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Als DJ legt er nicht nur auf Veranstaltungen auf, sondern macht auch eine Musikshow auf Twitch. Vor zehn Tagen wurde er Opfer eines fingierten Rettungseinsatzes. - Foto: privat

GROßENLÜDER Jetzt ermittelt die Polizei

DJ Weili wird mitten in Live-Sendung Opfer eines fingierten Rettungseinsatzes

05.07.23 - Immer wieder kommt es zu fingierten Rettungseinsätzen in Osthessen. Einen weiteren Vorfall gab es vergangene Woche Montag (26. Juni) in Großenlüder im Landkreis Fulda. Dieses Mal war der Sachverhalt allerdings speziell, denn die Einsatzkräfte unterbrachen die Sendung des Musik-DJs und Kult-Schiedsrichters Jürgen Weilmünster. 

Und wie äußert sich der betroffene Jürgen Weilmünster zum Einsatz - OSTHESSEN|NEWS hat bei ihm nachgehakt: "Ein Unbekannter hat den Notruf alarmiert und einen Gasalarm gemeldet bei mir zu Hause. Ich habe gar kein Gas und war gerade in meiner Musiksendung, in der ein Follower, den Einsatz sogar angekündigt hatte. Für mich ist das immer noch unfassbar." Urplötzlich standen dann vier Feuerwehrautos, der Rettungsdienst und die Polizei vor der Tür und er wusste überhaupt nicht, was passiert sein könnte.

Auf dem Spielfeld zeigt Jürgen Weilmünster als Schiedsrichter immer wo es langgeht. ...Archivfoto: Jonas Wenzel - yowegraphy

"Der Zuschauer, der meine Musikshow auf Twitch verfolgt hatte, erklärte via der Chatfunktion, dass gleich die Feuerwehr und die Polizei kommen würde. Er war also praktisch so dreist, das sogar in meiner Sendung anzukündigen. Die Nachricht war rund 30 Minuten, bevor der Alarm losgegangen war", erinnert sich Weilmünster weiter.

Weilmünster arbeitet selbst im Rettungsdienst

Der leidenschaftliche DJ und Kult-Fußballschiedsrichter ist selbst beruflich im Rettungsdienst aktiv und kann den Vorfall daher noch weniger nachvollziehen: "Der Vorfall ist unfassbar, vor allem auch deswegen, weil derjenige in dem Moment Rettungsmittel für andere Einsätze blockiert. Ich arbeite selbst beim Rettungsdienst Mittelhessen und weiß, dass ein solcher Fehleinsatz enorme Konsequenzen haben kann, weil die Kapazität dann vielleicht für einen lebenswichtigen Einsatz fehlt." Abschließend untermauert er noch einmal sein Unverständnis für die Aktion: "Da will man nur Musik machen und den Leuten eine Freude bereiten und dann passiert sowas. Ich hoffe, die Polizei findet den oder die Täter."

Die Feuerwehr Großenlüder erkundet die Lage. Fotos: Henrik Schmitt

Dass der fingierte Anruf kein Kavaliersdelikt ist, erklärt auch das Polizeipräsidium Osthessen. "Wir haben Kenntnis über die Meldung von Gasaustritt am Montag, gegen 1:20 Uhr in Großenlüder. Hierbei handelte es sich um eine Falschmeldung. Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen des Verdachts des Missbrauchs von Notrufen aufgenommen. Da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt, bitten wir um Verständnis, dass wir keine weiteren Auskünfte erteilen", schreibt die Pressestelle auf OSTHESSEN|NEWS-Anfrage.

Zudem gibt in diesem Zusammenhang die Polizei folgende Hinweise: (1) Die vorsätzliche missbräuchliche Nutzung von Notrufeinrichtungen ist strafbar und kann zu einer Geld- oder sogar Freiheitsstrafe führen. (2) Grundsätzlich sollten Notrufeinrichtungen nur beim Vorliegen einer Gefahrensituation genutzt werden. Da es sich bei einem Notfall aber auch um ein subjektives Empfinden handelt, sollten Bürgerinnen und Bürger im Zweifel lieber sofort den Notruf wählen, als verzögert oder überhaupt nicht zu handeln. (Kevin Kunze)+++


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