Archiv

Die SG Bad Soden (rechts) im Vorjahres-Duell beim aktuellen Hessenligisten Hünfeld - O|N-Archivfotos

BAD SODEN-SALMÜNSTER SG Bad Soden vor dem Saisonauftakt

Wieder einmal schlüpft das Team von der Bornwiese in die Favoriten-Rolle

03.08.23 - Spricht man mit Lars Schmidt, erkennt man bald, dass er ein Fußball-Fachmann ist. Der Ex-Profi, der unter anderem für Mainz 05, den KSC und Kickers Offenbach spielte, ist seit der Winterpause der vergangenen Saison Trainer des Fußball-Verbandsligisten SG Bad Soden. Und fast hätte sein Team noch die Aufstiegs-Relegation erreicht, nur drei Punkte fehlten nach starkem Schlussspurt gegenüber dem Zweitplatzierten, der SG Bronnzell. Nun fällt der Vorhang zur neuen Runde: Am Sonntag tritt Bad Soden beim Hessenliga-Absteiger SV Neuhof an; Spielbeginn: 15 Uhr.

In puncto Neuverpflichtungen hat sich die SG Bad Soden mal wieder tüchtig ins Zeug gelegt. Als prominente Zugänge gegen der Ex-Neuhofer Mirza Kovac, der Ex-Borusse Marcel Mosch (kickte auch für die SG Johannesberg), dessen ehemaliger Mitspieler Till Hilchenbach (beide Sportfreunde Siegen) und Mert Pekesen (FC Gießen) durch. Auch Torhüter Abdul Samed Ersöz (zurück aus Hanau) gilt als hoffnungsvolle Verstärkung. Marcel Trägler, der zum Hünfelder SV abgewandert ist, hat den Verein ebenso verlassen wie Ex-Profi Kevin Pezzoni (möchte seine Karriere beenden) und Marvin Laubach.

Links Bad Sodens Alexander Okyere

Die Frage, was sich die SG Bad Soden vorgenommen habe, beantwortet der Trainer so: "Wir haben Spieler gesucht, die charakterlich zu uns und dem Verein passen - und zu dem, was ich mir vorstelle. Wir wollten Geschwindigkeit hinzubekommen. Das sollten wir mit Kovac und Pekesen auch erreicht haben. Wir haben auch nach einer Alternative für Pezzoni Ausschau gehalten. Das erfüllt Hilchenbach, der zudem ein Linksfuß ist."

Schmidt fordert: mehr Geschwindigkeit, mehr Tiefenläufe

So gesehen, ist die SG Bad Soden zu den ersten Anwärtern auf den Aufstieg in die Hessenliga zu zählen. Wieder einmal. "Das war wohl in den letzten vier Jahren durchgängig so, dass wir als Favorit gehandelt wurden. Eine Situation also, mit der die Jungs vertraut sind. Nur ist sie dem nicht gerecht geworden", erklärt Schmidt.

Er betont, das Team müsse "an einem stabileren Gewand in der Defensive arbeiten". Es müsse mehr Geschwindigkeit über die Außenpositionen bekommen, mehr Tiefenläufe initiieren - "und wir müssen sehen, wie wir den Ausfall von Fernando Bizcocho verkraften. Ich bin aber guter Dinge."

An Mentalität und Balance arbeiten

Fernando Martinez-Bizcocho Foto: Verein

Was dem Coach ebenso wichtig ist, nennt er beim Namen. "Wir müssen an der Widerstandsfähigkeit insgesamt arbeiten. Und auch die Mentalität bei der Arbeit gegen den Ball an den Tag legen." So, dass "in gewissen Phasen" nichts anbrenne. Und die guten Phasen besser nutzen.

Das habe das Team im Pokalspiel gegen Ehrenberg gemerkt. Da hätte es wegen des "tollen Chancen-Verhältnisses" das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden müssen, habe aber "trotzdem drei, vier gute Möglichkeiten zugelassen". Der Trainer: "Die Balance aus beidem zählt. Wir müssen besser verteidigen. Und unsere Chancen vorn gieriger nutzen."

Was die Aufgabe in Neuhof angeht, wüssten er und sein Team nicht, was sie erwartet. "Der SV Neuhof ist für mich eine Wundertüte. Ich weiß nicht, was auf uns zukommt. Mal schauen, wie wir das im Spiel regulieren können." Neben den Langzeitverletzten Okyere und Kymlicka (linker und rechter Verteidiger) fehlt voraussichtlich auch Urlauber Gavric, der am Samstagabend nach 1.200 Kilometer-Fahrt zurückkommt. Eher dabei: Simon Huhn, der am Mittwoch wieder in Bad Soden eintrifft. Dafür fahren am Samstag Becirovic und Vinojcic in Urlaub. Das Kommen und Gehen, das ist auch bei Amateuren längst nicht mehr neu. (wk) +++