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Auch eine Katzenschutzverordnung kann das Streunerproblem in Alsfeld nicht lösen. - Symbolfoto: Pixabay

ALSFELD Hilfe aus der Bevölkerung dringend notwendig

Große Streunerproblematik trotz Katzenschutzverordnung

26.07.23 - In einigen Gemeinden ist sie bereits seit Jahren beschlossene Sache, andere lehnen sie kategorisch ab: die Katzenschutzverordnung. OSTHESSEN|NEWS hat recherchiert, worum es dabei geht, wie regionale Tierschutzvereine und Tierheime dazu stehen und welche Herausforderungen es noch immer gibt. 
 
Das Thema ist kein Neues. Seit Jahren klagen Tierschutzvereine aus ganz Hessen über die Probleme, die durch unkastrierte Streuner entstehen. So auch der Tierschutzverein "Samtpfötchen und Co." aus Nidda im Wetteraukreis. Der Verein und seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bemühen sich, der Lage Herr zu werden.

Laut "Samtpfötchen und Co." liegt das Problem darin, dass viele dieser Streuner letztendlich Hauskatzen und damit auf die Versorgung durch Menschen angewiesen seien. Sobald dies ausfällt, würden Krankheiten und Unterversorgung oft den Tod der Tiere nach sich ziehen.

Katzenschutzverordnung soll Streunerproblematik lösen 

Der Verein setzt sich deshalb für eine Katzenschutzverordnung in seiner Gemeinde ein. Diese würde alle Katzenhalterinnen und –halter verpflichten, ihre Tiere, die sich auch draußen frei bewegen dürfen, kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen.
 
Wie eine solche Katzenschutzverordnung aussehen kann, zeigt der Magistrat der Stadt Alsfeld. Die Alsfelder Verordnung trat bereits am 6. Oktober 2017 in Kraft und verpflichtet alle Katzenhalterinnen und –halter dazu, ihre Katzen, die älter als fünf Monate sind und Freilauf genießen, zu kastrieren, durch einen Mikrochip oder eine Tätowierung zu kennzeichnen und sie registrieren zu lassen. Bei der Registrierung werden dann die Daten des Mikrochips beziehungsweise der Tätowierung sowie der Name und die Anschrift des Besitzers oder der Besitzerin in das deutsche Haustierregister eingetragen. Auch muss ein Nachweis dieser Maßnahmen vorliegen. Ein Verstoß gegen diese Pflichten kann mit bis zu 1.000 Euro Strafe geahndet werden.

Trotz Katzenschutzverordnung: "Leider keine Verbesserungen"

Marina Weber, Mitglied und Ehrenamtliche des Tierschutzvereins Alsfeld, wünscht ...Foto: privat

Zu dieser Umsetzung haben wir mit Marina Weber, Mitglied und Ehrenamtliche des Tierschutzvereins Alsfeld, gesprochen. Sie habe sich lange für die Einführung einer Katzenschutzverordnung eingesetzt, und das über Jahre. "Unser Tierheim war immer überlaufen", begründet sie im Interview mit OSTHESSEN|NEWS 
ihr Engagement. Zur Wurfzeit seien stets viele schwangere Katzen ins Tierheim gekommen. Doch auch Jahre nach der Einführung der Katzenschutzverordnung in Alsfeld sehe sie "leider keine Verbesserungen". Deswegen setzt sich Weber zusammen mit dem Tierschutzverein Alsfeld für mehr Aufklärung in der Bevölkerung zum Beispiel durch Flyer ein. "Wir helfen unterstützend", sagt Weber, die eigentliche Umsetzung obliege allerdings der Ordnungsbehörde. Dass sich Weber weiter für die Einhaltung der Verordnung einsetzt, stehe für sie außer Frage: "Es geht um dieses immense Katzenelend, das wir noch immer sehen". Zusätzlich zu der Verbreitung von Krankheiten und der Unterversorgung, sieht Weber auch Inzucht und gewaltsame Revierkämpfe unkastrierter Kater als großes Problem an und appelliert an Katzenhalterinnen und –halter, sich an die Maßnahmen der Katzenschutzverordnung zu halten.

Mehr Eigeninitiative nötig

O|N hat auch die Ordnungsbehörde Alsfeld zu dem Thema befragt. In ihrer schriftlichen Stellungnahme heißt es, dass sie lediglich nach Hinweisen aus der Bevölkerung handeln und "keine systematische Kontrolle der Katzen erfolgen" könne. Bisher seien nur "einige wenige Fälle" bei der Behörde gemeldet worden, doch diese hätten sich als unbegründete Verdachtsfälle erwiesen, der tierärztliche Nachweis habe stets vorgelegt werden können. Nichtsdestotrotz hofft auch die Ordnungsbehörde Alsfeld auf deutliche Besserungen: "Wir hoffen für die Zukunft, dass die Bevölkerung weiterhin aufmerksam ist und uns potenziell nicht kastrierte und gechippte Tiere meldet, damit wir aktiv werden und das Leid von Katzen vermindern können", schreibt sie in der Stellungnahme. (Julia Mondry) +++


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