Kay Thimet vor Saisonstart: "Mehr junge Menschen wieder im Schwimmbad"

09.05.23 - Noch gut eine Woche, bevor es in den meisten Freibädern im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in die neue Saison geht. Deshalb hat OSTHESSEN|NEWS den Bäderbetreiber Kay Thimet im Freibad Schenklengsfeld für ein ausführliches Gespräch getroffen, um auf den Sommer in den heimischen Schwimmbädern zu schauen.

Das Schwimmbad in Schenklengsfeld erfreut sich in der Region über große Beliebtheit. ...

"Wir blicken sehr positiv auf den Start in der kommenden Woche. Es ist alles nach Plan gelaufen, hoffentlich spielt dann pünktlich zum Saisonstart auch das Wetter mit", erklärt der erfahrene Badbetreiber. Einzig das Freibad in Philippsthal hat bereits seit dem 2. Mai geöffnet. Normalerweise hatte auch das Bad Hersfelder Geistalbad dann geöffnet, aufgrund der Energiekosten hatte die Bädergesellschaft aber den Start auf den kommenden Sonntag geschoben. "Die Energiekosten sind immens gestiegen, deswegen ist der Start Mitte Mai auch gut gewählt. Aufgrund des Wetters war in den ersten Tagen in Philippsthal der Betrieb bis jetzt eher mäßig", ergänzt Thimet weiter.

Zusammenarbeit mit den Kommunen auf Augenhöhe

"Bereits im letzten Jahr sind die Strom- und Gaspreise explodiert. Da die beheizten Bäder natürlich viel Energie benötigen, schlägt sich dies natürlich auch in den Kosten nieder. Beim Gas haben wir eine Kostensteigerung um 250 Prozent und beim Strom bezahlen wir das Doppelte", analysiert der Badbetreiber Kay Thimet. Insgesamt betreut er im gesamten Landkreis, mit den Bädern in Schenklengsfeld, Nentershausen, Kirchheim, Philippsthal und dem Bad Hersfelder Geistalbad, fünf Freibäder in der Region. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen funktioniere dabei überall bestens: "Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen und haben gerade beim Thema Energie eine gute Lösung gefunden, die für alle Beteiligten gut ist", ergänzt Thimet.

Nicht nur aufgrund der Kosten habe sich zudem in den vergangenen Jahren, die Technik enorm weiterentwickelt. Und auch Einsparpotenziale werden immer wichtiger: "Wenn hier in Schenklengsfeld niemand rutscht, muss ich die Rutsche nicht anstellen. Wir arbeiten gerade bei den Attraktionen immer nach Bedarf, somit können wir sinnvoll Energie einsparen. Auch bei der Badewasseraufbereitung haben wir mithilfe verschiedener Synergieeffekte, Einsparungen vornehmen können", erläutert der Experte.

Freibadsaison ist nicht komplett planbar

Ein Blick hinter die Kulissen.

Trotz vieler wichtiger Vorkehrungen ist eine Freibadsaison nie planbar, das weiß auch Kay Thimet: "Das Wetter können wir nicht beeinflussen und in die Glaskugel können wir auch nicht schauen. Allerdings bin ich sehr optimistisch, denn gerade, dass wieder mehr junge Menschen in unsere Bäder kommen, freut mich ungemein. Wenn die Pandemie etwas Positives hatte, dann dass die Menschen ihre lokalen Attraktionen mehr wertschätzen - gerade bei der jungen Generation merkt man dies deutlich."

Obwohl das Schenklengsfelder Schwimmbad relativ klein ist, erfreut es sich auch überregional großer Beliebtheit: "Das Freibad ist sehr beliebt und das Einzugsgebiet der Besucher ist schon groß. Natürlich hat das Bad Hersfelder Geistalbad in absoluten Zahlen die meisten Gäste, wenn man sich allerdings die Voraussetzungen für ein kleines Dorfschwimmbad anschaut, ist Schenklengsfeld schon wirklich vorbildlich. Dass demnächst auf dem Schwimmbaddach noch eine Fotovoltaik-Anlage entstehen soll, untermauert dies noch eindrucksvoller", erklärt Thimet abschließend.

Die Preise in seinen geführten Schwimmbädern wurden im Übrigen überall angepasst. Lediglich im Schwimmbad Nentershausen sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. (Kevin Kunze)+++