Wendelinusschule weiht Bienenunterstand feierlich ein

29.07.23 - So gemütlich hatte es bisher noch kein Bienenstock der Wendelinusschule. Bunte, selbst angemalte Holzbienen, Unterschriften der Viertklässler sowie grüne, gelbe, orange und rote Buchstaben zieren den neuen Bienenunterstand. Eindeutige Botschaft: Hier sind die beiden Bienenvölker der Grundschule in Petersberg-Steinau (Kreis Fulda) ab sofort beheimatet. Kürzlich ist das unter der Regie des Elternbeirats gebaute Bienenhotel gemeinsam mit der Schulgemeinde seiner Bestimmung übergeben worden.

Wolfgang Rieser vom NABU Petersberg.

Bienen, Imkern und die eigenständige Honiggewinnung haben an der Wendelinusschule bereits eine lange Tradition. "Wie kommt der Honig ins Glas? Dieser Frage gehen jeweils unsere vierten Klassen seit mittlerweile zwölf Jahren nach und kümmern sich um den Aufbau eines Honigraums, um den Bau von Rähmchen, das Gießen von Mittelwänden und die Arbeit am Bienenstock", erklärt Gesine Wirths, kommissarische Leiterin der Grundschule. "Höhepunkt ist immer die Honigernte inklusive Schleudern des Honigs."

Von Anfang an bis heute betreut Wolfgang Rieser vom NABU Petersberg das Imkerprojekt und vermittelt den Kindern theoretisches und praktisches Wissen. Mit einem Lachen im Gesicht steht der 69-Jährige am Tag der offiziellen Einweihung des Bienenunterstands an der Honigschleuder aus Plexiglas und ist umringt von vielen neugierigen Kinderaugen. Jeder darf hier gerne mal selbst Hand anlegen. Denn jetzt ist es endlich so weit: Die Viertklässler nehmen nach monatelanger Arbeit nicht nur viele positive Eindrücke und neues Wissen, sondern jeder auch ein Glas selbst geschleuderten Honig mit nach Hause. "Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache sind", freut sich Rieser.

In den zurückliegenden Wochen hat er dem Nachwuchs die Aufgaben eines Imkers anschaulich vermittelt, detailliert erklärt, was im Winter und im Frühjahr alles passieren muss, damit am Ende eigener Honig im Gläschen landet, und viel Zeit mit den Kindern im Werkraum der Schule verbracht. Hier wurden unter anderem alte Waben eingeschmolzen, neue Rähmchen gebastelt, Wachskerzen hergestellt und Honigräume vorbereitet. "Es ist wichtig zu lernen auf die Natur zu warten und sich die Zeit zu nehmen, die es braucht", so Hobby-Imker Rieser. Denn Bienen fliegen erst ab einer Außentemperatur von elf bis zwölf Grad. Draußen auf der Ausgleichsfläche der Firma Step Ahead der Familie Leitsch gegenüber der Wendelinusschule haben die Viertklässler zuletzt regelmäßig die beiden Bienenstöcke kontrolliert und das Wunder der Natur hautnah miterlebt. "Die letzten Schritte, die Bienen vorsichtig abzukehren, die verschlossenen Waben zu entdeckeln und schließlich den Honig zu ernten, führt Jahr für Jahr zu strahlenden Augen", ist Gesine Wirths vom Eifer der Kinder begeistert.

Dass die beiden Völker mit 80.000 bis 100.000 Bienen seit kurzem in einem speziellen Bienenunterstand zu Hause sind und das Schulprojekt in Zukunft noch professioneller durchgeführt werden kann, verdankt die Wendelinusschule nicht nur Wolfgang Rieser, sondern auch dem Glück. Der engagierte NABU-Mann hatte das Projekt "Imkerei für Kinder in Theorie und Praxis" nämlich bei der Umweltlotterie GENAU (Gemeinsam für Natur und Umwelt) angemeldet – und prompt 5.000 Euro gewonnen. Das Geld investierte Rieser unter anderem in die Honigschleuder aus Plexiglas, in einen zweiten Bienenstock und in Imkerhüte. Und so wird es auch in Zukunft an der Wendelinusschule heißen: Die Viertklässler entdecken und entdecken die Welt der Honigbiene. (pm) +++