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Grandioses Konzert im Rahmen des Nieder Mooser Konzertsommers. - Fotos: goa

FREIENSTEINAU Volles Haus, begeistertes Publikum

The Canadian Brass lassen in Nieder Moos den Tiger raus

23.07.23 - Das dritte Konzert des Nieder Mooser Konzertsommers am Freitagabend hatte es in sich: die in der kleinen Vogelsberggemeinde bereits gut bekannten Canadian Brass gelten schließlich als weltbestes Blechbläserquintett. Da lässt sich das Publikum nicht zweimal bitten: eine prächtig volle Kirche mit einem sachkundigen Auditorium, das jeden Ton dankbar aufsog. Dass es am Ende Standing Ovations und "Zugabe"-Rufe gab, versteht sich bei diesen Musikern wohl von selbst.

Chuck Daellenbach moderiert.

Seit 1970 gibt es das herausragende Quintett – natürlich in wechselnden Besetzungen. Eine Konstante jedoch ist geblieben: der Grandseigneur des Ensembles, Chuck Daellenbach, war einer der beiden Gründer. Er spielt die Tuba, oder soll man eher sagen: er zelebriert die Tuba? Um sich hat er an den Trompeten, der Posaune und dem Horn vier Ausnahmemusiker. Alle fünf moderieren auch wechselnd die nächsten Stücke an, manche in achtbarem Deutsch, manche in Englisch - super sympathisch!

Alexander Eifler bei der Eröffnung des Konzerts in der proppenvollen Kirche ...

Weiße Turnschuhe zu feiner Garderobe – ein Erkennungszeichen des Ensembles ...

Ihr Programm bietet einen großen Querschnitt dessen, was mit Blechblasinstrumenten so gespielt wird – und noch mehr. Händel, Byrd, Bach, Forsyth, aber auch Traditionals. Walzer, Jazz, Coldplays "Viva la vida", "Eleanor Rigby" von den Beatles. Ein Titel ragte noch vor der Pause heraus: Chuck Daellenbach führte die Tuba an ihre tieftönigen Grenzen und begab sich dafür fast selbst in den "Keller der Kirche". Tiefste Gangart auf den Knien, die Tuba dreht sich während des Spiels um 360 Grad. So tief kann Tuba? Bei Daellenbach schon! Die Basspfeifen der altehrwürdigen Nieder Mooser Orgel werden sich sicher verwundert um einige Zentimeter nach vorn gebeugt haben, um die Frage zu klären, welche ultratiefen Töne ihnen da im Kirchenschiff Konkurrenz machen. Wie Daellenbach und die vier anderen Bläser den Tuba Tiger Rag zelebrierten, war nicht nur akustisch ein Wahnsinn. Wer das gehört und gesehen hat, kann das Urteil der Washington Post nachvollziehen: "Mit ihrer unschlagbaren Mischung aus Virtuosität, Spontaneität und Humor bleiben diese Herren weltweit die Lineups von Konzertsälen, internationalen Festivals und Orchester-Reihen. Ihre zahlreichen Schallplatten, Fernsehauftritte und ihre pädagogischen Aktivitäten haben ihnen ein großes Publikum eingebracht."

Chuck Daellenbach beim Tuba Tiger Rag

Unter den Zuschauern befand sich eine achtköpfige Abordnung des Posaunenchors aus Alsfeld-Elbenrod. Helmut Lerch: "Als aktiver Bläser bin ich begeistert von der Bandbreite, die diese Musiker abliefern. Höhen, Tiefen, die Schnelligkeit, in der sie so unglaublich präzise spielen – einfach phantastisch!"

Der musikalische Leiter der Konzertreihe, Alexander Eifler, bedankte sich bei den kanadischen Elitebläsern mit einem kleinen Präsent. Natürlich aus Höflichkeit, aber nicht nur. Daellenbach hatte bereits darauf hingewiesen, dass er zum vierten mal in Nieder Moos zu Gast sei. Eifler unterstrich dies mit Hinweis darauf, dass die Premiere fast auf den Tag genau vor 25 Jahren war, am 24.7.98. So fand sich eine "25" in den Präsenten wieder – Canadian Brass und Nieder Moos feierten sozusagen Silberhochzeit. Auf die Frage von OSTHESSEN|NEWS an Eifler, ob denn der nächste Besuch schon ein Thema gewesen sei, lächelte er: "Na ja, wir haben schon mal ganz unverbindlich drüber gesprochen. Vielleicht klappt es schon in zwei Jahren wieder!" Die Begeisterung des Publikums wird Chuck Daellenbach und seine Angehörigen der "Royal Canadian Brass Force" sicher motivieren, Eifler und Nieder Moos tatsächlich bald wieder zu besuchen. Wer nicht solange warten möchte: am Donnerstag, 27. Juli spielen sie im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee erneut in Hessen, und zwar in Eltville.

Einen Tag später, am Freitag, steht in Nieder Moos Sommerkonzert Nummer vier an. "Bach in Blue. J.S. Bach zwischen Trompete, Mojito und Jazz - Wie Sie Bach noch nie gehört haben, ihn aber immer wieder hören wollen", warb Eifler für Daniel Schmahl & Classic Rebells. "Bachs Musik wird zu einem sinnlichen Erlebnis allererster Güte!" (goa) +++

Helmut Lerch ist langjähriger Bläser beim Posaunenchor Alsfeld-Elbenrod


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