64 Jahre Amtszeit im Rathaus: Altbürgermeisterempfang im Rathaussaal

28.07.23 - Bürgermeister Benjamin Tschesnok hat vier seiner Amtsvorgänger im Hünfelder Rathaus empfangen. Er nutzte das Treffen, um sich mit den ehemaligen Amtskollegen auszutauschen und ihnen einen besonderen Dank für ihr Engagement und den Errungenschaften in ihren Amtszeiten auszusprechen.

Tschesnok begrüßte allen voran Wolfgang Strecke, der trotz seines betagten Alters von bald 99 Jahren den Weg von Hanau nach Hünfeld auf sich nahm. Strecke war Bürgermeister von 1961 bis 1970. In seiner Amtszeit zeichnete sich ab, dass eine kommunale Gebietsreform kommen würde. So stellte Strecke die Weichen für die Eingliederung von insgesamt 14 Stadtteilen in die neue Großgemeinde Hünfeld. Sichtbares Zeichen war auch der damalige Umbau des Rathauses, den Strecke vorantrieb, um genügend Raum für die zusätzlichen Aufgaben zu schaffen.

Neben Strecke begrüßte Tschesnok auch Bernhard Mihm, der von 1971 bis 1978 Bürgermeister der Haunestadt war und mittlerweile in Paderborn lebt. Mihm zeichnete maßgeblich dafür verantwortlich, die Eingliederung der Stadtteile formal zu vollziehen, so Tschesnok. Dazu gehörte auch, Vertrauen in die neue Großgemeinde Hünfeld aufzubauen und vor allem eine Basisinfrastruktur zu schaffen, sodass man in sämtlichen Stadtteilen von gleichwertigen Lebensverhältnissen sprechen konnte. Eine gewaltige Aufgabe, die Mihm während seiner Amtszeit vorangetrieben hatte, ehe er dem Ruf nach Frankfurt folgte. "Wer sich in Hünfeld bewährt hat, dem stehen viele Türen offen." konstatierte Tschesnok.

Auf Mihm folgte 1978 Dr. Eberhard Fennel. Mit seinem Amtsantritt mit damals gerade mal 29 Jahren sollte er eine ganze Epoche prägen. Ein Redakteur der Hünfelder Zeitung bezeichnete ihn einmal als den Architekten des modernen Hünfelds, zitierte Tschesnok und ergänzte, das Fennel mit einer unglaublichen Energie und eisernem Einsatzwillen die Stadt vorangebracht habe. In einer so langen Amtszeit, Fennel war 36 Jahre Bürgermeister, könne man es natürlich nicht jedem Recht machen, die Menschen profitierten aber noch heute von den großen Errungenschaften während seiner Zeit als Rathauschef bis 2014.

Auch Stefan Schwenk, von 2014 bis 2020 Bürgermeister, folgte der Einladung ins Rathaus. Als direkter Amtsvorgänger Tschesnoks hatte Schwenk viel bewegt und auf den Weg gebracht, so der aktuelle Verwaltungschef. So ging die damals neue Stadtbibliothek auf die Idee Schwenks zurück, auch den Start des Rathausumbaus fiel in Schwenks Amtszeit, ebenso wie der Neubau der Kita Arche Noah und das Projekt "Sozialer Zusammenhalt" im Hünfelder Nord- und Ostend.

Geschicke der Stadt mit Weitblick gelenkt

Auch Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell richtete dankende Worte an die Altbürgermeister. In seiner Rede ging er auf viele Anekdoten aus dem Amtszeiten von Strecke, Mihm, Fennel und Schwenk ein, die einerseits dazu beitrugen, den von Weggefährten gut besuchten Rathaussaal zum Schmunzeln zu bringen. Andererseits hätten sich auch viele Dinge der Zeit geschuldet geändert – so sei der damalige mitunter politisch rauhe Umgangston heute einem fairen Miteinander gewichen. Was sich aber durch alle Epochen durchgezogen habe, sei der stets starke Wille der Verwaltungschefs, die Geschicke der Stadt Hünfeld mit Weitblick zu lenken. Das habe sich auch mit dem amtierenden Bürgermeister Benjamin Tschesnok nicht geändert, so Quell.

Für Tschesnok war es eine große Ehre, dass alle seiner Amtsvorgänger der Einladung gefolgt waren und er sie im neu gestalteten Rathaussaal begrüßen konnte. Alles, was mit den vier Namen der Altbürgermeister der Stadt Hünfeld verbunden sei, könne Bücher füllen, so der amtierende Bürgermeister. Darum wolle er sich in seiner Rede nicht in Einzelprojekten verlieren, vielmehr freute er sich darauf, sich mit seinen Amtskollegen a.D. im Anschluss an den Empfang bei einem gemeinsamen Essen und einer Stadtrundfahrt auszutauschen.