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Gabriela Zessin, BdV-Landesfrauenreferentin; Johann Thießen, Sonderbeauftragter für Aussiedlerfragen beim BdV Hessen; Hagen Novotny, BdV-Schatzmeister; Wilhelm Beer, stellv. Landesvorsitzender des BdV Hessen; Siegbert Ortmann, BdV-Landesvorsitzender; Andreas Hofmeister, MdL (v.l.n.re.) Im Hintergrund das Tagungspräsidium. - Fotos: LBHS

WIESBADEN Verbandstag der Bund der Vertriebenen

Landesbeauftragte überbringt Dank und Anerkennung der Landesregierung

02.05.23 - Seit 70 Jahren besteht der Landesverband Hessen des BdV – Bund der Vertriebenen, der am 22. April 2023 seinen 75. Landesverbandstag im Haus der Heimat in Wiesbaden durchführen konnte. Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf nahm als Ehrengast für die Hessische Landesregierung gerne mit einem Grußwort daran teil. 

Seinen Bericht über die Aktivitäten des Verbandes im vergangenen Jahr gab Landesvorsitzender Siegbert Ortmann und legte den rund 60 Delegierten den Tätigkeitsbericht 2022 auch in Druckversion vor. Ein besonderes Anliegen des BdV formulierte der Landesvorsitzende im Zusammenhang mit der Zukunft der Heimatsammlungen der Vertriebenenverbände und Heimatkreise: bei wegfallender Betreuungsmöglichkeit durch die Verbände sollten sich idealerweise die Ankunftskommunen der Vertriebenen der Heimatsammlungen annehmen. Diese Forderung unterstützte die Landesbeauftragte nachdrücklich:

"So wie die Heimatvertriebenen nach dem Krieg in ihren jeweiligen Ankunftsgemeinden im Westen Aufnahme gefunden haben und zu einem Teil der örtlichen Geschichte geworden sind, so sind auch ihre Heimatsammlungen dort angekommen und gehören inzwischen ebenso wie ihre Gedenktafeln, Erinnerungskreuze und Denkmäler zur selbstverständlichen Historie des Ankunftsortes. Demzufolge sollten sie idealerweise auch in die örtlichen Sammlungen und Museen aufgenommen oder vor Ort betreut und gezeigt werden. Dafür gilt es auf kommunaler Ebene Unterstützungsbereitschaft und Sensibilität zu wecken. Ansonsten verschwinden wichtige Zeugnisse der Geschichte aus dem Blickfeld und Zusammenhang, Sammlungen werden in alle Winde zerstreut und wären in ihrer ursprünglichen Bedeutung unwiederbringlich verloren."

Dank und Anerkennung für Mitarbeiter und den Vorstand

In ihrem Grußwort sprach die Landesbeauftragte dem aktiven BdV-Vorstandsteam und den rührigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle Dank und Anerkennung der Hessischen Landesregierung aus und überbrachte deren Grüße. Flucht und Vertreibung seien angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine so präsent wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies mache deutlich, wie ungemein wichtig die Arbeit des Bundes der Vertriebenen und der Landsmannschaften sei:

"Die Liste der Aktivitäten des BdV Hessen ist beeindruckend, viele innovative Projekte werden durchgeführt. Diese müssen erdacht, vorbereitet, besprochen, beantragt, am Ende abgerechnet und – was ganz wichtig ist – auch publiziert, veröffentlicht und kommuniziert werden. Hier ist der BdV Hessen vorbildlich und ich unterstütze seine Arbeit mit meiner Stabsstelle gerne. Ein besonderes Leuchtturm-Projekt wird das Digitalportal ´Flucht und Vertreibung im globalen Kontext` sein, welches kurz vor der Fertigstellung steht. Professionell entwickelt von Digitale Lernwelten, Eichstätt, ist es ein Meilenstein – auch und gerade für den Schulunterricht." Sie freue sich, dass sie als Landesbeauftragte den Anstoß für dieses Portal und auch das bereits fertig gestellte digitale interaktive Infoportal der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen – IDRH gGmbH geben konnte.

Digitalportale sollen zusammengeführt werden

Die Landesbeauftragte führte weiter aus: "Die Digitalportale sollen schlussendlich zusammengeführt werden. Dank Unterstützung des Kultusministers Prof. Dr. Alexander Lorz wurde das IDRH-Portal bereits auf die Internetplattform und offene Bildungsmediathek MUNDO der 16 Bundesländer gestellt und darüber hinaus auch auf die Onlineplattform Schulportal Hessen (SPH). Ein Verweis mit entsprechender Beschreibung wurde in die Lernarchive aufgenommen, so dass der Weg zu den Infoportalen über die Stichwortsuche sofort gefunden und genutzt werden kann. Das ist ein riesengroßer Zugewinn an Unterrichtsmaterial und Wissensgrundlage für die Schulen und insgesamt natürlich für alle Interessierten weltweit. Wir verzeichnen bereits jetzt zehntausendfache weltweite Zugriffe auf das IDRH-Portal, so aus Kanada und Südamerika."

Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf gab einen Überblick auf die nach den Jahren der Corona-Einschränkungen wieder zahlreich möglichen Begegnungen in diesem Jahr, so am Tag der Vertriebenen beim Hessentag am 3. Juni in Pfungstadt, beim Festakt des BdV Hessen zu dessen 70-jährigem Jubiläum am 21. Juni im Hessischen Landtag, bei der im September vorgesehenen Wiedereröffnung der neu konzipierten Ausstellung "Vertriebene in Hessen" im Hessenpark in Neu-Anspach, beim Landesgedenktag "Flucht, Vertreibung, Deportation" und Tag der Heimat am 17. September in Schloss Biebrich und bei der Verleihung des Landespreises "Flucht, Vertreibung, Eingliederung" 2023 im November.

Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf und BdV-Landesvorsitzender Siegbert ...

"Wichtigstes Ereignis der nächsten Tage aber ist sicherlich die offizielle Eröffnung des Schwerpunktbereiches ´Historische Erinnerung und kulturelles Erbe: Vertriebene und Spätaussiedler in Hessen seit 1945` am 27. April an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Darauf haben wir lange hingearbeitet und gewartet. Gemeinsam mit den Verbänden freue ich mich, dass dieses im Koalitionsvertrag der Hessischen Landesregierung formulierte Ziel nunmehr engagiert umgesetzt wird. Der Forschungsbereich ist deutschlandweit bislang einzigartig und deshalb ein besonderer Markstein. Mit großer Dankbarkeit möchte ich außerdem erwähnen, dass die Hessische Landesregierung dafür in den Jahren 2022 bis 2026 jährlich 300.000 Euro zur Verfügung stellt – insgesamt also 1,5 Millionen Euro", führte Ziegler-Raschdorf aus.

Die Hauptrede zum Verbandstag hielt MdL Andreas Hofmeister, Vorsitzender des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung, UHW, im Hessischen Landtag und drückte seine Verbundenheit zum Bund der Vertriebenen aus.

Im Laufe der weiteren Verbandstagung wurden unter lebhafter Beteiligung der Delegierten verschiedene Themen und auch kritische Fragen diskutiert, die auf einvernehmlichen Wunsch der Versammlung zunächst an den BdV-Vorstand zur Vorbereitung einer endgültigen Entscheidung überwiesen wurden. Das allgemeine Resümee der Delegierten zur Veranstaltung war: der BdV – Bund der Vertriebenen Hessen ist ein lebendiger Verband, der seine Herausforderungen annimmt und diese mit vereinten Kräften löst. (pm)+++


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