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Robert Nolte - O|N-Archivfotos

REGION Handball-Landesliga der Männer

Rotenburg, Hersfeld, Eschwege: Ein Trio kämpft im Finale um den Ligaerhalt

05.05.23 - Irres und verrücktes Finale in der Handball-Landesliga Nord der Männer: Am letzten Spieltag am Samstag sind noch drei Teams in der Verlosung, wenn es um den Klassenerhalt geht. Das betrifft die TG Rotenburg, den TV Hersfeld und den TSV Eschwege. Ihre Aufgaben: Die TG Rotenburg gastiert beim VfL Wanfried (Anwurf: 18 Uhr), der TVH im Derby beim Hünfelder SV (Anwurf 18.30 Uhr) - und nur der TSV Eschwege besitzt Heimrecht, gegen die HSG Wesertal (18 Uhr). 

Zur Lage: Eschwege verfügt vor seiner letzten Prüfung 18 Punkte, Hersfeld und Rotenburg haben je 16 Zähler auf ihrem Konto. Die Tabelle aber wird nach dem letzten Spieltag bereinigt: Wegen Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls werden einigen Vereinen der Liga Punkte abgezogen. Während Rotenburg davon nicht betroffen ist, müssen Eschwege und Hersfeld Punkt-Einbußen verkraften. Eschwege werden drei Punkte abgezogen, Hersfeld zwei. Das heißt: Rotenburg steht in der virtuellen Tabelle vor dem abschließenden Spieltag am besten da von diesem Trio. Und Eschwege hat noch einen Zähler Vorsprung auf Hersfeld. 

Boze Balic

Die besten Karten hält also die TG Rotenburg in der Hand. "Für uns ist klar: Gewinnen wir, ist alles egal und wir bleiben in der Landesliga", sagt Robert Nolte. Auf Dinge, "die wir nicht beeinflussen können", möchte sich der Trainer der TGR nicht einlassen. Er meint irgendwelche Eventualitäten oder Rechenspielchen. 

"Wir haben es in der eigenen Hand. Hersfeld nicht. Eschwege nicht."

Für Noltes Team spricht die zuletzt gute Form. Drei seiner letzten vier Spiele gewann es, holte sechs von acht Punkten. Siege sprangen in den Heimspielen gegen Bettenhausen und Twistetal heraus - und in der diffizilen Aufgabe in Hünfeld, das aktuell auf Platz fünf rangiert. In der Hinrunde der Saison ließ Rotenburg einiges liegen, in der Rückrunde lief es besser, die Mannschaft fand und berappelte sich. "Wir haben es in der eigenen Hand. Hersfeld nicht. Eschwege nicht", findet Nolte klare Worte. Worte in einer psychologischen Situation, in der sich Sportler gern befinden.

Falls der TGR kein Sieg gelingt, gibt es nach erklärenden Worten des Coaches "noch etliche Fragezeichen". Weniger die Handhabe, dass Vereinen Punkte wegen Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls abgezogen werden; das verfolgt der Hessische Handball-Verband so, andere Landesverbände tun es nicht. Eher müssen die genannten Vereine damit leben, ob Vellmar aus der Oberliga runterkommt - oder ob sich die Anzahl der Absteiger aus höheren Ligen, wie der Regionalliga, auf die Landesliga auswirkt. Auf die Frage, wie viele Teams eigentlich absteigen aus der Landesliga, bemerkt Nolte nur: "Wenn ich das wüsste. Im Moment sind es vier." Gensungen/Felsberg II und Lohfelden/Vollmarshausen stehen als sichere Absteiger aus der Landesliga in den Bezirk fest. 

Hersfelds Minimalchance - Hüter: "Wenn es so ist, dann ist es so"

Dragos Negovan

Der TV Hersfeld besitzt nur noch eine Minimalchance - und ist vor der heiklen Derby-Aufgabe in Hünfeld nicht zu beneiden. Doch Karl-Heinz Hüter, "Mister Handball" beim TVH, ist darum bemüht, die Luft etwas herauszunehmen. "Es ist ja noch alles drin. Und es ist ja noch nicht klar, wer aus der Oberliga herunterkommt." Es habe keinen Zweck, "da jetzt draufzuhauen", ergänzt er, "wenn es so ist mit dem Abstieg, dann ist es halt so".

Hüter Senior ist guter Dinge - auch für den Fall des Abstiegs. "Unser Trainergespann wird bleiben. Die Zwei haben schon grünes Licht gegeben." Das sind Ex-TVH-Coach Dragos Negovan und Kai Hüter, die Mitte März von der arbeitsamen, letztlich aber glücklosen Identifikationsfigur Christian Weiß übernahmen. Weitere Hoffnung für Hersfelds Handballer: Eigengewächs Fynn Reinhardt kehrt zurück für die kommende Saison.

"Werden dafür bestraft, dass wir Jugendarbeit machen"

Zunächst einmal erwartet Hüter "ein gutes Spiel" am Samstag. Doch die Vereins-Ikone, mit dem Handball groß geworden, betont im Falle eines Abstieges: "Wenn die Mannschaft Charakter hat, sagt sie: Wir wollen gleich wieder aufsteigen." Nicht nur Hüter findet die Regelung, Vereine für die Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls zu bestrafen, nicht angebracht, realitätsnah oder zielführend. "Wir sind einer der größten Vereine in der Region und in Nordhessen. Wir haben 16 Mannschaften am Start, davon 14 Jugendmannschaften. Wir werden dafür bestraft, dass wir Jugendarbeit machen." Recht hat er. Nicht von ungefähr hat er ein passendes Schlusswort parat: "Ich hab' schon alles mitgemacht." (wk) +++


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