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Fußball-Anhänger schnalzten mit der Zunge bei seinen Aktionen: Jemal Kassa (vorn) - hinten Steinbachs Jannis Kehl - Fotos: Bernd Vogt

HÜNFELD Hünfelder SV - SV Steinbach 3:2 (3:0)

Grandiose erste Halbzeit verhilft dem HSV zu ersten Hessenliga-Punkten

30.07.23 - Es ist der 29. Juli 2023. Der Tag, an dem der Hünfelder SV in die Hessenliga zurückkehrte. Und an dem er am ersten Spieltag in der Rhönkampfbahn seine Heimpremiere der neuen Saison feierte. Was will man mehr als Fußballer: Das Derby macht alle verrückt - das heißt, der SV Steinbach, der die paar Kilometer hätte laufen können, ist zu Besuch. Vor einer stattlichen Zuschauer-Kulisse fuhr der HSV erste Punkte ein beim 3:2 (3:0-Sieg) - der SVS muss sich vergegenwärtigen, ein Derby so nicht bestreiten zu können.

Vor Spielbeginn regnete es kräftig über dem Hünfelder Land - Gewitter eingeschlossen. Beim gastgebenden HSV stand von den Neuen nur Marcel Trägler  in der Startelf - auf Steinbachs Seite waren es zwei: der Ex-Neuhofer Juan Manuel Paez und der Kerspenhäuser und Ex-Barockstädter Maxi Scholz. Und der Wettergott wusste, wie's geht: Kurz vor Beginn des Derbys hörte es auf, zu regnen. Und das Beste: die Tribüne war picke-packe-voll besetzt. Wie schon lange nicht mehr.

So war's: Hünfeld stets in Überzahl

Kaum war der HSV zurück in der Hessenliga, ging er in Führung: Nach Maxi Fröhlichs Flanke von links köpfte Karlo Vidovic ein - aus, vom Gast aus gesehen, zu kurzer Distanz. Unübersehbar: Der Gastgeber war von Beginn an griffiger, bissiger und aggressiver, gewann mehr Zweikämpfe im Mittelfeld. Steinbach hatte große Probleme auf seiner rechten Defensivseite: Da stimmte die Abstimmung nicht, Paez agierte sehr offensiv, die Löcher waren dort viel zu groß.

Rollentausch beim 2:0: Vidovic flankt, Fröhlich köpft ein

Mehr noch: Eine Viertelstunde erst war vorüber - da legte der HSV nach. Dieses Mal waren die Rollen andersherum verteilt: Vidovic flankte - und Fröhlich köpfte zum 2:0 ein. Steinbach war nicht beteiligt, machte nicht mit und schaute zu. Glück für den SVS, dass wenig später ein Zöll-Abschluss geblockt werden konnte. 

Die erste wirklich gefährliche Aktion des SVS Richtung Tor nach gut einer halben Stunde: Petr Paliatka jr. zog an und ab - sein kerniger Distanzschuss ging knapp oben vorbei. Keine Frage: Der HSV war wesentlich präsenter als Team, arbeitete viel mehr und war immer dort zu sehen, wo der Ball war - auch wenn Steinbach so langsam aufwachte. Die Bälle des Gästetams aber waren schnell weg, ein Auftreten als Team war kaum erkennbar.

Fröhlich wie aufgedreht: Seine Rettungstat verhindert den Anschluss

Was war mit Fröhlich los? Hatte der sein Hofbieber-Gen rausgeholt? Wenige Minuten vor der Pause warf er sich in Stadlers Schuss, der erst fintierte und dann abzog - bei Steinbachs zweiter vernünftiger Offensiv-Szene über Scholz und Uth, der Stadler bediente. Hünfeld indessen war überall. Mit acht Mann schnell hinter dem Ball - und das Team auch geschlossen an. 

Wollte Hünfeld etwa das Spiel schon zur Pause vorentscheiden? Es schien so, als Simon noch per Kopf an der Flanke des verdammt starken Fröhlich dran war, SVS-Keeper Bagus auch nicht so toll aussah - und es stand3:0. Der emsige Stadler hatte für den Gast noch zwei Möglichkeiten vor der Pause: einmal ging sein Flachschuss am langen Eck vorbei, einmal rettete Hünfelds Keeper Kaiser per Fuß.

Zuschauer: "So schlecht habe ich Steinbach noch nie gesehen"

Hünfeld hatte eine grandiose erste Halbzeit hinter sich - Steinbach das Derby nicht angenommen. "So schlecht habe ich Steinbach noch nie gesehen", hörte man von der Tribüne. Hünfeld hatte überzeugt, für den SVS waren Zweikämpfe ein Fremdwort.

Nach knapp einer Stunde verpasste zunächst das fußballerische Juwel Kassa aus abseitsverdächtiger Position das 4:0 -und drei Minuten später verkürzte der eingewechselte Philipp Prokopenko auf 1:3 aus Gäste-Sicht. Nach Ballgewinn zog er beherzt ab - eine tolle Abschluss-Aktion. Steinbach, bei dem Fabian Wiegand nach seiner Einwechslung zur Pause für ein Stückchen defensiver Stabilität sorgte, hatte Morgenluft gewittert, bewies Moral - mit Fußball hatten die Aktionen des Gastes aber nicht allzu viel zu tun.

Nach Stadlers Tor zum 2:3 kommt nochmals Hoffnung auf

Bei Hünfeld ließen die Kräfte nach - kein Wunder bei dem Aufwand, den der HSV in Halbzeit eins betrieben hatte. Dennoch: Der Gastgeber verteidigte phasenweise zu tief - Steinbach kam auf. Stadler glückte nach Reiths unzureichend verteidigter Ecke der Anschluss nach 70 Minuten. Mehr aber nicht mehr drin für den Gast. Gelbe Karten häuften sich, mit deren Verteilung und Verhältnismäßigkeit hatte Schiri Waldinger so seine Probleme. Als Reiths Freistoß tief in der Nachspielzeit zu nichts mehr führte, war's vorbei.

Der HSV hatte seine ersten drei Punkte der neuen Saison erkämpft und erspielt. Doch so schön das war: Mehr als drei Zähler hab's auch dafür nicht. Aus Sicht des SV Steinbach kann es nur besser. Hand aufs Herz: Er hatte es nicht verdient, zu punkten. (wk) +++


Hünfelder SV: Kaiser - Vogler, Dücker, Gadermann, Zöll (83. Brähler) - Simon (87. Witte), Häuser - Trägler (64. Müller), Kassa (90.+2 Yildiz), Fröhlich (74. Krieger) - Vidovic

SV Steinbach: Bagus - Paez, Tom Wiegand, Neascu, Scholz (46. Fabian Wiegand) - Kehl (62. Queiros), Uth - Wittke (56. Prokopenko), Reith, Paliatka jr.  -  Stadler

Schiedsrichter: Tim Waldinger

Tore: 1:0 Karlo Vidovic (3.), 2:0 Maximilian Fröhlich (16.), 3:0 Jonas Simon (41.), 3:1 Philipp Prokopenko (61.), 3:2 Max Stadler (71.)

Zuschauer: 1100


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