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Es geht um Aspartam, einen von elf in der EU zugelassenen Süßstoffen. - Foto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

REGION O|N-Arzt klärt über die Gefahren auf

Was ist Aspartam und welchen Lebensmitteln wird es zugesetzt?

02.08.23 - Auf aspartamhaltige Lebensmittel in Zukunft verzichten? Diese Frage geht seit einigen Tagen vielen Menschen in Deutschland durch den Kopf. In den letzten Wochen machten nämlich Medienberichte die Runde, in denen aufgegriffen wird, dass die Krebsforschungsagentur IARC der WHO Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft hat. Diese Meldung führt verständlicherweise zu Verunsicherung bei den Menschen.

Was ist Aspartam und welchen Lebensmitteln wird es zugesetzt?

Aspartam ist ein Lebensmittelzusatzstoff und zählt zu der Gruppe der Süßstoffe. Neben seinem Klarnamen wird es auf Verpackungen auch unter dem Kürzel E 951 geführt. Hauptsächlich wird es eingesetzt, um Produkte zu süßen, die zuckerreduziert sind. Diese sogenannten "Light"-Produkte werden von der Industrie als gesünder oder für Diäten geeignet beworben. Light Produkte werden gerade deswegen von Menschen genutzt, um sich etwas vermeintlich Gutes zu tun und auf übermäßigen Zucker zu verzichten. Aspartam süßt nämlich, ohne Kalorien zu enthalten. Auch Diabetiker müssen somit nicht auf Süßes verzichten. Zudem kann der Süßstoff in Milchprodukten, Zahnpasta und anderen zuckerfreien Produkten enthalten sein. Aspartam, ein weißliches Pulver, ist ungefähr 200-mal süßer als Zucker.

Besteht eine Gefahr durch Aspartam?

Die EU gibt die maximale Menge an Aspartam vor, die ein Mensch pro Tag und pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen darf. Das sind 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Zum Vergleich enthält ein Glas einer Diät-Cola ca. 25 mg des Süßstoffes. Aspartam wird nun als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Grund zur Sorge ist diese Nachricht nur bedingt. Die IARC kennt insgesamt vier Stufen, in denen Stoffe und sogar Verhaltensweisen eingeordnet werden. "Krebserregend" sind Dinge, bei denen es sichere Beweise gibt, dass sie Krebs auslösen. Dazu gehört neben Alkohol auch Sonnenstrahlung und stark verarbeitetes Fleisch. "Wahrscheinlich krebserregende" Dinge, zu denen etwa rotes Fleisch oder auch Nachtschichten gehören, sind solche, für die es vermehrte wissenschaftliche Hinweise gibt, dass sie Krebs auslösen können. Aspartam wird in die unterste Warnstufe "möglicherweise krebserregend" eingestuft. An Aspartam und dessen Abbauprodukten wird seit vielen Jahren geforscht. Die Studienlage ist allerdings unklar. Auch ändert sich nichts an der maximalen Menge, die man täglich zu sich nehmen darf. Es bedarf weiterer, methodisch guter Studien, um das Verständnis der Wirkung von künstlichen Süßstoffen wie Aspartam auf den menschlichen Körper zu erhöhen.

Fakt ist: Die Basis einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sollten immer möglichst frische und unverarbeitete Lebensmittel bilden. Je weiter verarbeitet ein Produkt ist, desto unklarer sind dessen Wirkungen auf den menschlichen Körper. Somit tut man sich auch mit vermeintlich gesunden Light-Produkten im Zweifel nicht immer etwas Gutes. (ab) +++


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