Musiala muss Meisterschaft wohl abhaken - Martinez spielt wieder europäisch

23.05.23 - Das Saisonfinale steht nicht nur im Amateurfußball vor der Tür. Auch die Profis haben nur noch einen Spieltag vor der Brust - und wohl selten war es so spannend, wie in diesem Jahr. Während Jamal Musiala noch um die Deutsche Meisterschaft kämpft, sind bei anderen osthessischen Profis die Entscheidungen schon gefallen. OSTHESSEN|NEWS gibt einen Überblick. 

Jamal Musiala

Wird es die erste titellose Saison in der Profikarriere von Jamal Musiala? Seit Sonntag deutet viel darauf hin. Nach der 1:3-Blamage gegen Leipzig und dem Sieg des BVB in Augsburg (3:0) können Musiala und Co. am letzten Spieltag in Köln nicht mehr aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. Die Pleite gegen Leipzig war eine der schlimmsten Bayern-Niederlagen der letzten Jahre. Dass man das Spiel nach einer guten Anfangshalbenstunde inklusive Führung doch noch aus der Hand gab, hatte auch mit Musiala zu tun, der vor dem Leipziger Ausgleich den entscheidenden Ball nach einer Ecke verlor und somit die Niederlage mit einleitete. Ansonsten war der Ex-Lehnerzer sehr bemüht, ihm fehlte allerdings die letzte Durchschlagskraft nach vorne. Jetzt muss der FCB am letzten Spieltag auf einen Patzer des BVB gegen Mainz hoffen, um doch noch Meister werden zu können. Aber selbst wenn doch noch der Titel rausspringen sollte, dürfte sich im Sommer beim Rekordmeister einiges ändern. Musiala steht aber anders als andere Spieler nicht zur Disposition.

Shekiera Martinez: 

"Ob mit Bus oder Bahn, oder Flugzeug scheißegal - Eintracht Frankfurt international", sangen Shekiera Martinez und ihre Kolleginnen nach dem Sieg gegen Turbine Potsdam. Durch das 3:0 ist klar, dass die Frauen von Eintracht Frankfurt auch kommende Saison wieder in der Qualifikation zur Champions League spielen werden. Vor dem letzten Spieltag ist die SGE nicht mehr von Platz drei zu verdrängen. Martinez spielte, wie in den letzten Wochen auch, allerdings nur eine Nebenrolle. Die Fuldaerin wurde erst in der 85. Minute eingewechselt. Aktuell hat Trainer Niko Arnautis aber auch wenig Grund, seine Mannschaft groß zu verändern. Letztmals verlor die Eintracht am 11. Februar, zuletzt schlug man sogar Champions-League-Finalist VfL Wolfsburg mit 4:0. "Wir spielen eine grandiose Saison. Die Art und Weise, wie wir auftreten, ist einfach herausragend. Deswegen bin ich sehr, sehr stolz", sagte Arnautis nach der Partie. In Frankfurt dürfte nun ausgiebig gefeiert werden. 

Lukas Fröde 

Feiern darf seit dem Wochenende auch Lukas Fröde. Er hat mit seiner Mannschaft den Klassenerhalt in der zweiten Liga perfekt gemacht. Ein Punkt beim 0:0 gegen den FC Nürnberg reichte der Mannschaft von der Ostsee, um auch nächste Saison wieder in der 2. Liga zu spielen. Dabei sah nach der 0:3 Pleite gegen Paderborn vor fünf Wochen noch alles nach dem Absturz in Liga drei aus. Dann folgten aber vier Siege in Folge, unter anderem gegen die direkten Konkurrenten aus Regensburg und Sandhausen, und nun die Rettung durch das Unentschieden in Nürnberg. Am letzten Spieltag können sich Fröde und seine Kollegen vom eigenen Publikum noch einmal feiern lassen. Sportlich hat die Partie gegen Braunschweig keinen Wert mehr. 

Daniel Hanslik

Wesentlich stressfreier verliefen die letzten Saisonwochen für Daniel Hanslik. Mit seinem 1. FC Kaiserslautern findet sich der ehemalige Steinbacher im Niemandsland der 2. Liga wieder. Schon seit Wochen sind sowohl der Zug nach oben, als auch der Zug nach unten abgefahren. Auf dem Betzenberg ließ man die Saison daher etwas austrudeln. Seit fünf Spielen ist der Deutsche Meister von 1998 nun sieglos. Hanslik pendelte die vergangenen Wochen zwischen Startelf und Bank. Grund zum Feiern hat er dennoch: Durch eine Klausel verlängerte sich sein Vertrag um ein weiteres Jahr. "Wir sind froh, dass wir Hansi haben. Er ist einer der Aufstiegshelden, er ist polyvalent auf verschiedenen Positionen einsetzbar und ein wichtiger Indikator für unser Spiel", bestätigte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Vertragsverlängerung. Damit spielt der gebürtige Bad Hersfelder auch nächste Saison in der 2. Bundesliga. 

Shkodran Mustafi

Neuigkeiten gibt es auch vom Weltmeister von 2014. Shkodran Mustafi ist nach langer Leidenszeit wieder auf den Fußballplatz zurückgekehrt Der Bebraer gehörte in den vergangenen Wochen regelmäßig dem Kader von UD Levante an - gespielt hat er aber selten. Lediglich gegen CD Tenerifa durfte er ran, stand sogar in der Startelf. Aktuell muss er sich meist von der Seitenlinie aus anschauen, wie seine Mannschaft noch um den Aufstieg in die Primera Divison kämpft. Ein Spieltag vor Saisonende hat sein Team zwei Punkte Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz, der Relegationsplatz ist einen Punkt entfernt. Vom Ausgang der Saison wird auch die Zukunft Mustafis abhängen. "Falls es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, muss der Klub wahrscheinlich an einigen Stellen Geld einsparen. Von daher weiß ich nicht, ob ich dann noch die Möglichkeit haben werde, hier zu spielen", sagte er vor einigen Wochen gegenüber Sky. Mustafis Vertrag läuft aus, Stand jetzt ist er im Sommer ablösefrei zu haben. (fh)+++