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Zum Abschluss trafen sich alle nochmal zum gemeinsamen Gespräch. Maximilian Ziegler, Jochen Müller, Susanne Sommer und Felix Döring /von links). - Foto: SPD Vogelsbergkreis

REGION VB Warum fehlen so viele Mediziner?

Sehen, wo der Schuh drückt: Politiker mit Hausärzten auf Tour

31.07.23 - Den Arbeitsalltag in der ambulanten medizinischen Versorgung auf dem Land haben der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Felix Döring und der SPD-Landtagskandidat Maximilian Ziegler bei gemeinsamen Hausbesuchen mit Vogelsberger Hausärzten aus nächster Nähe kennengelernt.

Susanne Sommer ( Vorsitzende des Hausarztverbandes Vogelbergkreis) und Jochen Müller, der zweite Vorsitzende, hatten die beiden Politiker eingeladen, sie für einen Nachmittag im Praxisalltag zu begleiten, um aus erster Hand zu erfahren, warum es in den letzten Monaten zu Ärzteprotesten und Praxisstreiks gekommen ist.

Jochen Müller berichtet vom Ärztemangel auf dem Land, der es den Menschen im Vogelsbergkreis schwer mache, einen Hausarzt zu finden. Sommer ergänzt, dass die Rahmenbedingungen unter denen ein Hausarzt als selbständiger Unternehmer mittlerweile arbeiten müsse, immer schlechter würden. Junge Ärztinnen und Ärzte wollten dieses Risiko nicht mehr tragen und suchten nach Möglichkeiten, sich anstellen zu lassen. Damit müsse sich Politik beschäftigen und hier würden auch keine kleinen Insellösungen helfen, um die größten Löcher zu stopfen, führt sie weiter aus.

Der Beruf des Hausarztes/Hausärztin sei ein sehr erfüllender und bei guten Rahmenbedingungen außerdem gut mit der Familie vereinbar. Um diesen zu erhalten, sei es wichtig, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, wünschen sich Sommer und Müller. Diese Entscheidungen würden auf bundespolitischer Ebene getroffen, fügt Müller hinzu und stellt die Frage: "Will Politik noch einen Hausarzt, so wie es ihn jetzt gibt?".

Ziegler dazu: "Wir müssen es schaffen, dass mehr junge Ärztinnen und Ärzte sich als Allgemeinmediziner im ländlichen Raum niederlassen wollen und nach dem Studium nicht nur in den meist bereits sehr gut versorgten großen Städten bleiben. Das Landarztprogramm in Hessen, das Studierende fördert, die sich im ländlichen Raum als Arzt niederlassen wollen, ist ein guter Beitrag dazu. Aber wir sollten auch dringend die Rahmenbedingungen für die hausärztliche Arbeit und die Basismedizin verbessern".

Denn diese leidet laut den beiden Vorsitzenden des Hausarztverbandes auch unter überbordender Bürokratie, Mängeln bei der Digitalisierung, unzureichender Finanzierung und ständig drohenden Regressforderungen. "Hier muss Politik ansetzen", findet Döring. "Hausärzte und Hausärztinnen sollten Zeit für ihre Patienten haben. Das persönliche Verhältnis, die Möglichkeit zu Hause besucht zu werden und bis zum Schluss gut versorgt zu sein, ist ein wichtiges Gut. Für dessen Schutz werden wir uns auf Bundesebene einsetzen", ergänzt er. Die Gesprächspartner waren sich einig, gemeinsam weiter an diesem Ziel arbeiten und im engen Kontakt bleiben zu wollen.

Im Vogelsberg gibt es rund 65 Allgemeinmediziner, ein Großteil davon ist im Hausärzteverband (HAV) Vogelsbergkreis organisiert. Dieser vertritt die Interessen der Ärztinnen und Ärzte, die entweder in Gemeinschaftspraxen oder in Einzelpraxen tätig sind.   (pm) +++


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