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20.11.09 - Hünfeld
„Mehr Musikausbildung denn je“ - Kulturpreis für Stephan MOLLENHAUER
Für sein langjähriges Engagement als Musikpädagoge, als Dirigent des Hünfelder Kammerorchesters und als engagierter Initiator einer musikalischen Brei-tenausbildung junger Menschen wurde Stephan Mollenhauer mit dem Kulturpreis der Stadt Hünfeld sowie dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Im Rah-men eines Magistrats-empfangs konnten Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, Stadträtin Gisela Aha als Vorsitzende der Kulturkommission und Stadt-verordnetenvorsteher Dietmar Weidenbörner dem Musikpädagogen die Auszeichnungen überreichen. Dabei versicherte der Bürgermeister, dass Mollenhauer großen Anteil daran habe, das heute in Hünfeld mehr junge Musiker eine qualifizierte Ausbildung erhielten denn je.
Er skizzierte den wechselvollen Lebensweg des Sohnes der Instrumentenbauerfamilie Mollenhauer aus Fulda, die sich seit 187 Jahren mit Instrumenten und Musik beschäftigt. Obwohl ihm damit die Musik bereits in die Wiege gelegt worden war, entschied sich Stephan Mollenhauer beruflich für eine Ausbildung zum Biologielehrer, die er erfolgreich abschließen konnte. Verheiratet mit Ursula Mollenhauer, einer Gradl-Tochter, siedelte er sich in Hünfeld an. Beruflich folgte er dann aber dem Ruf des Familienunternehmens, in das er nach seiner Lehrerausbildung eintrat. Dort gründete er 1985 eine „Yamaha-Musikschule“ und gehörte zu den Mitbegründern des Hünfelder Kammerorchesters, das durch Clemens Drinnenberg und der langjährigen Vorsitzenden Birgit Halsch ins Leben gerufen worden war. 1988 übernahm er dort die Stabführung, die er nach 20 Jahren im vergangenen Jahr mit einem großen Konzert in der Klosterkirche an seinen Nachfolger Studienrat Thomas Nüdling von der Wigbertschule übergeben konnte. 2002 unternahm er einen beruflichen Neuanfang, als er in seinen angestammten Beruf als Lehrer an der Jahnschule zurückkehrte. Er gehörte mit Susann-Anett Ries auch zu den Mitbegründern der Bläserklasssen an der Wigbertschule und der Jahnschule, in denen mittlerweile rund 500 Kinder und Jugendliche an das Musizieren mit einem Instrument herangeführt wurden.
Skulptur von Landgraf
Der Kulturpreis, der seit 1998 durch die Stadt Hünfeld im Zweijahresrhythmus vergeben wird, bestand bislang aus einer Skulptur der Hünfelder Künstlerin Hanni Klenner, selbst Kulturpreisträgerin der Stadt Hünfeld. Da sie altersbedingt ihre Arbeit eingestellt hat, hatte es die Kulturkommission unter Vorsitz von Stadträtin Gisela Aha übernommen, einen neuen Kulturpreis zu entwickeln. Im Rahmen einer Auslobung erhielt schließlich der Fuldaer Bildhauer Rainer Landgraf den Zuschlag, der eine Bronzeskulptur in Form einer „Gaalbern“ schuf, die mit Pinsel, Maske, Buch und Musikinstrument die Vielfalt des künstlerischen Lebens widerspiegelt. Erster Preisträger dieser neuen Skulptur ist Stephan Mollenhauer, langjähriger Dirigent des Kammerorchesters, der nach der Laudatio von Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel .dieses Ensemble zu großer Blüte geführt hat. Auch durch die internationalen Kontakte Hünfelds habe sich das Orchester unter Mollenhauers Verantwortung immer wieder eingefügt.
Der Name Stephan Mollenhauer bleibt nach den Worten des Bürgermeisters nachhaltig auch mit der Entwicklung einer Kooperation verbunden, mit der das Ensemble in das „Hünfelder Kammerorchester in der Wigbertschule“ einmündete. Dazu wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Schule abgeschlossen, deren Schirmherrschaft Landrat Bernd Woide und er als Bürgermeister übernommen habe. Durch die Zusammenarbeit mit der Wigbertschule werde die Nachwuchsausbildung in Form von qualifizierter Musikerausbildung in besonderer Weise gestärkt. Reiche Frucht, nicht nur für das Kammerorchester selbst, sondern auch für alle anderen Musik treibenden Vereine im Hünfelder Land habe auf seine engagierte Arbeit beim Aufbau der Bläserklassen getragen. Viele der Schüler, die dort ein Instrument erlernt hätten, seien mittlerweile in Musikgruppen und Vereine als aktive Musiker aufgenommen worden. Daneben habe sich Mollenhauer aber auch in jedem Jahr für die musikalische Koordination des mittlerweile zur Tradition gewordenen Jubilate-Konzerts engagiert. Er sei ein Glücksfall nicht nur für das musikalische Leben in Hünfeld, sondern auch für die Hünfelder Schulen mit einer „Nebentätigkeit“ als Biologielehrer. All das, was er geleistet habe, verdiene besonderen Dank. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, das Ansehen der Stadt Hünfeld im kulturellen Bereich zu stärken.
Stadträtin Gisela Aha, die für die Kulturkommission gratulierte, hob hervor, dass diese Auszeichnung nicht nur eine Lebensleistung und Vergangenes würdige, sondern auch Ansporn sein solle, in diesem Engagement nicht nachzulassen. Persönlichkeiten mit seiner Befähigung würden weiter gebraucht. Stolz zeigte sich auch der Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher und Schulleiter der Jahnschule, Berthold Quell, über diese Auszeichnung. Es sei ihm ein Herzensanliegen, Mollenhauer dafür zu danken, dass er weit über seine schulischen Pflichten hinaus dafür arbeite, musikalische Befähigungen von jungen Menschen zu fördern. Er habe sich nie durch organisatorische Schwierigkeiten von seinen Ideen abbringen lassen. Auch Stadtverordnetenvorsteher Dietmar Weidenbörner sprach Glückwünsche im Namen der städtischen Gremien aus und hob hervor, dass Mollenhauer diese Auszeichnung in hohem Maße verdient habe. Geholfen habe Mollenhauer sicherlich auch, dass das Engagement von seiner Familie und seiner Ehefrau Ursula mitgetragen worden sei.
Hoher Stellenwert der Musik in Hünfeld
Mollenhauer betonte, dass er diese Auszeichnung auch als einen Beleg für den besonderen Stellenwert ansehe, den die Musik in der Stadt Hünfeld habe. Er nehme den Preis auch stellvertretend für alle entgegen, die ihm geholfen und mit ihm zusammen gearbeitet hätten. Dazu nannte er die langjährige Vorsitzende des Kammerorchesters, Birgit Halsch, die er als gute Seele des Orchesters würdigte, Klemens Drinnenberg, dem die Gründung des Orchesters wesentlich zu verdanken sei, Mitglieder der ersten Stunde wie Herrn Hartmut Krause, Susann-Anett Ries von der Wigbertschule, auf deren Idee das Konzept der Bläserklassen sich gründe, und seinen Kollegen Lothar Vogel, mit dem er für die musikalische Ausbildung an der Jahnschule arbeitet. Einmal als Musikpädagoge zu arbeiten, habe in seiner Ausbildung jenseits seiner Vorstellungskraft gelegen und am Ende sei er doch Musiklehrer geworden.Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch ein Streicherensemble mit Birgit Halsch und Johanna Halsch an der Violine und Andras Halsch am Violincello.+++