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So war's vor der Altstadtkneipe - Fotos: René Kunze

FULDA Live aus der Altstadtkneipe in Fulda

Entsetzen bei Eintracht-Fans: Kontrahent Leipzig schnappt sich den DFB-Pokal

04.06.23 - Es ist der 3. Juni 2023 - und 20 Uhr in Fuldas Altstadt-Kneipe. Die Kneipe und die Eintracht in Berlin: mehr Kult geht nicht. Doch für die Eintracht-Fans gibt es kein zweites Sevilla, als sie im vergangenen Jahr die Europa League gewannen. Im DFB-Pokalfinale musste sich die SGE dem zähen Kontrahenten RB Leipzig beugen und zog mit 0:2 (0:0) den Kürzeren. Die Fans in Fulda sind enttäuscht. Die Fans in Osthessen sind enttäuscht. 

Schon die Minuten zuvor zünden einen an in Fuldas Altstadt-Straßen. Fans in Eintracht-Trikots zuhauf. Sie scheinen gelöst. Die Stimmung ist bestens. Doch eines schweißt sie zusammen: Sie wollen nur das Eine: den Sieg im DFB-Pokal. Viele Geschichten ranken sich um das Finale. Glasner-Abschied, Götze-Vertragsverlängerung einen Tag vor seinem heutigen 31. Geburtstag. Medial wird das Spiel gern reduziert auf die Sturm-Asse Christopher Nkunku und Randal Kolo Muani. Selbst die, die es nicht mit der Eintracht halten, sind elektrisiert. Auch Leipzigs Klostermann feiert heute Geburtstag, den 27. Zwei Mannschaften, die gut umschalten können. Bestätigt die Eintracht ihren Ruf als Pokal-Mannschaft? Wer erwischt den besseren Start? Gleich geht es los. Lassen wir uns überraschen. Endspiel ist nicht jeden Tag.

Frühes Aufatmen bei den SGE-Fans: Nach einem Konter legt Szoboszlai seinem Mitspieler Werner in den Raum - der Abschluss des Leipzigers aber ist zu schwach. Die Fans sind weiterhin entspannt. Nein: besser angespannt. Wenig später raufen sich die Anhänger erstmals alles, was sie haben: Max-Freistoß, Tuta kommt nicht ganz an den Ball zentral vorm Tor. "Eintracht"-Anfeuerungsrufe hallen durch die kuschelige Menge. Ein spannender, fesselnder Auftakt. Das macht Lust auf mehr. 

Die Hoffnung geht durch die Decke. Die Fans sind feurig

Als ein vielversprechender Eintracht-Konter läuft, geht die Hoffnung durch die Decke. Doch es wird nichts. Die SGE, die sehr von der Emotionalität lebt, hat Sekunden später durch Kolo Muani das Außennetz. Zweikampfbetont ist das Spiel. Feurig auch die Fans hier in der Altstadtkneipe. Knapp eine halbe Stunde: Entsetzen in Berlin, Entsetzen in Fulda und Osthessen. Nach Tutas Ballgewinn fällt Kolo Muani im Strafraum - aber zu Recht kein Elfer. 

Die Eintracht ist klarer Punktsieger bisher. Sie läuft hoch an, verwickelt Leipzig in Zweikämpfe. Ist on fire. Auch die SGE-Fans sind es. Plötzlich, kurz vor der Pause, bietet sich Leipzig eine Chance. Nach vertikalem Spiel kommt Nkunku zum Abschluss. Glück für die SGE. Abgefälscht, Ecke. Noch keine Tore zur Pause. Dicke Chancen fehlen. Stimmung und Gefühle aber sind und bleiben gut hier. "Schwarz-weiß wie Schnee, das ist die SGE. Wir holen den DFB-Pokal. Und wir werden Deutscher Meister", dröhnt es hier in der Halbzeitpause. 

Pyrotechnik in Berlin. Heiß ist es auch in Fuldas Altstadt

Die Eintracht-Fans stehen immer enger zusammen draußen vor der Tür. Kein Platz mehr. Nichts. In Fulda ist keine Pyrotechnik. Heiß ist es trotzdem. Die Fans in der Altstadtkneipe schreien auf. Götze im Strafraum, auf Kamada - Offensivfoul. Wenig später wird's laut. Die Fans schreien auf. Hoffen. Bangen. Zittern. Raufen sich die Haare. Götze legt steil auf Kolo Muani, der ist schon im Strafraum, will auf Kamada querlegen - Leipzig aber verteidigt im Endeffekt gut. 

Plötzlich wird's wieder laut: Kolo Muani legt geschickt auf Götze, der zieht direkt ab - Leipzigs Keeper Blaswich wehrt ab. Im zweiten Abschnitt ist das Spiel ohne große Chancen offener. Und die Fans in der Altstadt hängen sich an den Lippen. Die Spannung steigt. Plötzlich Entsetzen. Die Anhänger halten sich die Hände vors Gesicht. Nach 70 Minuten geht Leipzig in Führung: Nkunku zieht halblinks im Strafraum nach innen - und sein abgefälschter Schuss landet zu Leipzigs Führung im Netz. 1:0. 

Die Emotionen brechen weg. Die Eintracht findet nicht mehr zu sich

Die Emotionen der Eintracht sind ein Stück abgebrochen. Hier sind sie es nicht. Ratlose Gesichter. Gesichter des Bangens. Des Hoffens. Durch Poulsens Einwechslung hat Leipzig mehr physische Robusheit bekommen. Die Statik hat sich geändert. Die SGE findet irgendwie nicht mehr so recht zu sich. 

Nach 85 Minuten ist es so weit. Leipzig macht das 2:0. Und dieses Mal hat es mit Fußball zu tun. Leipzig verteidigt offensiv, Szoboszlai legt erst mit der Hacke ab - und nach Nkunkus Spielübersicht bekommt er die Kugel wieder. Wie verabredet fast, halten sich die enttäuschten SGE-Fans die Hände vor ihr Gesicht. Man erkennt sie nicht mehr.  Nur noch wenige Minuten. Passiert noch was?

Es ist 21.57 Uhr. Die Stimmung hier ist bescheiden. Sie könnte, ehrlich gesagt, besser sein. Doch die Eintracht-Fans bleiben ihrem Team treu. Auch wenn es kein Happy End gab. Übrig bleiben Sieger der Herzen. Und trotzdem ertönt die Hymne "Schwarz-weiß wie Schnee ..." Und das ist gut so. (wk)

 

Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe (77. Borré), N'Dicka - Buta, Rode (70. Lindstroem), Sow, Max (77. Lenz) - Kamada, Götze - Kolo Muani

RB Leizig: Blaswich - Henrichs, Klostermann, Orban, Halstenberg - Laimer, Hajdara (77. Schlager) - Szoboszlai, Olmo - Nkunku, Werner (65. Poulsen)

Schiedsrichter: Daniel Siebert

Tore: 0:1 Christoher Nkunku (70.), 0:2 Dominik Szoboszlai (85.)


Liebe Leser von OSTHESSEN|NEWS, viele von Euch Eintracht-Anhängern sind im Berliner Olympiastadion vor Ort. Bitte schickt uns eure Bilder - vom Tag, vom Spiel, von der Atmosphäre im Stadion. An: [email protected] +++


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