Seit drei Generationen: Dachdeckerbetrieb Domaschka im Fokus

05.05.23 - Prominenter Besuch beim Dachdeckerbetrieb Domaschka in Lauterbach: Anlässlich der Aktionswoche "Kabinett besucht Talente" waren am Donnerstagmittag unter anderem Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms und Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, bei dem Dachdeckerbetrieb zu Gast. Vor Ort informierten sie sich über den Ausbildungsberuf des Dachdeckers und den Fachkräftebedarf in der Branche und tauschten sich mit Vertretern des Unternehmens dazu aus. 

Der Dachdeckerbetrieb Domaschka GmbH wurde 1964 von Otto Domaschka gegründet, bevor er 1984 von Sohn Holger und 2013, 29 Jahre später, von dessen Sohn Lukas Domaschka übernommen wurde. Ein generationsübergreifender Familienbetrieb mit inzwischen 24 Mitarbeitern, der Theorie und Praxis in der Ausbildung des Handwerks musterhaft kombiniert. 

Duale Ausbildung als Exportschlager

Bernhard Mundschenk zusammen mit Lukas und Holger Domaschka

Holger Domaschka und Lothar Pietsch (Stadt Lauterbach)

Hessischer Landtagsabgeordneter Michael Ruhl

"Hessen braucht qualifizierte Arbeitskräfte" - Dies war eine der Kernaussagen am Donnerstagmittag. Man brauche motivierte junge Menschen, um die aktuellen und zukünftigen Hürden der Wirtschaft und Gesellschaft zu bewältigen. Einig waren sich alle bei der Führung durch das Unternehmen: Ein wichtiger Baustein zur dauerhaften Fachkräftesicherung ist die duale Berufsausbildung. Finanzstaatssekretär Worms möchte genau hier ansetzen und freut sich über den Einblick in das Unternehmen: "Nachfrage und Angebot haben sich verändert, es herrscht inzwischen ein Fachkräftemangel. Es gilt hier also, dass wir uns um die Auszubildenden kümmern, ihnen etwas Gutes mitgeben und ihr Interesse am Handwerk aufrechterhalten." 

"Ausbildungssystem wird weltweit beneidet"

Dr. Worms im Gespräch mit Till Schneider (Dachdecker-Geselle) und Justin Opitz (Azubi) ...

"Unser Fokus sollte auf die Jugend und dessen Ausbildung liegen. Unser Ausbildungssystem, gerade die duale Ausbildung, die geniale Verbindung zwischen Praxis und Theorie, wird weltweit beneidet. Im Bereich des Handwerks ist dies in Anbetracht des Fachkräftemangels bei uns in der Bundesrepublik natürlich essenziell", so Worms weiter. Seit 40 Jahren ist er im Finanzministerium tätig und hat schon einige Finanzminister kommen und gehen sehen. Sein aktueller Chef, Michael Boddenberg, wäre ein perfektes Beispiel für das wichtige Ausbildungssystem. "Herr Boddenberg stellt aufgrund seines Werdegangs andere und extrem fruchtbare Fragen, da er zuvor nicht im öffentlichen Dienst tätig war. Er setzt andere Schwerpunkte wegen seiner anderen Lebenspraxis, die uns zwar manchmal ins Schwitzen bringen, aber uns gleichzeitig weiterhelfen", sagt Worms.

Handwerk hat goldenen Boden

Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Wiesbaden, zeigt sich der Landesregierung sehr dankbar und freut sich über die Aktionswoche. "Die duale Ausbildung erfährt somit die entsprechende Wertschätzung. Trotz der Probleme, junge Leute ins Handwerk reinzuholen, sollten wir uns allerdings nicht so klein machen. In unserem Kammerbezirk haben wir etwa 27.000 und hessenweit mehr als 77.000 Betriebe - Wir sind der unterschätzte Mittelstand - das Handwerk hat in der Tat goldenen Boden."

Seiner Ansicht nach sei es auch kein Zufall, dass die Firma Domaschka heute Ort dieses Treffens ist. "Die Firme Domaschka ist ein sehr starker Ausbildungsbetrieb. Hier wird der Meister mit dem Master auf eine Stufe gestellt. Mit vier Lehrlingen des Monats, einer Auszeichnung, die wir vergeben, kann ich nur sagen, dass diese Firme eine große Zukunft hat, denn hier wird Ausbildung nicht nur großgeschrieben, sondern selbst ausgebildet." (ms) +++