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Von links nach rechts: Bürgermeister Carsten Froß (Vorstandsmitglied), Stadtbaurat Daniel Schreiner (Verbandsvorsitzender), Bürgermeister Timo Zentgraf (Vorstandsmitglied), Rainer Kohlstruck (Vorstandsmitglied), Gerhard Stollberg (Vorstandsmitglied), Martin Strohschneider (stv. Geschäftsführer Abwasserverband Fulda), Jürgen Fehl (Geschäftsführer Abwasserverband Fulda), Albert Glocker (Betriebsleiter Kläranlagen Abwasserverband Fulda) - Fotos: Abwasserverband Fulda

FULDA Mit zweitem Gasbehälter

Kläranlage Fulda-Gläserzell - Klimaschutz und Effizienzsteigerung

01.07.23 - Am Donnerstag wurde durch den Verbandsvorsitzendenden des Abwasserverbandes Fulda, Stadtbaurat Daniel Schreiner, in Anwesenheit des Vorstandes, Geschäftsführung und Mitarbeitern des Abwasserverbandes Fulda ein zweiter Gasspeicher in der Kläranlage Gläserzell offiziell in Betrieb genommen.

"Die Kläranlage Fulda-Gläserzell hat damit eine neue Innovationsstufe erreicht und setzt wieder Maßstäbe in puncto Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Klimaschutz", so das Statement von Stadtbaurat Schreiner bei der Aktivierung des neuen Gasspeichers. 

Bereits vor zehn Jahren wurde der Kläranlage Fulda-Gläserzell anhand einer Energieeffizienzstudie ein Spitzenwert bei der Energieeffizienz bescheinigt. Mit weniger als 23 kWh je Jahr und Einwohner zählte die Kläranlage Fulda-Gläserzell damit zu den 20 effizientesten Kläranlagen Deutschlands (Zum Vergleich: Ein Ein-Personenhaushalt verbraucht ca. 2.000 kWh je Jahr; Quelle Destatis).

"Die innovative Verfahrenstechnik der Deammonifikation (spezielle Technik zum Stickstoffabbau im Prozesswasser), eine stetig optimierte Prozessführung und insbesondere der Ausbau der Eigenstromerzeugung sind dafür verantwortlich und wurden sukzessive erfolgreich weiterentwickelt", berichtete der langjährige Betriebsleiter Albert Glocker (Dipl. Ing., M. Sc.).

Die weiteren Optimierungsstrategien führten bereits ab dem Jahr 2015 dazu, dass die Kläranlage Fulda-Gläserzell Energie im Überschuss erzeugt, also mehr Energie generiert als für den Eigenbedarf benötigt wird. Aus dem Faulgas, ein Nebenprodukt der Abwasserreinigung, werden so Jahr für Jahr über hocheffiziente Blockheizkraftwerke 3.100.000 kWh Strom erzeugt, was einem Deckungsgrad von mehr als 105 Prozent entspricht.

"Das war nicht immer so", erläuterte Glocker. Zur Jahrtausendwende hätte die Eigenstromproduktion gerade mal bei knapp 44 Prozent gelegen. Weitblick, kluge Investitionen und versiertes Fachpersonal führten zu einer stetigen Steigerung der Eigenstromproduktion. Der externe Strombezug der Kläranlage Fulda-Gläserzell konnte somit im Gegenzug um 82 % reduziert werden. Die Einsparung von 1.600.000 kWh je Jahr beim externen Strombezug führen so direkt zu einer Vermeidung von jährlich 693 Tonnen Kohlen-Dioxid-Emissionen und zu einer deutlichen Kosteneinsparung.

Mit dem Potenzial der vollständigen Eigenversorgung wurde in 2017 die Stromerzeugung und der Stromverbrauch in der Niederspannungshauptverteilung neu strukturiert. Mit den technischen Umbaumaßnahmen verfügt die Kläranlage Fulda-Gläserzell seither über die Möglichkeit zum vollständigen autarken Betrieb. Geschäftsführer Jürgen Fehl sieht hier einen wichtigen Baustein für die Betriebssicherheit der Abwasserreinigung, insbesondere im Blick auf mögliche Blackout-Szenarien. "Das Notstromkonzept steht", so Fehl, "und kann Beispiel für andere Klär-anlagen sein!"

Die weitere Optimierung und Sicherstellung der Energieversorgung wurde bereits in 2017 mit einer Konzeptstudie angestoßen. "Mit einem zweiten Gasspeicher soll nun der externe Strombezug weiter reduziert werden, im Idealfall sogar auf "0 kWh" gesenkt werden", so Glocker. Darüber hinaus habe der Abwasserverband Fulda die Erhöhung der Betriebssicherheit und die künftige Rolle der Kläranlage als Energielieferant im Blick.

Trotz Pandemie, Lieferproblematiken und unruhigen Zeiten, auch hinsichtlich der Angebots-preise, zeigte sich Stadtbaurat Schreiner erfreut bei der Inbetriebnahme des zweiten Gasspeichers. Nach gründlicher Entwurfsplanung und intensiven Beratungen im Vorstand wurde eine bewährte Gasbehältertechnik ausgeschrieben. Der neue und zweite Gasspeicher mit 800 cbm Kapazität ergänzt den vorhandenen Gasspeicher (1.000 cbm) ideal und funktioniert absolut sicher und geräuschfrei ohne Fremdenergie.

"Wir sind sehr zufrieden, dieses Großprojekt in schwierigen Zeiten im Kostenrahmen von 800.000 € abgewickelt zu haben", so Jürgen Fehl. Besonderen Dank richtet Fehl an die ausführenden Baufirmen. Mit besten Wünschen bedankten und verabschiedeten sich Vorstand und Geschäftsführung im Rahmen der Inbetriebnahme bei Albert Glocker, der in mehr als zwei Jahrzehnten als Betriebsleiter die Kläranlagen beim Abwasserverband Fulda maßgebend positiv entwickelt hat. (pm)+++


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