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Der Bauzug einer Fachfirma aus Österreich auf der Schnellbahnbrücke zwischen Niederaula und Hattenbach - Fotos: Hans-Hubertus Braune

REGION Arbeiten im Zeitplan

Internationales Team auf der ICE-Strecke: 163 Kilometer Gleise werden erneuert

14.05.23 - Auf der 85 Kilometer langen Schnellbahnstrecke zwischen Fulda und Kassel sind derzeit keine Fernzüge unterwegs. Der Grund ist eine umfangreiche Sanierung der über 30 Jahren alten Strecke. Sie ist Teil der Schnellbahntrasse Würzburg - Hannover gilt bis heute als längste Neubaustrecke für Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland.

Derzeit geht auf der Trasse allerdings deutlich ruhiger zu. Zumindest dort, wo nicht gerade die Bautrupps zugange sind. Die Fachfirma Swietelsky aus Österreich tauscht mit ihren imposanten Bauzügen insgesamt 163 Kilometer Gleise aus. Zudem werden 196.000 Schwellen und 70 Weichen erneuert.

Besonders hervorzuheben ist die RUS 1000 S, Europas modernster Gleisumbauzug, der ...Fotos (2): privat

Peter Gal, COO Bahnbau, Swietelsky AG

Peter Gal, COO Bahnbau, Swietelsky AG sagt: "Ein Projekt wie die Streckensanierung Kassel-Fulda als Einzelunternehmen ausführen zu dürfen, ist ein besonderer Vertrauensbeweis unseres Auftraggebers Deutsche Bahn. Deshalb haben wir für diese anspruchsvolle Aufgabe ein internationales Team von Swietelskys aus Deutschland, Österreich und Niederlande zusammengestellt."

Der Unternehmenssprecher gibt auf OSTHESSEN|NEWS-Anfrage Einblicke: "Bei der Streckensanierung kommen zahlreiche Großmaschinen zum Einsatz: Besonders hervorzuheben ist die RUS 1000 S, Europas modernster Gleisumbauzug, der gleich zwei Vorgänge in einer Maschine vereint: Gleisumbau und Schotterbettreinigung in einem Durchgang. In der Regel finden diese Arbeiten in zwei unabhängigen Schritten statt. Zunächst wird der Schotter mit einer Bettungsreinigungsmaschine gereinigt und danach das Gleis mit einem Gleisumbauzug erneuert. In unserem europaweit einzigartigen, kombinierten Gleisumbau- und Schotterbettreinigungszug sind beide Maschinen in einer integriert."

Transporte über den Gleisweg

Dadurch werden die zwei Arbeitsschritte in einem Prozessdurchlauf vereinigt, was große Vorteile hinsichtlich geringerer Betriebsbehinderungen durch kürzere Baustellenbelegung bringt. Zusätzlich bringt das in der RUS 1000 S integrierte Stopfaggregat das neu verlegte Gleis gleich im selben Arbeitsgang in die korrekte Lage, wodurch dieses sofort wieder befahrbar wird. Mit dem Einsatz der RUS 1000 S kann die Dauer einer notwendigen Sperre einer Bahnstrecke reduziert bzw. können bei gleicher Sperrdauer mehr Kilometer an Gleisen ausgetauscht und saniert werden. "Dank der von Swietelsky eingesetzten Technik erfolgt ein Großteil des Material- und Maschinenantransportes über den Gleisweg – ein großer Vorteil für Anwohner und Umwelt, da der LKW-Verkehr wesentlich verringert werden kann", sagt Gal abschließend.

Der Streckenabschnitt ist deshalb voraussichtlich bis zum 9. Dezember dieses Jahres komplett gesperrt. Der Fernverkehr wird zum Teil großräumig über Gießen beziehungsweise Erfurt sowie durch das Haune- und Fuldatal über Bad Hersfeld und Bebra umgeleitet.

"Die Arbeiten laufen nach Plan. Vor Ort im Einsatz sind verschiedenste Fachfirmen, die nach Ausschreibung der Bauleistungen nach einem festgelegten, regulärem Prozess ausgewählt worden sind", sagte eine Bahnsprecherin auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS.

Hintergrund:

Highspeed-Strecken für neue Ära des Bahnfahrens

Mit den ersten Hochgeschwindigkeitsstrecken begann eine neue Ära im Bahnverkehr. Allein zwischen Hannover und Würzburg sind jährlich rund 15,5 Mio. Fahrgäste mit Hochgeschwindigkeit auf der umweltfreundlichen Schiene unterwegs. Damit die Hochgeschwindigkeitsstrecken auch künftigen Verkehren gewachsen sind, modernisiert die DB zwischen 2019 und 2023 die ersten beiden Schnellfahrstrecken Hannover – Würzburg und Mannheim – Stuttgart von Grund auf. Durch ausgefeilte Baukonzepte und frühzeitige Information werden die Auswirkungen der Baumaßnahmen so gering wie möglich gehalten.

Tempo 200+ zwischen großen Städten

Vor mittlerweile 30 Jahren gingen sie in Betrieb und sind bis heute aus dem Schienennetz der DB nicht mehr wegzudenken: die Schnellfahrstrecken, die eigens für Eisenbahnverkehre mit Tempo 160 plus konzipiert und errichtet wurden. Zwischen Hannover und Würzburg sowie Mannheim und Stuttgart machten sich im Frühjahr 1991 die ersten Personenzüge mit rasanter Geschwindigkeit auf die Reise und läuteten damit eine völlig neue Qualität des Bahnfahrens und den Siegeszug des ICE ein. (Hans-Hubertus Braune) +++


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