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PETA-Plakat an der B62 bei Alsfeld - Screenshot: Facebook

ALSFELD "Schlag ins Gesicht der Landwirte"

"Weil du Milch trinkst, sterben Kühe": PETA-Plakat erhitzt die Gemüter

07.06.23 - Die Kampagnen der Tierrechtsorganisation PETA polarisieren - jetzt auch im Vogelsbergkreis: An der B62 bei Alsfeld hängt ein Plakat, das Milchtrinkern ihr Getränk versauern soll: "Weil du Milch trinkst, sterben Kühe." Die Reaktionen auf Facebook sind dementsprechend emotional.

Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter des Vogelsbergkreises, hat das Plakat auf seiner Facebook-Seite gepostet und seinem Ärger Luft gemacht: "Das kann man einfach nur noch als unverschämt und frech bezeichnen. Was sollen sich unsere Landwirte eigentlich noch alles anhören müssen von Menschen, die wahrscheinlich noch nie Milchkuhhaltung im Vogelsbergkreis von innen gesehen haben?" Viel Zustimmung und Wut-Emojis - auf dem Plakat werden Milchkühe als "zwangsgeschwängerte Milchmaschinen" beschrieben.

"Schlag ins Gesicht der Landwirte"

Jens Mischak, erster Kreisbeigeordneter des Vogelsbergkreises Foto: privat

"Es ist ein Schlag ins Gesicht der Landwirte, die ohnehin viel Vertrauen in die Politik verloren haben. Ob Düngeverordnung, EU-Agrarpolitik oder andere Gesetzesvorgaben - es ist nicht einfach, heute Landwirt zu sein. Noch dazu merken wir in letzter Zeit, wie schlecht die Abhängigkeit von anderen Ländern ist: Wir müssen uns selbst versorgen können. Die PETA-Aktion dagegen ist einfach nur beleidigend und unter der Gürtellinie - als ernsthafter Gesprächspartner sind die nicht ernstzunehmen. Ein Landwirt ist bemüht um seine Tiere, sie sind seine Lebensgrundlage", beklagt der Landwirtschaftsdezernent, seit 2016 im Amt des Ersten Kreisbeigeordneten des Vogelsbergkreises.

BDM-Landesvorsitzender Klaus Vetter Foto: privat

"Solche Aussagen können nur von Menschen stammen, die keine Ahnung von der Materie haben. Zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen unserer Erde sind Grünland. Das leistet einen wichtigen Beitrag zur CO2-Bindung - und natürlich zur menschlichen Ernährung. Kühe werden künstlich besamt, um einen Beitrag zur züchterischen Veränderung zu leisten - auf gut Deutsch: gewünschte Eigenschaften wie mehr Fleisch oder mehr Milch. Es gibt Problembetriebe, das steht außer Frage. Aber das ist unabhängig von der Größe des Betriebes und hängt vom Betreiber ab", erklärt Klaus Vetter, Landesvorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter. (mau) +++


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