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Polizei-Einsatzgruppe geht gegen Kinderpornografie in Hessen vor
26.06.23 - 254 Ermittlerinnen und Ermittler der BAO "Fokus" haben in der vergangenen Woche die Wohnräume von 68 Männern und 6 Frauen durchsucht. Grund der Maßnahme: Elf der Beschuldigten sollen Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht haben, 63 von ihnen Kinder- oder Jugendpornografie hergestellt, besessen oder verbreitet haben.
Die Beschuldigten sind 14 bis 80 Jahre alt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stehen die Männer und Frauen untereinander nicht in Kontakt. Der Einsatz im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften wurde vom Hessischen
Landeskriminalamt koordiniert.
Zwischen Montag und Freitag wurden insgesamt 75 Wohnungen und Häuser in Hessen durchsucht. Die Einsätze fanden in den Städten Wiesbaden, Frankfurt am Main, Offenbach am Main, Darmstadt, Gießen und Kassel statt, außerdem in den Landkreisen Offenbach, Main-Kinzig, Schwalm-Eder, Kassel, Wetterau, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg, Rheingau-Taunus, Hochtaunus, Main-Taunus, Limburg-Weilburg, Groß-Gerau und Bergstraße.
Kriminalitstische Bewertung
Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 606 deliktsspezifische Gegenstände - darunter sind überwiegend Speichermedien aller Art zu verstehen - sichergestellt. Diese werden nun durch Forensikerinnen und Forensiker digitalforensisch aufbereitet. Durch Ermittlerinnen und Ermittler werden alle Bilder und Filme gesichtet, müssen kriminalistisch bewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft werden. Ziel ist es, alle im Raum stehenden Vorwürfe gegen jeden einzelnen Beschuldigten zu erhärten oder zu entkräften.Die Strafverfolgung pädokrimineller Täter ist anspruchsvoll und psychisch belastend: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BAO FOKUS müssen sich teilweise abscheuliche Bild- und Videoaufnahmen ansehen. Dank für ihre Arbeit bekamen sie in der vergangenen Woche vom Hessischen Ministerpräsident Boris Rhein und dem Hessischen Innenminister Peter Beuth persönlich: Die beiden Politiker besuchten das Hessische Landeskriminalamt und wiesen vor Ort auch auf die jüngst beschlossene Erschwerniszulage hin. Die Zulage in Höhe von 300 Euro erhalten Polizeivollzugbeamtinnen und -beamte, deren Hauptaufgabe im Deliktsbereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern oder der Kinderpornografie liegt. Auch Tarifbeschäftige, die in diesem Bereich eingesetzt sind, erhalten
den Betrag als außertarifliche Zulage. (pm) +++