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Der "Fall" Dr. Franz Danzebrink: Die neuen Geschichtsblätter sind draußen
28.05.23 - Die gerade erschienenen 98. Fuldaer Geschichtsblätter warten in diesem Jahr mit einem Top-Thema auf, das noch weitaus mehr Leser ansprechen dürfte als die üblichen ohnehin historisch Interessierten. "Der ,Fall' Dr. Franz Danzebrink" heißt der Beitrag von Thomas Heiler. Und wer in der immer noch nicht ganz abgeebbten Debatte über den früheren Oberbürgermeister und seine Rolle im Dritten Reich sowie die bevorstehende Straßenumbenennung mitreden will, muss den Text gelesen haben.
Heiler rollt noch einmal den ganzen emotional geführten Diskussionsprozess um die Dr.-Danzebrink-Straße auf, der 2015 begann und nun mit der Umbenennung in Amöneburger Straße am 1. Juli doch hoffentlich bald ein Ende finden wird. Der Autor beleuchtet die verschiedenen Positionen, beschreibt die von der Stadt initiierte wissenschaftliche Aufbereitung des Themas, wertet sämtliche Berichterstattung der Medien aus, versachlicht die Debatte und gibt seine historisch-kritische Einschätzung der Sachlage.
Geschichtsvereinsvorsitzender Gerhard Möller freute sich bei der Vorstellung der neuesten Geschichtsblätter am Freitag im Stadtschloss, dass es dem langjährigen Schriftleiter Thomas Martin wieder einmal gelungen ist, der Leserschaft "ein breites Spektrum an Themen" zu präsentieren.
Die Zeitschrift 2022 berichtet über steinzeitliche Fundplätze in Osthessen und Unterfranken (Christian Lotz, Erlend Martini und Frank Verse) sowie über Angildruth – die Adressatin der Vita Sturmi (Thomas Martin und Peter Wochesländer) und über die Fulda-Panoramen von Augustin Heider und Ignaz Johannis (Holger Th. Gräf). Einen aktuellen Bezug haben der Aufsatz von Alessandra Sorbello Staub über die Geschichte der Bibliotheken auf dem Fuldaer Frauenberg sowie besagter "Fall Danzebrink". Kleinere Beiträge stammen aus der Feder von Michael Mott über das Teehaus der "Englischen Fräulein" und von Heiko Ries über die "Mittagsruhe" in Habel. Den Band beschließt ein Nachruf von Berthold Jäger auf den Historiker und früheren Direktor der Winfriedschule Dr. Rudolf Summa.
Der Band kann zum Preis von 15 Euro über die FGV-Geschäftsstelle beim Kulturamt der Stadt, Telefon (0661) 102-1442 oder E-Mail [email protected] bezogen werden. Vereinsmitglieder zahlen nur 10 Euro pro Band und erhalten wie immer ein Exemplar des Jahresbandes gratis.