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Dr. Arne Fleischhacker erzählt von seiner Arbeit als Notarzt im Hubschrauber - Fotos: Privat

FULDA An der Winfriedschule Fulda

Betreuungslehrer Andreas Heller: "Der Schulsanitätsdienst hat viele Vorteile"

16.07.23 - 32 aktive sowie circa 20-30 ehemalige Schulsanitäter (Schulsanis) gehen momentan auf die Winfriedschule Fulda. Das Konzept hinter dem Schulsanitätsdienst: Nach einer 40-stündigen Ausbildung können Schüler anderen Schülern in Notfällen helfen. Von kleinen Schürfwunden bis zum epileptischen Anfall ist hier alles dabei. Andreas Heller, der seit 14 Jahren Leiter des Schulsanitätsdienstes ist, berichtet im Interview mit OSTHESSEN|NEWS über seine Tätigkeit sowie die generellen Vorteile des Schulsanitätsdienstes.

Während des Ausflugs konnten alle dabei zuschauen, wie der Hubschrauber zu einem ...

"Die wichtigste Funktion erfüllen die Schulsanis selbst, den täglichen Bereitschaftsdienst von der ersten bis siebten Stunde. Damit dies möglich ist, bin ich seit der Gründung für die Organisation des Schulsanitätsdienstes in allen Bereichen zuständig. Dazu gehört neben der Materialbeschaffung und -wartung vor allem die Organisation der jährlichen Ausbildung neuer Schulsanis und die Einteilung des Dienstplans", erläutert Heller. Zusätzlich gehört die Kommunikation mit Schulleitung, Schülern aber auch mit den Maltesern und der Hochschule Fulda zu seinen Aufgaben. Zuletzt leitet er die wöchentliche AG-Stunde. In dieser werden neben einzelnen Hilfsmaßnahmen auch Themen wie der Umgang mit einem Funkgerät oder die Kommunikation mit Patienten thematisiert.

"Für die Schulgemeinde enorm wichtig"

Immer wieder gibt es kleinere Unfälle und Sportverletzungen, circa 1.000 Einsätze wurden seit 2009 protokolliert. Neben den Vorteilen für die Patienten hilft dies auch den Schulsanitätern sich weiterzuentwickeln. Der Leitspruch Hellers "Ein Schulsani ist man nicht, ein Schulsani wird man!" bezieht sich darauf, dass viele erst in die Rolle eines Schulsanitäters hineinwachsen. "So sind viele Schüler bei ihren ersten Einsätzen im Umgang mit fremden Menschen noch sehr nervös und unstrukturiert. Sie können ihr Wissen nicht richtig anwenden und wünschen sich manchmal, an diesem Tag keinen Dienst gehabt zu haben. Im Laufe der Zeit zeigt sich dann die Veränderung in einem selbstbewussten und sicheren Auftreten, von welchem immer wieder anwesende Lehrkräfte lobend berichten." Auch wenn in erster Linie für die Hilfe während der Schulzeit geübt wird, kann es auch in der Freizeit sehr wichtig werden, verletzten Menschen helfen zu können. Zum Beispiel bei Verkehrsunfällen ist es oft wichtig, schnell richtige Erste-Hilfe zu leisten. Hierzu zählen auch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel das richtige Abziehen eines Motorradhelms bei Verletzten, was in der Ausbildung thematisiert wird.

Aber was bewegt die Schüler, beim Sanidienst mitzumachen? Sophia Helmer (16): "Ich bin Schulsanitäter geworden, weil ich es sehr interessant finde, wie man Menschen in verschiedenen Notsituationen helfen kann. Ich habe mich schon immer für Gesundheit und Medizin interessiert und als Sani bekommt man schon einen guten ersten Eindruck dafür. Außerdem kann es auch sehr im Alltag helfen, wenn man weiß, was man tun muss, wenn man eine verletzte Person sieht."

Einführung der neuen Schulsanitäter im letzten Jahr

Ausflug der Schulsanitäter ins Klinikum Fulda

Auch von innen konnte der Hubschrauber betrachtet werden

Gesicherte Finanzierung

Natürlich entstehen beim Schulsanitätsdienst auch viele Kosten. Verbandsmaterialien müssen ersetzt werden oder werden verbraucht, bei Funkgeräten muss der Akku ausgetauscht werden und auch Materialien wie ein Rucksack nutzt sich mit der Zeit ab. Die Finanzierung wird gesichert durch Elternspenden und schulischen Mitteln, die Ausbildung wird von den Maltesern komplett finanziert. "Da die Finanzierung gesichert ist, können defekte oder verschlissene Ausrüstungsgegenstände zeitnah ersetzt werden."

Verschiedene Ausflüge

"Ein Highlight in diesem Schuljahr stellte der Vortrag über die Arbeit als Notarzt bei der ADAC-Luftrettung von Dr. Arne Fleischhacker sowie der anschließende Besuch im Klinikum Fulda dar. Neben der Vorstellung der Möglichkeiten eines Rettungshubschraubers konnten die Schulsanis hautnah die Einsatzpraxis miterleben. Der traditionelle Besuch der RETTmobil, der Leitmesse für Rettung und Mobilität, ergänzte das außerschulische Programm. Der Projekttag an der FH Fulda im Bereich Gesundheit musste auf Grund von Terminschwierigkeiten auf nächstes Jahr verschoben werden. Hinzu wird voraussichtlich ein Besuch der Notaufnahme im Herz-Jesu-Krankenhaus kommen."

Für Heller überzeugt das Konzept sichtlich und er wünscht sich, dass "alle Schulen – nach ihren Möglichkeiten – über einen gelebten Schulsanitätsdienst verfügen." (Jakob Röder) +++


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