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Die SG Neuenstein: Meister der Kreisoberliga Nord, Aufsteiger in die Gruppenliga - Fotos: Verein

NEUNENSTEIN Willlkommen in der Gruppenliga

SG Neuenstein: Die Krönung einer Erfolgsgeschichte

06.06.23 - Erfolgsgeschichten gibt es viele. Diese hier ist speziell. Sie ist der Beweis, dass sich binnen kurzer Zeit Dinge entwickeln, die durch die Decke gehen. Die Rede ist von den Fußballern der SG Neuenstein. 2019 wurde die Spielgemeinschaft gegründet - und dann geschah Folgendes: im ersten Jahr A-Liga-Meister und Aufstieg in die Kreisoberliga, Rang vier im "ersten Corona-Jahr", dann Dritter - und im vierten die Krönung all dessen: Meisterschaftsgewinn der Kreisoberliga Nord und Aufstieg in die Gruppenliga. Hinzu kommt der letztjährige Aufstieg der Zweiten in die A-Liga. Die Fußball-Gemeinde Neuenstein platzt. 

Christian Pfeiffer ist in Osthessens Fußball kein Unbekannter. Der sensible Dribbler war dafür bekannt, an guten Tagen eine Briefmarke von der Latte schießen zu können - und der heute 37-Jährige kickte bei Borussia Fulda, dem SV Steinbach, in Schwalmstadt oder beim SVA Bad Hersfeld. Seit Gründungsbeginn der SG Neuenstein ist er deren Spielertrainer, und er sagt: "Wir haben solch eine rasante Entwicklung hinter uns, dass man es kaum glauben kann. Das hätte ich nicht für möglich gehalten." Die Zielsetzung der SGN sei es gewesen, verdeutlicht er, sich mittelfristig in der Kreisoberliga zu etablieren und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. 

Bündelung der Kräfte trägt ihre Früchte

Eine Bündelung der Kräfte hatten sich die Verantwortlichen auserkoren, als sich die vier Stammvereine TSV Mühlbach, TSV Raboldshausen, SWV Untergeis und TSV Obergeis in Neuenstein unter ein Dach wagten. Endlich, sagten manche. Bis dahin hatte es die SG Mühlbach/Raboldshausen - in den 1970er und 1980er-Jahren eines der besten Teams in Osthessen - immer mal wieder versucht, die Kreisoberliga zu erreichen. Nur: in der Relegation war Endstation. Auch der SG Ober-/Untergeis - hier kickten Alex Moise, Sorin Leucuta oder der jetzige Steinbacher Alin Neascu - glückte der Sprung nicht.

Entscheidender Vorteil in diesem vierjährigen Reifeprozess: "Wir haben unsere Mannschaft immer halten können und uns Jahr für Jahr punktuell mit drei oder vier Spielern verstärkt", betont Pfeiffer. Der Einzige, der die SGN verließ - in Richtung Mecklar/Meckbach/Reilos - ist Dominik Oelschläger. Er kam zurück - und in der zurückliegenden Meistersaison schoss er den Vogel ab: 41 Tore erzielte er. Knapp die Hälfte der 87-Gesamttore seines Teams. Oelschläger verlässt den Champion, zum Hessenligisten SV Steinbachzieht es ihn.

Vorzeitiger Titelgewinn: "Wollten kein Endspiel"

Vorzeitig sicherte sich die SG Neuenstein den Titel. Der 2:1-Heimsieg am vorletzten Spieltag gegen den ESV Weiterode war ausschlaggebend. Keine Frage: Dieses Datum wird sich in die Geschichte der SG Neuenstein eingraben. "Ein Endspiel in Bebra wollten wir vermeiden", bemerkt Pfeiffer. Das hätte es am abschließenden Spieltag der Saison gegeben. Bebra siegte übrigens 3:2 - und schnuppert ebenfalls an der Gruppenliga; in der Relegation tritt die FSG gegen Sickels an.

Knack- oder Eckpunkte gab es natürlich auf dem Weg zum Titelgewinn. Den Grundstein legte die SGN in der Vorserie, als sie sich mit neun Siegen in Folge ein vorentscheidendes Polster schaffte. Um so wichtiger war es, was danach folgte. Im zehnten Spiel der Hinrunde verlor Pfeiffers Team auf eigenem Platz mit 2:5 gegen die SG Niederaula/Kerspenhausen. Der Spielertrainer blickt zurück: "Wir haben es geschafft, damit umzugehen. Und trotz der einen oder anderen Niederlage im Verlauf der Saison Konstanz an den Tag zu legen." 

Von Konstanz, Kontinuität und Zusammenwachsen

In die Winterpause ging die SG Neuenstein mit fünf Punkten Vorsprung auf Weiterode und Hohenroda. "Seitdem haben wir kein Spiel mehr verloren", sagt Pfeiffer stolz - Unentschieden gegen Hohenroda und Kiebitzgrund/Rothenkirchen mischten sich in diese Bilanz. Bis es zur Niederlage im letzten Saisonspiel in Bebra kam. 22 Siege, je drei Remis und drei Niederlagen beweisen Konstanz. "Das spricht von einer gewissen Kontinuität. Wir sind über die Jahre mehr und mehr zusammengewachsen", freut sich der 37-Jährige.

Pfeiffer ist es wichtig, Spieler ins Gespräch zu bringen, die den Erfolgsweg der SGN von der ersten Stunde an begleiteten. Die Erfahrenen  - Kapitän Florian Hemel, Daniel Schwarz, Lukas Kolbe oder Oktay Gümüs - oder die vielversprechenden Jüngeren wie Aron Leiding, Maurice Kant oder Timo Ziehn. Heute ist es dem Spielertrainer anzusehen, dass Entwicklung Reifung der SGN in dieser Art vorangingen. "Dass es so schnell ging und gleich harmoniert hat", wundert sich Pfeiffer und hält beim Spazierengehen im Kopf fast ein bisschen inne, "eine tolle Geschichte. Man hat gleich gesehen, dass bei der SG Neuenstein etwas Besonderes passiert. Es hat vom ersten Tag an Spaß gemacht". 

Auf die neue Situation in der Gruppenliga einstellen

Als erste Zugänge stehen der Neukirchener Niklas Braun, der von der SG Niederaula/Kerspenhausen kommt, und Niklas Barthel (A-Junioren der SG Barockstadt) fest. "Ich bin in guten Gesprächen und hoffe, dass ich noch zwei oder drei Spieler kriege", sagt Pfeiffer. Abschließend weist er auf einen anderen Fakt hin. "Wir sind jetzt unter den Top Drei des Kreises Hersfeld-Rotenburg. Wir werden in der nächsten Saison eine richtig gute Truppe stellen und Gas geben." Dass es mit Erfolgen nicht immer so weitergehe, sei klar. "Wir haben ja bisher fast nur gewonnen und werden uns auf Neues einstellen." Schließlich heißt die neue Umgebung Gruppenliga. (wk)


In Teil zwei der SGN-Geschichte lesen Sie Statements von Spielern der ersten Stunde, jüngeren Kräften und Mitgliedern des Vorstands. +++


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