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Eyup mit seinem Gleitschirm - Fotos: privat

WASSERKUPPE "Ich sagte mir: ruhig Blut, Nerven behalten!"

Paraglider in der Baumkrone - Unfall steckt 53-Jährigem noch in den Knochen

06.05.23 - Sein Blutdruck war an diesem Nachmittag ganz sicher nicht im Normbereich: Der 53-jährige Gleitschirmflieger aus Hanau war am Sonntag bereits dreimal geflogen und stand im Begriff, zur Landung anzusetzen, als er ganz plötzlich an Höhe verlor. Eyup befand sich mit seinem Gleitschirm gerade über einer Baumreihe und dachte eigentlich, dass es gerade noch reichen würde, darüber wegzukommen, da hing sein Schirm schon in einer Baumkrone fest und rührte sich keinen Millimeter mehr vom Fleck. (O|N berichtete.) 

Der Pilot blieb hierbei in einem Baum in etwa 13 Metern Höhe hängen. Foto: Hendrik Urbin

"Das steckt mir schon noch gehörig in den Knochen", sagt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS und das, obwohl seine Rettung schon Tage zurückliegt. Obwohl er den Sturz nahezu unverletzt überstanden hatte, war seine Lage in 13 Metern Höhe nicht gerade komfortabel - und das für immerhin zwei lange Stunden. Denn solange dauerte es, bis sich die Helfer von der Bergwacht zu ihm vorgearbeitet und ihn so weit gesichert hatten, dass er sich abseilen und sein luftiges "Gefangenenlager" gefahrlos verlassen konnte. Die Leitern der Feuerwehr hatten nicht ausgereicht, um ihn zu befreien.

Der 53-jährige Hanauer ist nach wie vor leidenschaftlicher Paraglider

Er selbst wählte die 112


Als er bei seiner missglückten Landung realisiert hatte, dass der Gleitschirm über der Krone des Baums ausgebreitet war und er einigermaßen sicher im Geäst und seinem Gurt hing, konnte er sogar noch selbst per Handy um Hilfe rufen. "Wenigstens hing ich nicht kopfüber im Baum, sondern konnte tatsächlich das machen, was ich auch in meinem Job ständig brauchen: Ruhe bewahren und einen kühlen Kopf behalten." Eyup ist Pädagoge und Erzieher von Beruf. 

Von seinem Fluggerät ist nach seinem Absturz leider nicht mehr viel übrig ...

Schon seit 1996 ist der Hanauer begeisterter Paraglider und fährt für seinen Lieblingssport regelmäßig auf die Wasserkuppe, wo er die dortige Flugschule besucht hat. "Das Fliegen bedeutet Freiheit für mich und hat mir immer Kraft gegeben", sagt der dreifache Familienvater, der erst vor einem Jahr eine schwere Krebserkrankung überstanden hat. Jetzt hat ihn sein Schutzengel offenbar ein zweites Mal vor Schlimmerem bewahrt, dafür ist er unendlich dankbar. "Ich möchte auf diesem Weg allen ganz herzlich danken, die mit zu meiner Rettung beigetragen haben", betont er. Nur der lang geplante Urlaub, den er am 14. Mai mitsamt seinem Fluggerät antreten wollte, ist erstmal geplatzt: "Ich habe keinen Gleitschirm mehr, der ist hin", sagt er traurig und fragt gleich darauf munter, ob wir ihm bei der Suche nach Sponsoren behilflich sein können. Was wir hiermit tun. (ci) +++


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