Archiv
Petr Paliatka: Das ist das erste Spiel der Saison. Noch dazu in Hünfeld
27.07.23 - Die Hessenliga ist die erste Spielklasse, die ihre neue Saison aufnimmt im osthessischen Amateurfußball. Genau neun Wochen lagen zwischen dem letzten Spiel des SV Steinbach in der alten Saison, dem 4:1-Heimsieg gegen den 1. FC Erlensee - und dem Premierenspiel des neuen Spieljahres. Und das ist, auch wenn es kein Heimspiel ist, äußerst reizvoll: Derby, Saisonauftakt, Tagesform: Heißt, Steinbachs Kicker treten beim Hünfelder SV an, dem Aufsteiger und Rückkehrer in Hessens Oberhaus. Spielbeginn am Samstag in der Rhönkampfbahn: 15 Uhr.
"Das würde mich selber interessieren", reagiert Petr Paliatka auf die Frage, wie oft er schon gegen den Hünfelder SV gespielt habe. "Seit 2006, mit Pokal und allem", schiebt der Trainer des SV Steinbach nach, "kommt da bestimmt einiges zusammen". 2006 kam er an im Mühlengrund, erlebte als Spieler tolle und aufregende Jahre mit - und entwickelte das Team fortan als Trainer. Mit der ur-eigenen Philosophie des SVS, auf junge und ehrgeizige Spieler zu setzen, die zu formen und reifen zu lassen. Keine Frage: Der Verein hat sich einen Namen gemacht auf der hessischen Fußball-Landkarte.
Für beide Teams sei jeder Gegner schwer in dieser Liga, möchte sich Paliatka nicht näher zum für beide spannenden Auftaktprogramm äußern; alleine, wenn man sehe, wie sich andere Teams verstärkt hätten, Alzenau etwa oder auch Aufsteiger Marburg.
Ziele und Erwartungen:
Und Paliatka wäre nicht Paliatka, wenn er den Ball nicht flach hielte. "Jeder denkt jetzt, Steinbach wird wieder die Klasse halten. Doch jeder Tag ist anders. Du musst 110 Prozent geben. Wir haben Qualität. Trotzdem ..." Paliatka, der Trainings-Fetischist. Der Arbeiter vor dem Herren. Ständig lebt er mit der Realität auf du und du. "Wir bleiben auf dem Boden", sagt er. Was sonst?
Immerhin - und das darf sich der SV Steinbach auf die Fahne schreiben: Der Verein - oder auch das Team - hat sich in den letzten Jahren hessenweit einen Namen gemacht. So, dass man fürs Erste einschätzt: "Die muss man erstmal schlagen." Dass der SVS für seine Auftritte in der Hessenliga gelobt werde, das macht Paliatka stolz. Trotzdem dürfe jetzt aber nicht die Einstellung fehlen. Typisch Paliatka. Recht hat er aber.
Der Kader: Der Verein aus dem Mühlengrund untermauert seine Philosophie, junge Spieler nach vorn zu bringen in ihrer Entwicklung. Das trifft auch zu auf: die Brüder Tim und Niklas Budesheim - beide bereits in der Winterpause zum SVS gestoßen - Tiago Qeiros, Marlon Weitz und Maximilian Scholz. Erfahrener ist Dominik Oelschläger, der Kreisoberliga Nord-Meister SG Neuenstein in die Gruppenliga schoss, seine Willensstärke, Mentalität und Torgefährlichkeit schon hinreichend bewiesen hat. Sein Coach lobt: "Er gibt Gas und haut sich rein." Und Paliatka lobt nicht mal eben so, das muss man sich schon verdienen. Alle Neuen hätten Qualität, "man muss abwarten, wie sie sich entwickeln. Und Geduld haben. Sie kriegen ihre Chance".
Die bekommen mit Sicherheit auch beiden Zugänge vom SV Neuhof: Juan Manuel Paez und Akif Kovac. Paez ist schon seit Wochen spielberechtigt - und als Osthessen|News gegen 16.45 Uhr am Mittwoch noch einmal mit Paliatka telefoniert, bestäigt der Trainer: "Auch Akif Kovac ist seit zehn Minuten frei. Berthold Helmke hat wieder einmal gute Arbeit geleistet."
Die Vorbereitung:
Das Personal: Fehlen die Budesheim-Brüder am Samstag in Hünfeld? Auf einen Einsatz von Niklas, der zuletzt beim Test in Flieden umknickte, besteht noch Hoffnung. Tim befindet sich im Urlaub.
Das Schlusswort: Auch da lässt sich Paliatka nicht lumpen. Er freut sich über das sehenswerte und hohe Niveau im Training. "Wenn wir kleine Spiele machen, da ist schon richtig Tempo drin", beobachtet er. Auch die neuen Spieler seien stets angetan. Der Coach freut sich. Seine Augen leuchten. Man spürt es. Auch wenn man nur telefoniert mit ihm. Etwas kaufen kann er sich für die Aufgabe in Hünfeld natürlich nicht. Aber immerhin. (wk) +++