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Hessische Finanzverwaltung mit Prädikat "Zukunftsfähige Arbeitskultur"
09.06.23 - Ob die Einführung eines Pflege-Guides im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach, das Patenprogramm im Finanzamt Dillenburg oder das Job-Speed-Dating im Hessischen Competence Center (HCC): Diese Ideen unterstützen seit neustem die Beschäftigten in den genannten Dienststellen der Hessischen Finanzverwaltung. Ins Leben gerufen wurden diese und weitere Projekte durch die Teilnahme am Prozess Kulturwandel "Arbeit gemeinsam gestalten" der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), initiiert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Die Finanzämter Alsfeld-Lauterbach und Dillenburg sowie das HCC haben den INQA-Prozess jetzt erfolgreich abgeschlossen und dürfen nun das Prädikat "Zukunftsfähige Arbeitskultur" führen. Die Finanzämter Groß-Gerau, Michelstadt und Rheingau-Taunus sowie die Zentrale und die Niederlassungen Nord und West des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH) haben diese Auszeichnung bereits seit 2021.
"Es freut mich sehr, dass weitere Dienststellen sich den Herausforderungen dieses Prozesses gestellt und ihre zukunftsfähige Arbeitskultur mitgestaltet haben. Die Erfolge aus der ersten Runde waren Ansporn, mit weiteren Dienststellen der Hessischen Finanzverwaltung teilzunehmen - erfolgreich!", erklärte Finanzminister Michael Boddenberg. "Der digitale und demografische Wandel und die Notwendigkeit der Fachkräftesicherung fordern uns zum Handeln heraus. Umso erfreulicher ist es, dass durch den INQA-Prozess die Beschäftigten aktiv in den Wandel einbezogen werden und angepasst auf die jeweiligen Bedürfnisse der Dienststellen die gesunde, sichere und erfolgreiche Arbeitskultur weiter verbessert werden konnte."
Im Vergleich zur ersten Teilnahme, bei der mit einer zentralen Projektstruktur übergeordnete Projekte angegangen wurden, standen nun dienststellenspezifische Projekte im Vordergrund. In der Ende 2020 gestarteten Einstiegsphase konnten die Beschäftigten der beteiligten Dienststellen auf Basis einer Befragung die Entwicklungspotenziale in den Themenschwerpunkten Führung, Diversity, Gesundheit sowie Kompetenz ihrer Dienststelle bewerten und Änderungsvorschläge angeben. Dies bildete die Grundlage für die Festsetzung der Ideen in den Projektgruppen. Schwerpunkte bildeten unter anderem die Verbesserung des Kommunikations- und Informationsflusses, die Gesunderhaltung der Beschäftigten sowie deren Wertschätzung, die Kontaktmöglichkeiten und Wissenserhaltung und -transfer der Beschäftigten untereinander. Die Umsetzung der Projekte erfolgte trotz der pandemischen Herausforderungen innerhalb der vorgegebenen Projektlaufzeit von ungefähr zwei Jahren.
Die Projektgruppen setzten jeweils zahlreiche individuelle Ideen in die Tat um. Im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach wurde durch die Befragungen der Beschäftigten deutlich, dass ein Bedarf an Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestand. Konkret belastete viele Beschäftigte die zunehmende Pflegesituation in den eigenen Familien. Um die Beschäftigten dahingehend zu entlasten und eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf wiederherzustellen, wurde eine Beschäftigte als Pflege-Guide ausgebildet, welche den Betroffenen gezielt, individuell und lösungsorientiert zur Seite steht.
Im Finanzamt Dillenburg stand vor allem das kollegiale Miteinander und das Gesundheitsmanagement im Vordergrund. Zum einen wurde ein Patenprogramm ins Leben gerufen, bei dem neue Beschäftigte einen Paten zugewiesen bekommen und so von dem Wissen und der Erfahrung profitieren können. Zum anderen wurde die aktive Pause am Arbeitsplatz eingeführt und es werden verschiedene Fortbildungen zum Thema Gesunderhaltung angeboten.
Im HCC stand ebenfalls das Miteinander und die Weitergabe von Wissen im Vordergrund. Es wurde ein digitales Job-Speed-Dating entwickelt, bei dem sich Beschäftigte in der Mittagspause zusammenfinden und nach einer Vorstellungsrunde über ein aktuelles Thema aus dem Beruf austauschen können. Zudem wurde der HCC-Kompass eingeführt: ein Datenraum, der kontinuierlich mit vorhandenem Wissen, bestehenden Informationsquellen, Präsentationen und Videos gefüllt wird.
Begleitet wurde das Projekt von der externen Prozessbegleiterin Elisabeth Wissler: "Das Interesse der Belegschaft, in einem beteiligungsorientierten Prozess nachhaltige und kreative Maßnahmen zu entwickeln, war in allen drei Organisationseinheiten sehr hoch. Die gemeinsam vereinbarten Entwicklungsmaßnahmen wurden mit hoher Motivation konsequent und trotz der Pandemie-Einschränkungen engagiert umgesetzt. Es war sehr schön zu erleben, wie stolz alle Beteiligten am Ende des Prozesses auf ihre erreichten Ergebnisse waren." (pm)+++