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Erinnerungen daran, als mir mein Opa etwas von "Paneuropa" erzählte
17.06.23 - Der Point-Alpha-Preis 2023 wird heute um 16 Uhr an Alain Terrenoire verliehen, den Präsidenten der Internationalen Paneuropa-Union. Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an die ersten Berührungspunkte, die ich einst mit diesem Begriff hatte.
Es mag Mitte der 1970-er Jahre gewesen sein, als mein Opa mir als Jugendlichem mehrfach etwas von einem Coudenhove-Kalergi erzählte und mir Bücher von diesem empfahl. Der Begriff "Paneuropa" fiel in diesem Zusammenhang des Öfteren, doch mich als 15-/16-Jährigen interessierte das damals noch herzlich wenig. Getreu des Mottos "Lass den Alten erzählen". Was ich heute zutiefst bedauere.
Mein Opa, 1899 geboren und als Soldat in beiden Weltkriegen dabei, war nicht zuletzt auch aufgrund der unter den Nazis gemachten Erfahrungen ein großer Anhänger dieser gesamteuropäischen Idee und hatte - so wie ich mich erinnere - Richard Coudenhove-Kalergi wohl auch persönlich getroffen. Bei welcher Gelegenheit ist mir leider nicht mehr im Gedächtnis.
Gleichwohl ist mir noch immer bewusst, wie aufmerksam er das Bestreben verfolgt hatte, nach 1945 Schritte hin zu einem vereinten Europa zu machen. Der EWG folgte die EU, und das Ganze basierend auf der Freundschaft von Deutschland und Frankreich, die sich lange feindlich gegenüber gestanden hatten. Der Ursprungsgedanke, den Coudenhove-Kalergi gehabt hatte, wurde von Männern wie Konrad Adenauer und Charles de Gaulle verwirklicht.
Insofern schließt sich mir am Samstagnachmittag bei der Verleihung des Point-Alpha-Preises ein Kreis. (Bertram Lenz) +++