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Zu Recht stolz sein darf der Landkreis Rhön-Grabfeld, denn in der Kreisstadt Bad Neustadt wurde die bundesweit einzige „Kommunale Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik“ eingerichtet. Schulleiter Klaus Saar verlas die Urkunde. Landrat Thomas Habermann (links) und Fachverbandspräsident Jürgen Baldus (rechts) unterzeichneten den Vertrag. - Fotos: Partl

Die ausgestellten Meisterstücke konnten sich sehen lassen.

24.11.09 - Bad Neustadt

Bundesweit erste "Kommunale Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik"

Der Landkreis Rhön-Grabfeld ist stolz: In der Kreisstadt Bad Neustadt konnte dieser Tage die bundesweit einzige „Kommunale Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik“ ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Jakob-Preh-Berufsschule in Bad Neustadt genießt ohnehin schon einen ausgezeichneten Ruf in der Schullandschaft. Mit der neu eingerichteten und bundesweit einzigartigen Meisterschule, an der Auszubildende im Schneidwerkzeugmechaniker-Handwerk ausgebildet werden, gelang den Verantwortlichen ein weiterer Meilenstein auf der Erfolgsleiter.

Die neue Meisterschule eröffnet ihren Absolventen künftig sowohl den Weg in die Selbständigkeit, als auch den Zugang zu Hoch- und Fachhochschule. Die Palette der beruflichen Qualifikationsmöglichkeiten wird dadurch am Standort Bad Neustadt deutlich erweitert. Das könnte sich in der Zukunft als entscheidender Vorteil erweisen, denn durch die demografische Entwicklung werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren um rund 30 Prozent einbrechen, wie glaubhafte Voraussagungen unterstellen. Weit vorausschauend stellt sich die Jakob-Preh-Berufsschule in Bad Neustadt dieser Herausforderung. Schon heute kommen Berufsschüler aus fast allen Bundesländern, aus Österreich und der Schweiz nach Bad Neustadt.

Mit fast 15.000 Übernachtungen pro Jahr stellen sie auch einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für die Kreisstadt dar. Vor diesem Hintergrund kann die Bedeutung der neuen Meisterschule für Schneidwerkzeugmechaniker gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Gegenteil: Sie ist dabei, sich im Bereich der Schneid- und Schleiftechnik zu einem Zentrum von europäischem Rang zu mausern. Deutlich wurde all dies bei der stimmungsvollen Gründung der Schule, die vom Posaunenquartett der in Bad Königshofen ansässigen Kreismusikschule würdig umrahmt wurde. Schulleiter Klaus Saar freute sich außerordentlich, dass sich junge Leute in Bad Neustadt auf höchstem Niveau ausbilden lassen können.

Die Jakob-Preh-Berufsschule blickt auf eine nahezu 30jährige erfolgreiche Bildungsarbeit in der Schneid- und Schleiftechnik zurück. Seit dem Schuljahr 1980/81 erhalten die Auszubildenden im Schneidwerkzeugmechaniker-Handwerk aus dem gesamten Bundesgebiet hier ihre theoretische und praktische Unterweisung.

Seit 1994 werden auch die fachlichen Teile der Meisterausbildung angeboten. Mit deutlich gestiegenen Schülerzahlen stieg natürlich auch das Interesse an Meisterkursen. „Neuerdings ist der Andrang so groß, dass diese bereits jährlich durchgeführt werden. Waren es 1980 gerade mal sieben Auszubildende, konnten im Jahr 2000 schon 40 Auszubildende im Bereich Schneidwerkzeugmechaniker verzeichnet werden, aktuell sind es bereits 170 Auszubildende.

Diese äußerst positive Entwicklung veranlasste nun den Landkreis Rhön-Grabfeld dazu, unter dem Dach der Jakob-Preh-Berufsschule eine „Kommunale Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik“ einzurichten. Neu an dieser Schule wird sein, dass sämtliche Teile der Meisterausbildung vermittelt werden und darüber hinaus durch allgemein bildende Fächer der Zugang zur Hochschule erleichtert wird. „Wer nicht Meister sein will muss Geselle bleiben sein Leben lang und er muss sich anderen Menschen unterordnen“, gab Schulleiter Klaus Saar zu verstehen. Geschenkt bekomme man den Meistertitel ganz sicher nicht, auch sei bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mit Fleiß und Interesse sei der Weg machbar.

Landrat Thomas Habermann erinnerte an den Namengeber der Schule, eine für Bad Neustadt bedeutende Persönlichkeit, aber auch daran, dass es im Landkreis Rhön-Grabfeld keinen anderen Bereich gebe in den mehr investiert werde als in Bildung.

Sein Dank galt nicht zuletzt Altlandrat Gottfried Miller, unter dessen Ägide die Berufsschule erbaut wurde. Besonders glücklich äußerte er sich über zunehmende Durchlässigkeiten in der Schullandschaft. „Der Weg vom Hauptschüler zum Studenten“ sei demnach heute keine Seltenheit mehr. Grußworte und Glückwünsche sprachen Jürgen Baldus, Präsident des Fachverbandes Deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer ebenso wie Maria Walter, Leitende Regierungsschuldirektorin Unterfrankens. „Wer in die Jugend investiert, investiert in die Zukunft“ unterstrich Walter. Baldus befand den Beruf des Schneidwerkzeugmechanikers als einen „Beruf mit Zukunft in einem anspruchsvollen Markt".

Für Hugo Neugebauer, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, vordem Kreishandwerksmeister von Rhön-Grabfeld, war es „Ein Tag großer Freude“. Äußerst dankbar sei er dem hiesigen Landrat, der voller Überzeugung hinter „seinen Betrieben“ stehe. Stolz und dankbar äußerte sich auch Bürgermeister Bruno Altrichter. Er dankte allen Beteiligten für den „Leuchtturm für die Stadt, für die Schullandschaft und die Kommune". (ger) +++

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