging nicht nur gegen die SGE - sondern es ging um das Fußballspiel. Ein Spiel, das wir offen und spannend gestalten konnten. Wir konnten an der Sensation schnuppern. Und das gegen die Profis von morgen." Natürlich gefiel ihm auch die Unterstützung durch die Zuschauer. "Sie sind richtig abgegangen beim 1:2 und haben West Ring, West Ring skandiert."


Die Bedeutung für die Punktrunde: Die JSG West Ring ist Siebter der Verbandsliga. Er glaube schon, "dass uns das zusammenschweißt", bekannte Marquardt. Viele seiner Jungs hätten in der Spielergruppe umgehend einen Text geschrieben, fügte er an. "Das ist ein Beweis dafür, wie sie zusammenhalten. Das gibt uns einen Schub für die Punktrunde", ist sich der Coach sicher. "Wenn du gegen Eintracht Frankfurt mithalten kannst, brauchst du dich vor keiner Mannschaft zu verstecken." Nächste Chance der JSG West Ring, nächstes Punktspiel: am Samstag gegen die FSG Rot-Weiß Wolfhagen, 16 Uhr, in Oberrode. (wk) 


JSG Westr
ing: Stark - Andreas Schroth, Ronken, Rathjen, Seifert, Sawatzky, Marquardt, Weißenberger, Kreß, ..., Witkowski sowie Schmidt, Diring, Maximilian Schroth, Chernyy, Meusel, Kelava, Husakovic

Eintracht Frankfurt: Obert - Kolbe, Werner, Mladenovic, Wollstadt, Boakiye Osei, Fenyoe, Niko Kovac, Kleiner, Breir, Alaoui sowie Gauer, Maqkai, Flick, Temur, Bilgilisoy

Tore: 0:1 Anas Alaoui (10.), 0:2 Marko Mladenovic (45.), 1:2 Bartosz Witkowski (72.), 1:3 Elias Adam Breir (78.) +++


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