Dr. Mahmoud Diab ist neuer Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie

04.08.23 - Gestern wurde der ehemalige Chefarzt für Herz- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. med. Ardawan Rastan im Rahmen eines Empfanges mit zahlreichen geladenen Gästen im Festsaal des Dr. Durstewitz-Haus verabschiedet. Gleichzeitig wurde Dr. med Mahmoud Diab als neuer Chefarzt für Herzchirurgie in sein Amt eingeführt.

Prof. Rastan hat sich dazu entschlossen, zukünftig nur noch in Marburg zu praktizieren. In der Vergangenheit hat er bereits in Teilzeit in Marburg praktiziert und die restliche Woche in Rotenburg. Aber gerade in Coronazeiten haben seine Frau und er gemerkt, dass dieses Konzept für sie nicht mehr passend sei, so Prof. Rastan in seiner Abschiedsrede.

Der ärztliche Direktor Dr. Klaus Edel, der seine Abschiedsrede in Reimform vortrug, betonte die Gelassenheit und Fairness, die Prof. Rastan in den zwölf Jahren im HKZ, davon zehn Jahre als Chefarzt immer im Umgang mit Kollegen gewahrt habe. "Um so viel Gutes zu schaffen, bedarf es nicht nur medizinischer Waffen."

Die Betriebsratsvorsitzende, Martina Reinki, fand auch versöhnliche Worte, auch wenn Prof. Rastan nie ein Freund der Betriebsratsarbeit war, so habe man sich aber immer wieder auf Augenhöhe getroffen. Die Laudatio hielt Prof. Holger Nef. Er betonte die innovativen Ansätze und das Ringen nach der besten Therapie bei mehr als 6.000 Operationen am offenen Herzen.

Neuer Chefarzt

Dr. Diab ist 1974 in Kairo geboren. Mit zwei Geschwistern wuchs er dort auf. Werte wie Ehrlichkeit, Liebe, Vertrauen wurden ihm vermittelt, aber auch das Verlangen nach harter Arbeit. Er studierte Medizin an der Universität Kairo und schloss als einer der Jahrgangsbesten sein Studium ab.

Im Juni 2007 kam er nach Bad Berka als Hospitant und zuletzt war Dr. Diab in Jena tätig und nun, seit dem 1. Juli 2023, in Rotenburg.

In einem persönlichen Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS im Anschluss an den offiziellen Teil lernten wir Dr. Diab als sehr sympathischen Menschen kennen. Bestätigt wurde unsere Einschätzung auch von anwesenden Mitarbeitern, die Dr. Diab bereits kennenlernen durften. "Es ist sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten", so eine der Angestellten im HKZ.

Er erzählte amüsante Geschichten über sein Ankommen in den verschiedenen Städten. Der erste Kulturschock war, als er an einem Sonntag aus dem trubeligen und lauten Kairo nach Bad Berka kam. Er hatte Angst, dass da gar niemand wohnt. Ganz anders als er, wieder an einem Sonntag, nach Rotenburg kam. Denn das war am Strandfestsonntag. Da hat Rotenburg gleich einen guten Eindruck hinterlassen.

Eine andere Anekdote, die zeigt, dass Dr. Diab auch gut über sich selbst lachen kann, ist ihm in Weimar passiert. Er hatte sich das Straßenschild merken wollen, wo er sein Auto geparkt hat; musste sich aber später wundern, dass im Land der Dichter und Denker viele Straßen gleich hießen: Einbahnstraße.

Dr. Diab wird mit seiner aus Syrien stammenden Frau, die er hier beim Wandern kennengelernt hat, und zwei Jungen im Kindergartenalter im September nach Bad Hersfeld ziehen, wo sich die Familie ein Haus gekauft hat. Schön, denn das deutet auf eine dauerhafte Entscheidung für den Landkreis hin. Dr. Diab reitet gern. Für sein eigenes Pferd sucht er noch eine Unterkunft in und um Bad Hersfeld.

Der Wandel, der dem HKZ durch den Umzug nach Bad Hersfeld bald bevorsteht, begleitet Dr. Diab bewusst und steht hinter dem neuen Konzept. (Jasmin Sippel-Mönch) +++